Bottrop. Am Anfang hatte Dostlukspor II Sorge, überhaupt elf Spieler auf den Platz zu bekommen. Später ging es fast hoch - auch dank Spielern über 40.
Mustafa Güldü hat bei Dostlukspor Bottrop wohl schon so gut wie jede Position gespielt. Dort wo Not am Mann ist, springt der 31-Jährige ein, völlig unabhängig, ob es um die Erste, die zweite Mannschaft oder die Drittvertretung geht. „Ich spiele alles. Ob Feldspieler oder Torwart, egal“, sagt er selbst und befindet sich damit in guter alter Familientradition. „Mein Vater und mein Onkel waren Mitgründer des Vereins“, so Güldü.
In der vergangenen Saison war er vor allem für die zweite Mannschaft im Einsatz, die 2018/2019 aus der Kreisliga B in die C-Liga abstieg. In elf Spielen lief er auf, meistens sprang er für das Team den Bällen hinterher. Am Ende wäre fast der Aufstieg gelungen. Doch es sollte nicht sein. Mit 30 Punkten in 14 Spielen landete Dostlukspor ganz knapp hinter dem SV Adler Osterfeld (36 Punkte in 15 Spielen) und dem Team der Hobby-Liga (35 Punkte in 16 Spielen). Besonders bitter: Dostlukspor hatte aufgrund des Sturmtiefs Sabine weniger Spiele auf dem Konto. „Hätten wir die gewonnen, wären wir aufgestiegen“, sagt Güldü.
„Haben alle angerufen, die einen Pass haben“
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Eine Entwicklung, die so zu Beginn der Saison utopisch schien. „Wir hatten nach dem Abstieg keine richtige Mannschaft und haben zunächst einfach Woche für Woche alle, die einen Pass haben, angerufen, und gefragt ob sie spielen wollen“, erzählt Güldü. Das Ergebnis: Dostlukspor II setzte im gesamten Saisonverlauf satte 31 Spieler ein, mit Sedat Mendil, Ramazan Celik, Hakan Cavdar, Arslan Nuch, Orhan Bayat, Muhammed Mendil und Süleyman Olgur einige, die schon 40 Jahre oder älter sind. „Das sind richtig gute Kicker. Die laufen nicht viel, können aber zocken. Die Jungen waren die, die häufiger nicht da waren“, sagt Güldü.
Nach und nach stabilisierte sich die Mannschaft, fand zusammen und hatte auch im Spieltagskader keine so hohe Fluktuation mehr. Das spiegelte sich auch in den Ergebnissen wider. Vor dem Abbruch aufgrund des Coronavirus hatte Dostlukspor II zehn Spiele in Serie nicht mehr verloren, die letzten sechs sogar gewonnen. „Wir haben erst nach elf Spielen gemerkt, dass wir um den Aufstieg spielen könnten. Danach haben wir überhaupt erst angefangen, richtig zu trainieren. Wir waren gerade warm geworden“, blickt Güldü zurück.
Der Aufstieg ist das Ziel von Dostlukspor Bottrop II
Nun muss Dostlukspor II aber einen erneuten Angriff auf die Rückkehr in die Kreisliga B nehmen - und hat deshalb auch seinen Kader durchgemischt. Vom FC Bottrop III sind zahlreiche Spieler rübergewechselt, inklusive dem neuen Trainer Selahettin Güngör. Dafür werden die älteren Kicker, die lange ihre Knochen hinhielten, eine inoffizielle Ü32 bilden.
Und Güldü? Der hat sein erstes Testspiel schon hinter sich - mit der ersten Mannschaft. „Aktuell sieht es so aus, dass ich dieses Saison in allen drei Mannschaften im Tor stehen werde. Da fehlt es uns oft“, sagt er und lacht.