Bottrop. Der Spitzenreiter deklassiert den Alstadener TuS. TSG Kirchhellen und SC Bottrop II bleiben ohne Punkte. Die Angst vor dem Abstieg wird größer.

Die Handballer der DJK Adler 07 Bottrop können sieben Spieltage vor dem Ende der Saison allmählich die Sektflaschen kaltstellen und die Planungen für die Landesliga in Angriff nehmen. Denn die 07er lieferten am Wochenende ihr nächstes Meisterstück und deklassierten Alstaden in eigener Halle. Derweil verdichten sich bei der TSG Kirchhellen die Sorgenfalten.

Alstadener TuS - Adler 07 Bottrop 11:34
Vor dem Auswärtsspiel in Alstaden gab sich Trainer Sebastian Wycichowski noch zurückhaltend und nahm angesichts der ungewohnten Verhältnisse in der Oberhausener Rudi-Christ-Halle auch eine mögliche erste Saisonniederlage in Kauf. Die Gesundheit seiner Spieler habe Vorrang, zumal die Adler ohnehin mit deutlichem Vorsprung die Liga anführen, teilte Wycichowski im Vorfeld mit. „Wir haben aber ein wirklich gutes Spiel gespielt und uns dadurch den deutlichen Sieg verdient“, äußerte sich der Bottrop-Coach angesichts des haushohen 34:11 (16:8).

„Ich habe auch nochmal etwas ungläubig auf das Endergebnis geguckt. Es war für uns alle ein schönes Spiel, dazu hat sich niemand verletzt. Unser Plan ist also aufgegangen.“ Bei den Oberhausenern, die zwar mit vollem Kader, aber ohne einige Leistungsträger angetreten waren, übernahm Adler als Spitzenreiter sofort die Regie auf dem Spielfeld. Schnell erspielten sich die 07er eine klare Führung und bauten diese bis zur Pause auf einen Acht-Tore-Vorsprung aus. „Wir hatten uns vorgenommen, Positionsduelle zu vermeiden und mit viel Tempo möglichst einfache Tore zu erzielen“, so Wycichowski mit Blick auf den schwer zu bespielenden Tartanboden.

Insbesondere in Halbzeit zwei lieferten die Bottroper zudem auch in der Abwehr eine überragende Leistung ab. Ein funktionierendes Stellungsspiel in Kombination mit einem gut aufgelegten Adler-Torhüter bescherten die Grundlage für einen überdeutlichen Auswärtssieg. Wycichowski: „Wir sind sehr glücklich. Wir werden aber weiter von Spiel zu Spiel schauen und unseren Weg weitergehen.“

TSG Kirchhellen - HC Sterkrade 22:25
Die Handballer der TSG Kirchhellen mussten den nächsten Dämpfer im Abstiegskampf hinnehmen. Gegen den Tabellenzweiten kassierte die Truppe von Trainer Michael Zawadzki trotz einer kämpferischen Leistung letztlich eine knappe Heimniederlage. Dadurch verharrt die Mannschaft von der Loewenfeldstraße weiterhin abgeschlagen auf dem letzten Platz und hat mittlerweile sechs Punkte Rückstand auf den ersten nominellen Nichtabstiegsplatz.

Vor heimischem Publikum taten sich die Gastgeber zunächst schwer, schnell lag Sterkrade mit 7:3 vorne (13.). Zumindest nahmen die Kirchhellener im weiteren Verlauf aber immer mehr den Kampf an und hielten den Kontakt zum HC – zur Pause führten die Gäste knapp mit drei Toren (12:9). Unmittelbar nach dem Wiederanpfiff erwischte Kirchhellen dann die stärkste Spielphase, als die TSG über ein 13:13 (36.) selbst mit 15:13 in Führung ging (39.). Fortan entwickelte sich auf dem Parkett ein offener Schlagabtausch, wenige Minuten vor dem Ende führte Sterkrade lediglich mit einem Tor (21:22, 53.). Doch zwei Zeitstrafen gegen die TSG und eine fahrlässige Chancenverwertung besiegelten die 15. Saisonniederlage.

SC Bottrop II - HSV Dümpten II 28:30
Eine gewichtige Niederlage musste am Wochenende die Reserve des SC Bottrop hinnehmen. Vor eigener Kulisse unterlagen die Bottroper dem direkten Abstiegskonkurrenten aus Dümpten knapp. In einem tempo- und torreichen Spiel erwischten die von Jens Remmert trainierten Gastgeber zunächst den schwächeren Start und lagen nach etwas mehr als einer Viertelstunde deutlich hinten (4:9, 18.). Bis zum Pausenpfiff kamen die Bottroper aber wieder ran und verkürzten zur Halbzeit auf ein Tor (14:15).

Auch in den zweiten 30 Minuten entwickelte sich auf dem Spielfeld ein eng umkämpftes Duell – beiden Teams war deutlich anzumerken, welche Wichtigkeit die Partie mit Blick auf die Tabellensituation besaß. Allerdings hatten die Gäste aus Dümpten stets knapp die Nase vorne. Dadurch schlossen die Mülheimer nach Punkten zum SCB auf, beide Teams haben nun 13 Pluspunkte. Der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz beträgt nur noch einen Zähler.