Bottrop / Troisdorf. . Der Hürdensprinter des LC Adler Bottrop meldet sich mit der Norm für die U23-DM eindrucksvoll zurück. Jetzt darf er sogar von Berlin träumen.
Zehn Monate ohne Wettkampf. Wird ein Sportler da nicht ungeduldig? Juckt es in den Füßen? Hat man genug von immer nur Training, Training, Training? Marius Lewald vom LC Adler zumindest nicht. Sein Vater und Trainer Dirk Lewald erklärt: „In der Leichtathletik, besonders für die Sprinter gibt es ja immer wieder lange Phasen, in denen man abtaucht und man nur Kraft- und Aufbautraining macht. Das haben wir auch gemacht.“ Um dann im entscheidenden Moment wieder da zu sein. So wie Marius Lewald.
Am Wochenende lief der Bottroper Hürdensprinter seinen ersten Wettkampf seit dem vergangenen Sommer. Auf die Hallensaison hatte er verzichtet, um den Umstieg auf die Männerhürde (1,067 Meter hoch) trainieren zu können. In Troisdorf war er jetzt erstmals in 2019 am Start.
Und trotz sehr mäßiger Wetterbedingungen knackte der Bottroper in 14,92 Sekunden direkt die Qualifikationsnorm über 110 Meter Hürden für die Deutsche U23-Meisterschaft. Das war nach der Pause so nicht unbedingt zu erwarten.
Viel Training für die hohen Hürden
Auch interessant
„Ich würde nicht sagen, dass mich das überrascht hat, da die Trainingsleistungen ja gut waren“, meint Dirk Lewald, „aber es hätte auch genau andersherum laufen können.“ Doch die ausführlichen Vorbereitungen auf dieses (und die nächsten) Rennen haben sich mehr als ausgezeichnet, wie Lewald erklärt: „Die Männerhürden sind zwar nur sechs oder sieben Zentimeter, aber das ist trotzdem schon umfangreich.“
Nach der vergangenen Sommersaison hatte Marius Lewald mit seinem Trainergespann aus Dirk Lewald und dem Münsteraner Frank Bartschat mit der Umstellung angefangen. Auf die Hallensaison verzichtete er, da er sich noch nicht komplett sicher fühlte. Die Rechnung ist aufgegangen und die kommenden Wochen kann Marius Lewald nun ohne den ganz großen Druck laufen.
Zwei Zehntel für die Deutsche Meisterschaft in Berlin
Auch interessant
15,60 Sekunden war die Norm für die Deutsche U23-Meisterschaft, Lewald liegt mit 14,92 Sekunden deutlich darunter. Bei der U23-DM in Wetzlar Mitte Juni ist er also definitiv dabei.
In den kommenden Wochen kann der Bottroper jetzt sogar das ganz große Ziel anpeilen, bei den Deutschen Meisterschaften der Erwachsenen in Berlin starten zu dürfen.
Dafür müsste er sich noch um gut zwei Zehntel verbessern, bei 14,70 Sekunden liegt die zu erfüllende Norm für Berlin – für Lewald wäre das eine Rückkehr.
Plan der nächsten Wochen ist eng durchgetaktet
Auch interessant
„Marius ist ja im vergangenen Jahr ja schon bei einem Länderkampf im Olympiastadion gelaufen“, sagt Dirk Lewald. Dafür hatte er sich als 2018 als Deutscher U20-Vizemeister qualifiziert. Jetzt will er wieder nach Berlin. Die nächsten Wochenenden auf dem Weg dahin sind durchgetaktet.
Nach zehn Monaten Wettkampfpause geht es jetzt Schlag auf Schlag. Als nächstes ist Lewald in Dresden; Weinheim und Jena am Start. „Da wird sich zeigen was möglich ist – natürlich würden wir gerne in Berlin dabei sein.“ Dann hätte sich die lange Pause auf jeden Fall mehr als gelohnt.