Bochum. Der VfL Bochum ist das Team der Stunde in der 2. Bundesliga ProA. Manager Steinert strahlt - nach dem Sieg über Karlsruhe gibt es einen ersten Playoff-Vorgeschmack.
Ob sich der Hallen-DJ dabei etwas gedacht hat? „Last Christmas“ dudelte am Samstagabend schon Mitte des zweiten Viertels während einer Spielunterbrechung durch die Bochumer Rundsporthalle – da waren die VfL Sparkassen Stars schon auf dem Weg zum fünften Sieg in Serie und dem achten der Saison. Im Vergleich mit „Last Christmas“ warten ganz sicher bessere Weihnachten auf die Bochumer Basketballer: Vor einem Jahr standen sie mit drei Siegen im Tabellenkeller, stiegen am Ende mit neun Siegen sportlich ab. Gut möglich, dass die Bochumer diese Marke schon vor Weihnachten brechen – das 85:69 (53:41) gegen die Karlsruhe Lions war der achte Sieg im elften Saisonspiel.
Weihnachten könnten sich die VfL-Basketballer aber über ein neues Saisonziel Gedanken machen – zum Klassenerhalt fehlt nicht mehr viel. Aktuell stehen die VfL-Basketballer im oberen Tabellendrittel, vor Schwergewichten wie Phoenix Hagen oder den Giessen 46ers, sind damit auf Playoff-Kurs.
„Ein neues Ziel gibt es erst, wenn wir elf Siege haben“, sagte Manager Tobias Steinert grinsend. Er verteilte nach dem Spiel strahlend Umarmungen – eine dicke bekam natürlich Headcoach Felix Banobre. Steinert: „Ich habe Felix einfach gesagt: Wir sind 8-3, und das nach der letzten Saison! Es ist schwer zu glauben, es ist einfach eine gute Story, die wir schreiben.“
VfL-Basketballer: Jonas Grof fehlt, Karlsruhe ersatzgeschwächt und nicht stark genug
Einen Vorgeschmack auf Spitzenbasketball bekommen die Stars in den kommenden Wochen, erst geht es nach Tübingen, dann kommt Tabellenführer Jena in die Rundsporthalle (14. Dezember, 19 Uhr). Von „Spitzenspielen“ wollte Steinert nicht sprechen, aber: „Das sind zwei herausfordernde Aufgaben für uns und wir freuen uns sehr darauf. Bisher haben wir uns mit Teams, die vor uns standen, schwer getan, jetzt können wir an dieser Stellschraube drehen.“ Dafür wäre wichtig, dass Jonas Grof wieder dabei ist, er fehlte am Samstag mit muskulären Problemen.
Gegen den amtierenden, aber schwächelnden und weiter ersatzgeschwächten Pro-A-Meister Karlsruhe zeigten die Bochumer eine ausgeglichene Anfangsphase und zogen dann davon. Von 20:20 ging es auf 28:20 zum Endstand im ersten Viertel – Bochum gab die Führung nie mehr ab. „Es war nicht unser bestes Spiel“, sagte Steinert, „aber wenn Karlsruhe herankam, hatten wir immer die richtige Antwort.“
Viele Spieler tragen zum Sieg bei
Lars Kamp stellte mit vier Dreiern in der ersten Halbzeit die Weichen auf Sieg, Top-Scorer war wieder Keith Braxton mit 20 Punkten. Überragend war es nicht, aber effizient und abgezockt. Aber auch Emil Loch, Matthew Strange und Niklas Geske hatten ihre wichtigen Momente.
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Schlüssel zum Sieg waren vor allem die starken Trefferquoten: 71 Prozent Treffer für zwei Punkte, 34 Prozent Dreier (elf Treffer) – und das war schon inklusive einer schwächeren Schlussphase. Karlsruhe traf dagegen gerade einmal zwei von 24 Dreiern. Frust und Wut dominierten auf der Karlsruher Bank schon während des Spiels, während der VfL das Spiel dann auch mit seiner Defense entschied, im letzten Viertel nur elf Punkte zuließ – danach ging es auf die Ehrenrunde.
Banobre sieht noch einiges zu verbessern
Headcoach Banobre musste grinsen, als er auf die Siegesserie angesprochen wurde: „Ich habe gar nicht realisiert, dass es der fünfte nacheinander war. Wir schauen von Spiel zu Spiel.“ Er lobte Karlsruhe, war aber nicht ganz zufrieden mit dem Spiel seiner Mannschaft – es gebe noch einige Dinge zu verbessern. Mit acht Siegen sind Banobre und Bochum noch nicht zufrieden. Nach der Pressekonferenz lief nochmal: Last Christmas.
- Viertel: 28:20, 25:21, 16:17, 16:11
- Bochum: Braxton (20 Punkte), Geske (13, 10 Assists), Kamp (12, 4 Dreier), Alte (11, 9 Rebounds), Strange (10), Kalthoff (10), Loch (9), Dietz, Zajic (n.e.), Emen (n.e.)
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