Vonderort. Der Zufall führte Kai Franke zum SV Vonderort. Seine Bilanz ist atemberaubend. Dabei war sein Nachname im offiziellen Pass der falsche.
Wenn Kai Franke in der kommenden Spielzeit für die zweite Mannschaft des SV Vonderort - die in der vergangenen Spielzeit noch die erste Mannschaft war - in der Kreisliga C aufläuft, könnten den gegnerischen Abwehrreihen schon vor Anpfiff die Knie zittern. Denn Frankes Bilanz in der Liga sucht seinesgleichen. Acht Partien absolvierte er in der vergangenen Spielzeit, 23 Mal ließ er es dabei klingeln - dabei wollte der 33-Jährige, der vorher schon beim TSV Marl-Hüls und dem TuS Sinsen in der Bezirksliga spielte, gar nicht mehr in einer Liga gegen den Ball treten.
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„Ich habe schon mit drei Jahren angefangen, Fußball zu spielen. Nach der Zeit in Marl und bei Sinsen wollte ich eigentlich schon aufhören, habe aber noch in tieferen Ligen gespielt. Als vor fünf Jahren meine Tochter zur Welt gekommen ist, sagte ich mich, nun sei Schluss, um Zeit für sie zu haben“, blickt Franke, der vor sechseinhalb Jahren wegen der Liebe nach Bottrop gezogen ist.
Kai Franke beflügelt das Offensivspiel des SV Vonderort
Doch irgendwann fing es doch wieder an zu kribbeln, der Fußballschuh fehlte Franke. Also ging er zu den Alten Herren des SV Vonderort, kickte wieder ein bisschen mit. Doch damit nicht genug: „Irgendwann kam der Trainer der ersten Mannschaft auf mich zu und hat gefragt, ob ich nicht Lust habe, mal auszuhelfen. Da habe ich mich etwas bequatschen lassen. Wegen Corona wurden es aber nur acht Spiele“, so Franke. Offiziell übrigens bisher unter seinem alten Nachnamen Lueg, den er aber nach seiner Hochzeit abgelegt hat.
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Nun steht Vonderorts Kreisligabomber vor einer ganzen Spielzeit in der C-Liga. Behält er seinen Schnitt bei und fehlt nie, könnten er zum Ende der Saison an die 100 Tore geschossen haben - natürlich eine utopische Vorstellung. „Die 30er-Marke will ich aber knacken“, so Franke. Dann springt für Vonderort wohl auch mehr raus als Rang zwölf.