Bochum. Lange gestaltet Teutonia Riemke die Partie gegen Borussia Dortmund II knapp. Nach der Niederlage entsteht ein Wettlauf gegen die Zeit.

Mit dem Selbstvertrauen aus drei Siegen in Serie empfingen die Regionalliga-Handballerinnen von Teutonia Riemke am Freitagabend den Spitzenreiter aus Dortmund. Trotz ersatzgeschwächtem Kader legten die Bochumerinnen, lautstark unterstützt von zahlreichen Zuschauern in der „Heinrich-Böll-Hölle“, los wie die Feuerwehr.

Bereits nach vier Minuten führte Riemke mit 3:0, der BVB war sichtlich beeindruckt. Dank einer stabilen Defensive, einiger Paraden von Torhüterin Jette Hinz und einer im Angriff enorm treffsicheren Janine Koenig führte Teutonia Riemke zur Pause verdient mit 12:11.

In der Schlussphase liegt das Momentum bei den Bochumerinnen

Auch in der zweiten Hälfte machten die Bochumerinnen ein starkes Spiel und konnten die Führung bis zur Schlussphase verteidigen. In dieser lag das Momentum auf Seiten der Dortmunderinnen, denen die schwindenden Kräfte von Teutonia Riemke in die Karten spielten.

„Angeschlagene Spielerinnen mussten über 60 Minuten gehen, haben sich in jeden Ball reingeschmissen und gekämpft. Am Ende fehlte uns die Tiefe im Kader und wir konnten nicht wechseln.“

Niels Vogel
Trainer Teutonia Riemke

Der BVB nutzte jeden noch so kleinen Riemke-Fehler eiskalt aus und drehte die Partie. So führte Dortmund rund neun Minuten vor Abpfiff erstmals (23:22). Eine zwei-Minuten-Strafe für Riemkes Mia Schmidtmann in den Schlussminuten besiegelte dann die Niederlage, am Ende musste sich Teutonia Riemke etwas zu hoch nach großem Kampf mit 25:29 geschlagen geben.

Bochumer Trainer von der Leistung trotzdem beeindruckt

„Erstmal muss ich den Mädels ein Riesenlob aussprechen, es war die beste Saisonleistung, die wir heute gezeigt haben“, sagte Riemke-Trainer Niels Vogel nach Abpfiff. Über die Woche hatte die Krankheitswelle Teutonia Riemke heimgesucht, einige Spielerinnen fehlten daher. Charlotte Mittich sagte zudem vor dem Spiel krankheitsbedingt kurzfristig ab. Personelle Unterstützung erfuhr Riemke aus der 2. Damenmannschaft und der weiblichen A-Jugend.

Vor allem mit der Deckungsleistung war der Riemker Trainer Niels Vogel zufrieden.
Vor allem mit der Deckungsleistung war der Riemker Trainer Niels Vogel zufrieden. © FUNKE Foto Services | Sebastian Sternemann

„Angeschlagene Spielerinnen mussten über 60 Minuten gehen, haben sich in jeden Ball reingeschmissen und gekämpft. Am Ende fehlte uns die Tiefe im Kader und wir konnten nicht wechseln. Der BVB hingegen konnte es wechseln und hatte einen breiten Kader zur Verfügung“, so Vogel. Zudem war der „breite Kader“ des Spitzenreiters prominent besetzt, gleich drei U19-Nationalspielerinnen spielten für den BVB.

„Wir haben heute die stärkste Deckungsleistung der Saison gezeigt, wir haben das richtig gut gemacht, ich kann nur Lob an die Mädels verteilen“, sagte der Riemke-Trainer. „Am Ende waren es Kleinigkeiten, das Spiel kann in den letzten fünf Minuten in beide Richtungen ausschlagen. Mit vier Toren zu verlieren ist viel zu deutlich und passt nicht zum Spielverlauf.“

Wettlauf gegen die Zeit für kranke Spielerinnen

Viel Zeit zum Regenerieren bleibt Teutonia Riemke nicht. Bereits am Sonntag wartet das nächste Spiel auf die Bochumerinnen in der Regionalliga, um 16 Uhr gastiert Teutonia Riemke beim TuS Einigkeit Brockhagen. Für viele kranke Spielerinnen wird es ein Wettlauf gegen die Zeit, zudem wird Dinah Pfizenmaier aus beruflichen Gründen der Mannschaft nicht zur Verfügung stehen.

„Wir müssen irgendwie regenerieren und dann mit dem gleichen Kader Brockhagen schlagen. Mit der Leistung von heute können wir in der Liga jede andere Mannschaft schlagen“, sagt Niels Vogel.

So haben sie gespielt

SV Teutonia Bochum-Riemke - BV Borussia 09 Dortmund II 25:29 (12:11)
Riemke: Bartsch, Owczarzak (10/1), Schmidt (1), Franke (1), Hinz, Pfizenmaier (1), Schmidtmannn, Angenendt, Koenig (9), Kudella (3/2), Hansmeyer, Rosener.