Bottrop. . Der JC 66 Bottrop überzeugt beim 7:7 gegen Hertha Walheim. Dabei beweisen die Bottroper vor allem in Durchgang zwei Kampfkraft und Moral.

In der vergangenen Saison kam der JC 66 Bottrop zu einem 7:7 gegen Hertha Walheim. Zu diesem Zeitpunkt war noch Sven Helbing als Trainer der Piraten verantwortlich, sprach damals im Anschluss von einer verpassten Siegchance. Ein knappes Jahr später trafen die 66er und die Gäste aus Aachen erneut aufeinander – wieder endete das Bundesligaduell 7:7 (Unterwertung 64:67). Doch sprach diesmal Helbing-Nachfolger Markus Wallerich von einem gewonnenen Punkt. „Vor allem im zweiten Durchgang haben sich die Jungs diesen Punkt verdient. Ich denke, dass das Ergebnis so in Ordnung geht.“

In seinem zweiten Heimkampf als Trainer erlebte Markus Wallerich mit den Piraten alles, was ein spannendes Bundesligaduell ausmacht. Die beiden NRW-Klubs gaben auf den Matten der Dieter-Renz-Halle keinen Zentimeter kampflos her, einige Duelle verliefen bis zum Schluss dramatisch und sorgten so für Spannung. „Vier Punkte wären nach diesen drei Kampftagen optimal gewesen, aber auch mit drei Zählern bewegen wir uns absolut im Soll“, so Wallerich, der dem Unentschieden gegen Walheim viel Positives abgewinnen konnte.

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„Wir mussten durch kurzfristige Ausfälle personell umstellen und waren in der einen oder anderen Gewichtsklasse enorm geschwächt.“ So fielen auf Seiten der 66er etwa die Ausfälle des Niederländers Tornike Tsjakadoea (-60kg) oder des frisch gekürten Deutschen Meisters Hamsat Isaev (-73kg) ins Gewicht.

Piraten liegen zur Halbzeit knapp mit 3:4 hinten

Nachdem der neue Piraten-Trainer mit den 66ern am ersten Kampftag Spremberg besiegen konnte und in Hamburg eine knappe Niederlage kassierte, war das Team von Markus Wallerich gegen Walheim erneut von Beginn an gefordert. Vor allem die beiden Niederländer Jelle Snippe (-100kg) und Kevin Bakker (-81kg), aber auch Christian Dill (-73kg) lieferten überzeugende Siege ab.

Leistungsträger diesmal nur in der Beraterrolle

Hamsat Isaev wurde vor dem zweiten Durchgang zwar durch den JC-Vorsitzenden Detlef Kaziur für seinen Titel geehrt, konnte aber nicht ins Kampfgeschehen eingreifen.

Markus Wallerich: „Unser Team lebt vom Gemeinschaftsgedanken. Hamsat kennt den einen oder anderen Gegner gut und konnte daher wichtige Ideen beisteuern.“

Und dennoch lagen die Piraten zur Halbzeit knapp mit 3:4 im Rückstand. Auf diesen reagierte Wallerich, stellte sein Team neu ein und bewies dabei auch Mut: Bakker wurde in die Klasse bis 90 kg hochgezogen, Hanns David Claren kämpfte in der Schwergewichtsklasse (+100kg) gegen Igor Mbakom. „Das war sicherlich ein Unterschied von mindestens 30 Kilogramm“, schätzte Wallerich. Während Claren trotz einer beherzten Leistung knapp unterlag, entschied Bakker den Kampf für sich und holte so aus seinen bisherigen sechs Bundesligakämpfen für die 66er fünf Siege.

Da auch Snippe und Dill wieder erfolgreich waren und Oleg Gusev den vorletzten Kampf ebenfalls für sich entschied, führten die Piraten plötzlich sogar mit 7:6. Erst mit dem abschließenden Duell stellten die Gäste aus Aachen zumindest das Remis sicher. Und dennoch wirkten die Bottroper im Anschluss durchweg zufrieden. Am 11. Mai geht es dann mit dem nächsten NRW-Duell bei der Sport-Union Annen weiter.