Mülheim. Bottroper verlieren beim Tabellenführer DJK Styrum 27:34. Die Lage im Tabellenkeller spitzt sich zu. Trainer Dirk Adam vermisst Grundtugenden.
Das Kalenderjahr 2020 verläuft für den SC Bottrop bisweilen sehr bescheiden. Daran änderte auch der 15. Spieltag der Landesliga nichts. Denn der SCB wurde am stürmischen Sonntag einmal mehr vom Winde verweht und unterlag im Auswärtsspiel bei der DJK Styrum mit 27:34 (14:17). Damit kassierten die Bottroper bereits die fünfte Niederlage in Serie und hängen tief im Abstiegskampf.
Zwar unterlag Schlusslicht Schermbeck in seinem Ligaspiel knapp, der Vorsprung des SC auf den Letztplatzierten beträgt aber weiterhin nur ein mageres Pünktchen. Daher läuten bei SC-Coach Dirk Adam alle Alarmglocken: „Auch der letzte in unseren Reihen muss sich der Situation bewusst werden, in der wir gerade stecken. Die kommenden Wochen werden einen entscheidenden Charakter haben.“
Adam vermisst Grundtugenden
Selbst Platz zwölf könnte am Ende zu wenig sein
Dirk Adam: „Noch überwiegt bei uns die Hoffnung, dass wir es aus eigener Kraft schaffen und die Klasse halten. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir die entscheidenden Spiele gewinnen werden. Wir bewahren die Ruhe.“
Klar ist, dass der SCB hierfür in den kommenden Wochen zwingend punkten muss. „Selbst der zwölfte Platz könnte am Ende zu wenig sein, je nachdem wie viele Teams aus der Region in die Landesliga absteigen.“
Noch vor wenigen Jahren war es kaum vorstellbar, doch mittlerweile scheint es bittere Realität – dem ranghöchsten Bottroper Verein droht der Sturz in die Bezirksliga. „Das Team muss eng zusammenrücken und durch Kampf und Leidenschaft überzeugen“, so Adam. Entscheidende Faktoren, die der SC bei seinem Gastauftritt in Mülheim phasenweise gänzlich vermissen ließ. „Mir ist unerklärlich, wieso wir uns nicht ab der ersten Minute an der ursprünglich vereinbarten Marschroute orientiert haben“, bemängelte der Bottroper Trainer. So kam der SC beim Spitzenreiter in Mülheim schon in den Anfangsminuten arg ins Schleudern – in Windeseile erspielte sich die DJK ein 10:1. Adam: „So rennst du für lange Zeit einem deutlichen Rückstand hinterher.“
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Defensiv wie offensiv lief bei den Gästen kaum etwas zusammen, immer wieder verpufften die Angriffsversuche des SC. Folglich reagierte der Trainer früh und nahm schon in der dritten Spielminute seine erste Auszeit. „Das verwunderte zwar so einige in der Halle, aber wir mussten uns nochmal neu sortieren. Ich denke, dass es auch die richtige Entscheidung war.“ Denn: Im weiteren Verlauf begegneten die Gäste dem favorisierten Spitzenreiter nahezu auf Augenhöhe. „Es gilt auch zu bedenken, dass wir kurzfristig wieder personelle Ausfälle zu verkraften hatten. Aber das sind Ausreden, auf denen wir uns nicht Woche für Woche ausruhen dürfen“, so Adam, der immerhin sah wie seine Schützlinge den deutlichen Rückstand bis zur Halbzeitpause auf drei Tore reduzierten.
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Dass es für den Bottroper Landesligisten letztlich aber nicht zum ersehnten Punkterfolg gereicht hat, lag insbesondere an der Routine und Kaltschnäuzigkeit der Hausherren in der spielentscheidenden Phase.