Bochum. Türkiyemspor Bochum trainiert eine Woche wie die Profis. Der Kreisligist hat ein „unschlagbares Angebot“ aus Belek. „Das wird alles toppen“ - aber wer bezahlt das?
Ein Trainingslager im Ausland ist für eine Fußballmannschaft aus dem Amateurbereich eine absolute Seltenheit – A-Ligist Türkiyemspor Bochum tanzt hier aus der Reihe. Der Spitzenreiter der Kreisliga A bereitet sich auf die Rückrunde in Antalya-Belek vor, einer beliebten Trainingsregion der Profi-Vereine. Für die Spieler fühlt sich das vermutlich wie ein Traum an.
Die Spieler des SV Türkiyemspor schweben dabei gerade sowieso regelrecht auf Wolke 7: Das Team beeindruckt in der Kreisliga A mit einer Konstanz, die in der Tabellenführung und Herbstmeisterschaft resultierte. Darüberhinaus wurde Türkiyemspor kürzlich Hallenstadtmeister und setzte sich gegen Favoriten wie die Landesligisten DJK TuS Hordel und TuS Harpen durch.
Topspiel zum Rückrunden-Auftakt gegen den VfB Günnigfeld
Jetzt geht es für den Klub nach Antalya-Belek ins Trainingslager – wie bei den Profis. Für viele Spieler ist das eine Premiere. „Die Info, dass wir fliegen werden, hat die Mannschaft schon seit knapp zwei Monaten. Aber wirklich realisieren wird das Team alles erst, wenn die Reise am 2. Februar losgeht“, erzählt der 1. Vorsitzende Osman Karabaltar. Eine Woche lang wird sich der Liga-Primus intensiv auf den Rückrundenauftakt und das Topspiel gegen den VfB Günnigfeld vorbereiten. „Wir stehen an erster Stelle in der Liga und wollen das auch nicht mehr abgeben.“
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Fast 30 Spieler und Verantwortliche fliegen mit. Dank eines Kontakts in die Türkei hat Karabaltar ein „unschlagbares Angebot“ erhalten: Hotel, Verpflegung und Flug kosten etwa 1000 Euro pro Person, wovon die Hälfte durch Sponsoren getragen wird. Die andere Hälfte würden die Spieler selbst übernehmen.
Auch Schalke, RWE und Donezk waren zu Gast in der Region
Mit dem Trainingslager sind sie in guter Gesellschaft: Auch die Profis vom Hamburger SV und Schalke 04 trainierten in Belek, die Drittligisten Rot-Weiss Essen und Dynamo Dresden bereiteten sich im benachbarten Lara vor. „Wir werden zwei Mal am Tag trainieren und ein Testspiel gegen ein Team auf Augenhöhe bestreiten. Wir werden aber jetzt nicht gegen Shaktar Donezk spielen“, scherzt der 1. Vorsitzende Karabaltar - auch der ukrainische Champions-League-Teilnehmer schwitzte zuletzt am Schwarzen Meer.
Vom Trainingslager erhoffen die Türkiyemspor-Verantwortlichen sich, das Teamgefüge noch weiter zu stärken: „Wir sind eine zusammengewürfelte Truppe, die in den ersten sechs Monaten sehr zusammengewachsen ist. Das Trainingslager wird uns auf 100 Prozent bringen“, sagt Karabaltar. Viele Spieler sind Kindheitsfreunde des Vorsitzenden, sein Bruder Semih ist Kapitän des Teams. „Die Hallenstadtmeisterschaft hat uns nochmal richtig zusammengeschweißt. Gefühlt sind wir gerade bei 1000 Prozent. Das Trainingslager wird nochmal alles toppen.“
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