Bottrop. Die Frage nach dem Endspielort erhitzt die Gemüter. Fortuna liefert schlüssige Argumente, der VfB Bottrop hält das Jahnstadion für tauglicher.

Der Titelverteidiger hat am Sonntag im Finale des Kreispokals Heimrecht. Das Spiel wird auf Rheinbaben ausgetragen. Ein Umstand, für den der SV Fortuna Bottrop kämpfen musste und am Ende sogar das Losglück benötigte. Schon Tage vor dem Duell mit dem VfB Bottrop zischten Giftpfeile zwischen Rot-Weiß und Schwarz-Weiß hin und her. Nebengeräusche eines Spiels, auf das sich ganz Fußball-Bottrop freut.

Wenn Schiedsrichter Robin Delfs am Sonntag um 15 Uhr das Pokalfinale zwischen dem SV Fortuna und dem VfB Bottrop anpfeift, werden sich alle Beteiligten ganz auf den Fußball konzentrieren. Im Vorfeld war das anders: Am Dienstag war es in einer vom Fußballkreis organisierten Videokonferenz um die Frage gegangen, wo das Finale ausgetragen werden soll. Aus Sicht der Kreisverantwortlichen gab es da zwar schon eine Tendenz, aber die endgültige Entscheidung sollten die beiden Klubs herbeiführen.

Keiner wollte einen neutralen Platz für das Finale

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Einigkeit herrschte in einem Punkt: Die Austragung auf einem neutralen Platz wollten beide Klubs nicht. Denn dann hätten die Einnahmen nicht durch zwei sondern durch drei geteilt werden müssen. Die Frage entwickelte sich dennoch zum Streitpunkt. „Wir haben im Finale des letzten Jahres auf das Heimrecht zugunsten unseres Gegners verzichtet. Der SC 20 wollte seine neue Sportanlage vorführen, da wollten wir kein Spielverderber sein. Wir waren der Meinung, dass wir jetzt mal dran sind“, sagt Martin Jaeschke. Er hatte auf ein Entgegenkommen des VfB gehofft, „dem Kreis hatten wir unseren Standpunkt schon im vergangenen Jahr mitgeteilt.“

Der Vorsitzende des SV Fortuna konnte seine Argumente aber erst gar nicht öffentlich vorbringen, weil er wegen technischer Probleme früh aus der Videokonferenz flog. Als er sich zehn Minuten später wieder zuschaltete, war die Entscheidung bereits auf das Jahnstadion des VfB Bottrop gefallen. Jaeschke protestierte. Als Kompromiss wurde ein Losentscheid bestimmt, der am Mittwoch zugunsten der Fortunen ausfiel.

Nur 300 Zuschauer werden auf die Sportanlage gelassen

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Das wiederum brachte die Verantwortlichen des VfB auf die Palme. „Wir haben im Jahnstadion doch viel bessere Voraussetzungen für ein solches Spiel“, argumentiert VfB-Coach Patrick Wojwod. Sein Kollege vom SV Fortuna, Sebastian Stempel, kontert: „Wenn wir 1000 Zuschauer reinlassen dürften, wäre das vielleicht zutreffend. Aber wegen Corona dürfen ja nur 300 dabei sein.“

Und diese 300 werden auch definitiv kommen. Die beiden Klubs hatten keine Probleme, ihr Kartenkontingent an den Mann zu bringen. An der Kasse wird es keine Eintrittskarten geben. Alle, die noch kein Ticket haben, können das Spiel aber live im Internet bei Soccerwatch.tv verfolgen.