Aus dem Vollen schöpfen kann VfL-Trainer Marcel Koller beim Bundesliga-Auftakt am Sonntag (15.30 Uhr) im Rewirpowerstadion. Der VfL hofft auf ein "ausverkauftes Haus", so Sportvorstand Thomas Ernst.

„Es kribbelt”, sagt VfL-Torwart Philipp Heerwagen.

Noch Fragen?

Bundesliga. Auftakt. Sonntag, erstmals um 15.30 Uhr, zum Leidwesen der Amateurklubs. Gegen Borussia Mönchengladbach. Gegen den Lieblingsgegner, der in den letzten zehn Erstliga-Spielen vergeblich auf einen Erfolg gegen die Bochumer gehofft hat; und das, obwohl die Gladbacher doch in sonst jeder Beziehung ein paar Nummern größer sind als der VfL, von der Finanzkraft bis zur Masse der Fans. Etwa 10 000 Gladbach-Anhänger werden die Bochumer herausfodern auf den Rängen, insgesamt 25 000 Tickets sind bereits abgesetzt, was VfL-Sportvorstand Thomas sogar auf ein „ausverkauftes Haus” hoffen lässt – und auf eine Stimmung, die mit dem frostigen Klima der Vorsaison so wenig zu tun hat wie derzeit das Wetter mit dem Winter.

Ein versöhnlicher Saisonabschluss, eine gute Vorbereitung, ein Dauerkarten-Verkauf auf zwar niedrigem, aber immerhin konstantem Niveau (ca. 8000), ein ordentlicher Absatz der neuen Trikots, zum Teil optmistische, in der Summe auf jeden Fall gemäßigte(re) Töne in diversen Internet-Foren und, und, und: Ernst interpretiert reale Zahlen und gefühlte Stimmungslage im Umfeld nach einer „wirklich sehr schwierigen Saison” mit „teilweise berechtigter Kritik” so, dass „die Leute wieder mit dem VfL fiebern”. Und zwar volle Pulle.

Natürlich aber ist ihm bewusst, dass zuerst die Mannschaft die Fans „mitreißen” muss, wie es das neue Saisonmotto plakatiert – und dass nach zwei, drei schwachen Spielen die derzeit zwar nicht euphorische, aber doch erwartungsvolle Vorfreude umschlägt in übles Nachtreten. Einen Grotten-Start wie im Vorjahr kann sich der VfL nicht leisten. „Die Mannschaft hat aus den Erfahrungen der letzten Hinrunde gelernt”, ist sich Ernst sicher. „Sie hat schon in den Testspielen eine andere Mentalität gezeigt.”

Gute Vorzeichen also – erst Recht gilt das personell. Trainer Marcel Koller kann „aus dem Vollen schöpfen”, und er macht aus seiner Anfangs-Formation kein Geheimnis: Die Elf, die sich im Pokal in Lotte zu einem 1:0 mühte, beginnt auch gegen Gladbach, sofern „nichts Außergewöhnliches passiert”.

Zwar pausierten gestern Stürmer Diego Klimowicz und Innenverteidiger Anthar Yahia, beide aber werden heute beim Abschluss-Training dabei sein. „Es wird klappen”, sagte Yahia gestern nach der Reha. Der Algerier hatte sich Mittwoch eine leichte Achillessehnen-Verletzung am linken Fuß zugezogen.

Sonntag. Auftakt. Volles Haus. „Wir haben uns lange und intensiv vorbereitet”, sagt Philipp Heerwagen, die neue Nummer eins: „Es wird Zeit, dass es richtig losgeht.”

DIE BANK

Vermutlich setzt Trainer Koller auch auf die gleichen Reservespieler wie gegen Lotte. „Könnte sein”, sagte er, und es klang wie: Wird so sein. Nicht dabei wären dann u. a. Johansson und Concha.