Der VfB Bottrop und Patrick Wojwod - das passt auch in der nächsten Saison zusammen. Blickt der Trainer zurück, fallen ihm drei Kapitel auf.

Die bisherige Zeit von Patrick Wojwod als Cheftrainer des VfB Bottrop ist wie ein Buch mit drei Kapiteln - welches in der kommenden Spielzeit seine Fortsetzung bekommt.

Denn Wojwod wird auch dann an der Seitenlinie im Jahnstadion stehen.

Kapitel eins von Patrick Wojwod beim VfB Bottrop war der Klassenerhalt

„Als ich die Mannschaft in der vergangenen Saison übernommen habe, war sie sehr verunsichert und hatte viele Individualisten“, sagt der 46-Jährige heute. Nichts anderes als der Klassenerhalt war da das Ziel beim VfB. „Das haben wir gut hinbekommen. Danach hat dir jeder auf die Schulter geklopft“.

Kapitel zwei begann dann mit der neuen Spielzeit. Wojwod vollzog eine Kernsanierung im Team, vom alten Kader blieben kaum Akteure über, stattdessen wurden viele Jugendspieler integriert. Zwischenzeitlich standen dem Trainer 28 Spieler zur Verfügung.

„Da mussten wir erst einmal eine neue Mannschaft formen. Die ersten beiden Spiele haben wir gewonnen, die Erwartungshaltung war deshalb am Anschlag“, so Wojwod. Nach und nach - in Phasen, in denen es weniger gut lief, wie nach der 1:3-Derbypleite gegen Fortuna Bottrop, verwandelte sich die Euphorie beim Bezirksligisten in Frust.

Zwischenzeitlich ging es bis auf Rang zwölf runter

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Der eine oder andere schwere Charakter kam zum Vorschein, Verletzungen erschwerten die Situation, der VfB rutschte zwischenzeitlich bis auf Rang zwölf ab. „Da habe ich die andere Seite des VfB Bottrop kennengelernt“, sagt Wojwod.

Doch er bekam die Kurve mit seiner Mannschaft, verlor seit Oktober 2019 nur noch ein Pflichtspiel und kletterte bis auf Rang sechs. „Seitdem hat sich das Team richtig gefunden. Wir haben einen richtigen Lauf hingelegt. Da merkt man, welch hohe Qualität in der Mannschaft steckt. Das war das dritte Kapitel“, so der Trainer, der den eingeschlagenen Weg mit den Bottropern weitergehen wird.

„Wir wollen weiterhin junge Leute fördern und integrieren. Wir haben eine gute Kameradschaft in der Truppe, die Außenstehenden bekommen den Umbruch beim VfB mit“.

Der VfB will den Aufstieg

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Wenn möglich, soll dieser Aufschwung nicht im Mittelfeld der Bezirksliga stecken bleiben. In der neuen Spielzeit - es wird die sechste Bezirksligasaison in Serie sein - soll der Blick nach oben gerichtet werden.

„Das bisher war nur die erste Hälfte. Bald kommt die zweite in der Bezirksliga. Wenn der Kader so zusammenbleibt und noch drei bis vier neue Spieler hinzukommen, wäre es vermessen zu sagen, dass wir nicht nach oben gucken“, verrät Wojwod die Ziele hofft, dass der Verein noch ein paar Malocher dazugewinnen kann, die den Klub nach vorne führen.

Denn: „Ich hatte ein gutes, erstes Jahr in Bottrop. Aber man kann mit dem Verein noch viel mehr erreichen. Wir können immer wen gebrauchen, der auch schwarz-weiß denkt und mit anpackt.“.

Marcel Brenne wurde zum unerwarteten Torjäger

VfB-Spieler Marcel Brenne (links) hat sich zum Torjäger des Teams entwickelt.
VfB-Spieler Marcel Brenne (links) hat sich zum Torjäger des Teams entwickelt. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Einer davon soll Marcel Brenne sein, der mit elf Toren in 18 Partien einen großen Anteil an der aktuell guten Saison mit Rang sechs hat. Dabei ist er eigentlich gar keiner für die Schlüsselposition im Sturm. „Ich habe ja Delowan Nawzad als Stürmer geholt. Aber er musste durch Verletzungen nach ein paar Spielen auf der Sechs spielen. Da habe ich Marcel in die Mitte gezogen, der jahrelang auf dem Flügel gespielt hat.“

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Ein, zwei Neuzugänge hat Wojwod für sein Team schon sicher. Als nächstes stehen die Gespräche mit dem aktuellen Kader an. Ein Problem ist dabei, dass man aktuell noch gar nicht weiß, wann und wie es weitergeht.

Für den Bottroper Coach gibt es hierbei zwei Varianten. „Entweder man macht einen Cut und setzt die Saison auf Null. Oder der Verband geht hin und kann endlich verkrustete Szenarien der letzten 30 Jahre ad acta legen. Denn warum spielen wir nicht im Juni oder Juli Fußball? Das sind doch die schönsten Monate.“

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