Wattenscheid. Lerche, Malcherek, Thier: Wattenscheid 09 hat in den vergangenen Jahren einige Transfer-Volltreffer im Winter gelandet. Dieser Winter aber soll anders werden.
Dafür, dass Winter-Transfers als kompliziert gelten, hat die SG Wattenscheid 09 in den vergangenen Jahren eine beeindruckende Transferbilanz: Vor drei Jahren kamen in der Winterpause unter anderem Dennis Lerche und Jeffrey Malcherek nach Wattenscheid, verhalfen der SGW zum Regionalliga-Aufstieg. Anfang 2024 holten Engin Yavuzaslan und Hartmut Fahnenstich eine komplett neue Achse um Nico Thier und Rene Haar, die am Ende souverän den Klassenerhalt sicherte. Dieser Winter aber wird anders - hauptsächlich aus zwei Gründen.
Der erste Grund: Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren besteht kein großer Handlungsbedarf. Weihnachten 2021 stand die SGW in Schlagweite zu den Aufstiegsplätzen, die Winter-Transfers machten am Ende den Unterschied. In den beiden vergangenen Jahren war Wattenscheid jeweils tief im Abstiegskampf, musste sich dringend verstärken. In diesem Jahr dagegen hat die SGW einige Punkte Polster auf die Abstiegsplätze und noch zwei Nachholspiele in der Hinterhand.
Wattenscheid 09: Hohe Fluktuation in den vergangenen Jahren
Der zweite Grund: In Wattenscheid reihte sich zuletzt ein Umbruch an den anderen. Erst im Kader, aber auch auf dem Trainerposten und in der Sportlichen Leitung. Nun ist das Ziel Stabilität. Im Kader sind einige junge Spieler, die sich entwickeln sollen. „Ich will nichts ausschließen“, sagt der Sportliche Leiter Richard Weber, „aber es ist nichts proaktiv geplant. Wir haben ja auch den Kader im Sommer etwas größer gehalten, um Spielern mit Verletzungsgeschichte Zeit geben zu können.“ Maik Habitz, Tom Sindermann und Mike Lewicki haben sich aber inzwischen zurückgemeldet.
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Eine interne Verstärkung für die Rückrunde könnte David Loheider werden, der nach einer starken Vorbereitung der Pechvogel der Hinrunde war, mit mehreren Verletzungen und einer Corona-Infektion immer wieder zuschauen musste. „Er ist einer, von dem wir uns erhoffen, dass er nach einer knackigen Vorbereitung wieder voll da ist“, sagt Weber.
Abwehrspieler Quentin Weiß wird nach Hordel verliehen
Einen Transfer haben die Wattenscheider schon getätigt: Abwehrtalent Quentin Weiß wird bis zum Saisonende bei Landesligist DJK TuS Hordel spielen und dann zur SGW zurückkehren. Weiß verpasste die vergangene Saison mit einem Kreuzbandriss, braucht jetzt vor allem Spielpraxis und Erfahrungen im Erwachsenenfußball.
Bewegung könnte es vor allem geben, wenn Spieler die Wattenscheider auf eigenen Wunsch verlassen wollen. In der Offensive etwa gibt es einige Spieler, die sich mehr Spielzeit erhofft hätten. „Es kann sich aber auch jeder wieder anbieten“, sagt Richard Weber, der lieber schon weiter vorausblickt: Nach Beginn der Rückserie will die Wattenscheider Führung nicht nur möglichst schnell den Klassenerhalt klarmachen, sondern auch den Kader für die neue Saison planen. „Wir wollen Kontinuität vorleben. An noch so einem Umbruch wie im Sommer sind wir nicht interessiert“, sagt Weber, der selbst erst vor der Saison nach Wattenscheid kam.
Wattenscheid 09: Ex-Torjäger Lerche wieder auf Klubsuche
Zwei ehemalige Wattenscheider Winter-Transfers sind übrigens aktuell wieder auf Klubsuche: Jeffrey Malcherek und Dennis Lerche, die im Winter vor drei Jahren zwei Glücksgriffe waren. Malcherek verlässt das insolvente Oberliga-Schlusslicht Bövinghausen nach nur einem halben Jahr wieder. Und der in der Lohrheide erst gefeierte, dann gefeuerte Dennis Lerche ist in der Regionalliga beim FC Rot-Weiß Erfurt nicht glücklich geworden. Er würde gerne wieder in NRW spielen - interessierte Klubs könnten sich bei seinem Berater melden, sagte der Torjäger zuletzt dem „Reviersport“.
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