Bottrop. Fortuna Bottrop II macht Rhenania und Trainer Marco Hoffmann das Leben schwer. In Überzahl schießt aber Nico Große-Beck seine Mannschaft zum Sieg

Brisanter hätte sich der Auftakt in der Kreisliga A wohl kaum gestalten können, die Partie zwischen Fortuna Bottrop II und der favorisierten Rhenania hielt, was sie versprach: Spielerisch haben zwar beide Teams noch Luft nach oben, dafür dominierten beim Lokalduell andere Attribute wie Kampfeswillen und Durchsetzungsvermögen. Hier behielten die Rhenanen letztlich die Oberhand, gewann verdient 3:1.

Dabei standen vor allem zwei Akteure des SVR besonders im Fokus: Marco Hoffmann und Nico Große-Beck, der in Hälfte zwei in den Mittelpunkt des Geschehens rückte. Hoffmann trainierte ja bis vor einem Jahr Fortuna I, auch Große-Beck trug Rot und Weiß – und führte Rhenania auf die Siegerstraße.

Leidenschaft und Kampf dominieren Halbzeit eins

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„Ein typisches Derby“, äußerte sich Fortuna-Trainer Sven Kottwitz im Anschluss an die Partie, „rein spielerisch fanden sich beide Mannschaften noch nicht so ganz zurecht.“ Dafür gingen die in weiß gekleideten Gastgeber insbesondere in Halbzeit eins leidenschaftlich und kämpferisch zu Werke.

„Wir wollten es Rhenania so schwer wie möglich machen. Wir hatten nicht viel zu verlieren, da die Erwartungshaltung bei unserem Gegner eine andere ist als bei uns. Natürlich wäre es aberschön gewesen, zumindest einen Punkt hier zu behalten.“ Zumindest eine knappe Stunde lang sah es genau danach aus.

Die Fortunen ließen den SVR kaum ins Spiel kommen, dazu pflegten die Akteure auf dem Spielfeld eine konsequente und teils harte Zweikampfführung. In der 21. Minute nutzten die Hausherren dann einen einzigen Schnitzer der Gäste aus, die den Ball nach einem Eckstoß nicht klären konnten – Fortunas Julian Banko kam aus kürzester Distanz an den Ball und traf zum 1:0.

Gelb-Rote Karte nach 35 Minuten

Nicht zurückziehen! Im Derby auf Rheinbaben blieb fußballerisch Luft nach oben, dafür stimmten Kampf und Einsatz.
Nicht zurückziehen! Im Derby auf Rheinbaben blieb fußballerisch Luft nach oben, dafür stimmten Kampf und Einsatz. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

In der Folge kochten die Emotionen ein ums andere Mal hoch und der Unparteiische hatte viel zu tun, schon nach 35 Minuten schickte er Fortunas Dominik Meißner mit Gelb-Rot vom Feld.

„Ein unnötiges Foulspiel“, gestand

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„dadurch haben wir uns selbst geschwächt. Natürlich hast du es gegen eine Mannschaft wie Rhenania in Unterzahl nochmal ein ganzes Stück schwerer.“ Allerdings hatten die Gäste um Trainer Marco Hoffmann zunächst noch nichts zu bejubeln, da die Offensive des SVR lange nur schwer ins Rollen kam, wie auch der Trainer fand.

„Das war vorher alles noch viel zu nervös, wir haben die Zielstrebigkeit vermissen lassen. Und dass man es auf Rheinbaben nicht leicht hat, kenne ich ja selber noch allzu gut“, so Hoffmann. Doch mit zunehmender Spieldauer schien Fortuna die Kraft auszugehen. So leistete sich die Defensive der Gastgeber in der 59. Minute einen folgenschweren Patzer, den Nico Große-Beck ausnutzte und zum 1:1 ins Tor drückte.

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Auf einen Emotionsausbruch verzichtete der Angreifer zunächst noch. Vielmehr signalisierte er seinen Mitspielern, kühlen Kopf zu bewahren und auf weitere Chancen zu lauern. Die gab es, auch wenn Fortuna zehn Minuten später noch auf der Linie klären konnte.

Bann in der der 76. Minute gebrochen

„Ein typisches Derby“, fand Fortuna-Trainer Sven Kottwitz nach dem Duell mit Rhenania.
„Ein typisches Derby“, fand Fortuna-Trainer Sven Kottwitz nach dem Duell mit Rhenania. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

In der 76. Minute war der Bann aber endgültig gebrochen, Große-Beck legte sich den Ball unbedrängt aus rund 20 Metern zurecht und netzte zum 2:1 ein. Diesmal kannte der Jubel keine Grenzen, mit einem abgefälschten Distanzschuss von Marvin Polak zum 3:1 (83.) war das Spiel entschieden, auch da sich Rhenanias Torhüter Marco Rinski in der Schlussphase mit einigen Paraden auszeichnete.

„Es war ein schwerer Auftakt für uns alle, aber die erste Hürde ist nun genommen“, äußerte sich Hoffmann, „es war vielleicht nicht schön, aber wir nehmen die drei Punkte mit und schauen nun nach vorne.“