Bottrop. Zum Lokalduell bei Rhenania Bottrop tritt die Arslan-Elf ohne Abwehrspieler an – und kassiert eine 0:10-Klatsche. Trotzdem stimmt die Leistung.

Ohne seine etatmäßigen fünf Abwehrspieler bei der schießwütigen Rhenania anzutreten, glich einem Himmelfahrtskommando. Entsprechend fiel das Ergebnis aus: Dostlukspor kassierte am Sonntag eine 0:10-Schlappe. Dennoch sprach das Trainerteam stolz über die Leistung seiner Rot-Schwarzen – weil das Auftreten das Ergebnis vergessen machte.

Emre Kilic steht bei neun Treffern in zwei Partien

Emre Kilic hat in den vergangenen Jahren die Kreis- und Bezirksligen mit seinen Treffern über den Haufen geschossen. Jetzt kickt der 24-Jährige im Blankenfeld an der Seite einer talentierten und erfahrenen Mannschaft um den Aufstieg – und dann kommt ein Gegner ohne Abwehrspieler? Das Schützenfest konnte am Sonntag das einzig logische Ergebnis sein. Das Zustandekommen überraschte jedoch.

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Denn Dostlukspor dachte nicht daran, sich kampflos in sein Schicksal zu ergeben. „Ich glaube, Rhenania war ein bisschen überrascht, wie wir aufgetreten sind. Ich habe guten Fußball von uns in der ersten Hälfte gesehen“, gab sich DSB-Coach Nejdet Arslan alles andere als geknickt, stellte aber auch fest: „Wir können keine Tore schießen, wenn unsere Offensivspieler in der Abwehr sind.“

Marco Hoffmann findet Haare in der Kantersieg-Suppe

Arslan hatte seine Sicht auf das Derby keineswegs exklusiv, auch Gegenüber Marco Hoffmann fand Haare in der Kantersieg-Suppe. „Fußballerisch können wir das in der ersten Hälfte besser lösen. Emre Kilic ist da wirklich der Einzige, der den Unterschied ausmacht.“ Eben jener Emre Kilic verwertete fast jede Chance der Hausherren zu einem lupenreinen Hattrick – ob per Elfmeter (7.) oder aus dem Spiel (26., 44.) – und brachte Blau-Weiß auf den richtigen Kurs.

Per Elfmeter oder aus dem Spiel: Emre Kilic zeigte sich für Rhenania Bottrop gewohnt treffsicher.
Per Elfmeter oder aus dem Spiel: Emre Kilic zeigte sich für Rhenania Bottrop gewohnt treffsicher. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Dostlukspor blieb auch die zehn Minuten nach dem Seitenwechsel ein unangenehmer Gegner und bekam durch Ugur Ergün die große Möglichkeit zum 1:3. Rhenania machte es besser und stellte durch Marvin Polak (52.) sowie Hendrik Laakmann (54.) auf 5:0. „Erst danach war der Wille von Dostlukspor gebrochen. Sie haben aber die Contenance bewahrt und es mit Fassung getragen – so sollte es sein“, zollte Hoffmann der Einstellung des Gegners hohen Respekt.

Für Dostlukspor Bottrop kommt es in der letzten halben Stunde dick

Unfair oder tretend trat das Arslan-Team nicht ab, obwohl es in der letzten halben Stunde dick kam. Am Schützenfest beteiligte sich die halbe Rhenania-Elf: Cem Karakullukcu (60.), Bastian Ghnizada (61., 87.), Emre Kilic (63.) und Robin Müller füllten das Torkonto der Hausherren – am Ende standen sechs verschiedene Schützen auf dem Zettel.

Ein Trio bewahrt sich die weiße Weste

Durch den Kantersieg grüßt Rhenania Bottrop nach dem vierten Spieltag mit zwölf Punkten von der Tabellenspitze, hat aber die ebenfalls perfekten SuS 21 Oberhausen und SW Alstaden im Nacken.

Der FC Sterkrade 72 (0:2 gegen SuS 21) ließ dagegen erstmals in dieser Saison Federn und verabschiedet sich aus der Spitzengruppe. Für Rhenania Bottrop geht es kommenden Sonntag bei der DJK Arminia Lirich II weiter.

„Wir haben es nach der Pause deutlich besser gemacht und die Ernsthaftigkeit bis zum Schluss beibehalten“, zog Marco Hoffmann ein positives Fazit – dem auch Nejdet Arslan zustimmte. „Wir können stolz darauf sein, wie wir uns verkauft haben. Die Niederlage ist abgehakt, nächste Woche greifen wir wieder an.“ Dann dürfte der eine oder andere Defensivspezialist an die Beckstraße zurückkehren – außerdem hat Gegner DJK Adler Oberhausen keinen Emre Kilic in seinen Reihen.