Verl. Beim SC Verl II kassieren die Wattenscheider ein 1:4 - das Team von Trainer Pache zeigt dabei alte Schwächen. Der Coach wird daraufhin deutlich.

Bittere Auswärtstour für die SG Wattenscheid 09. Bei der zweiten Mannschaft des SC Verl unterlagen die Wattenscheider am Sonntagnachmittag 1:4 - bei einem Lattentreffer in der Nachspielzeit hatten die Wattenscheider sogar Glück, dass es nicht noch höher ausging. Dabei hatte Wattenscheid zur Pause noch vorne gelegen.

Der frühere 09-Trainer Farat Toku begleitete die Partie als Co-Kommentator im Vereinsradio und zog als Fazit: „Das ist bitter, 09 war auf keinen Fall drei Tore schlechter. Aber mit dem Tempo und dem Risiko in der ersten Halbzeit hätte man höher führen müssen, die Chancen waren da.“

Wattenscheid 09 verspielt zum vierten Mal eine Führung

Erneut verspielten die Wattenscheider in Verl Punkte nach einer Führung - zum vierten Mal in dieser Saison. In Rheine gab es ein 1:3 nach 1:0, in Ennepetal ein 1:1 nach 1:0-Halbzeitführung. Gegen Schermbeck vor einer Woche führte Wattenscheid wieder 1:0, kassierte kurz vor der Pause den Ausgleich und verlor 3:4. Ähnlich lief es bei der Reserve des Drittligisten des SC Verl. Erneut gab es außerdem vier Gegentore für das Team von Christopher Pache, das vor zwei Wochen noch die beste Abwehr der Oberliga stellte - das ist nun vorbei.

Concordia Wiemelhausen - SG Wattenscheid 09
Die Wattenscheider Trainer Alexander Schlüter (vorne) und Chefcoach Christopher Pache. © FUNKE Foto Services | Thorsten Tillmann

„Es war ein Wechselbad der Gefühle“, meinte Pache, „wir haben eine unfassbar gute Halbzeit gespielt - aber ich weiß gar nicht, ob ich das überhaupt noch erwähnen sollte oder lieber aufhöre. Danach war es für mich eine Kopie aus dem Schermbeck-Spiel.“ Der Trainer war bedient und erklärte, warum: „Das Zusammenspiel der Linien in der Verteidigung untereinander passte nicht, wir waren zu weit weg und kriegen am Ende des Tages auch verdient vier Stück, weil wir uns doofe Ballverluste leisten oder nicht das nötige taktische Foul ziehen.“

Wattenscheid 09: „Sonst schrauben dich die anderen auseinander“

Elf Punkte nach Führung hat die SGW nun verspielt - ohne diese Schwäche wäre Wattenscheid ein Spitzenteam, steht stattdessen im unteren Mittelfeld. Trainer Christopher Pache: „Es war für mich echt eine Kopie von vergangener Woche. Wir müssen das das aufarbeiten und gucken, dass wir auf dem Platz die gleiche Sprache sprechen. Die Mannschaft macht Spaß - aber sie muss das eben auch über 90 Minuten zeigen und im Kollektiv. Wir greifen gemeinsam an und verteidigen gemeinsam, sonst schrauben dich die anderen Teams in dieser Liga auseinander.“

Ob er glaube, dass die Mannschaft fit genug sei? „An die Frage, woran es liegt, müssen wir jetzt dran. Gefühlt spielen wir immer eine sehr gute erste Halbzeit mit hoher Intensität. Ob es eine Kopfsache ist oder eine Frage der Kraft, da müssen wir jetzt drangehen.“

Wattenscheid geht durch Kaminski in Führung, gibt dann das Spiel aus der Hand

Wattenscheid 09 dominierte in Verl die erste Hälfte, setzte den Gegner unter Druck und hatte Chancen - eine nutzte der aufgerückte Tim Kaminski nach gut zwanzig Minuten aus kurzer Distanz zur Führung, Vorlagengeber war Robert Nnaji. Weitere Chancen vergaben die Wattenscheider.

Bis auf einen Lattenschuss von Kaminski hatte Wattenscheid in der zweiten Hälfte kaum noch Chancen, bot dem Gegner aber Räume, zu groß waren die Abstände, auch nach der Umstellung auf Dreierkette. Nach Korniyenkos Ausgleich trafen Eickholt (66.), Gerhardt (82.) und nochmal Korniyenko (88.) gegen am Ende platte Wattenscheider.

Nächster Oberliga-Gegner ist wieder ein Nachwuchsteam: Preußen Münsters U23 soll am kommenden Sonntag zu Gast in Wattenscheid sein. Offiziell ist die Partie noch im Lohrheidestadion angesetzt, gespielt wird aber voraussichtlich an der Berliner Straße. Am Mittwoch geht es zunächst im Kreispokal zum TuS Blankenstein nach Hattingen.

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  • Tore: 0:1 Kaminski (22.), 1:1 Korniyenko (51.), 2:1 Eickholt (66.), 3:1 Gerhardt (82.), 4:1 Korniyenko (88.)
  • SGW: Lenuweit - Kaminski (85. Habitz), Gabriel, Kacmaz, Pasche - Buckmaier, Renke (73. Yesilova), Sindermann (69. Kouonang) - Firat, El Mansoury, Nnaji (85. Broos).

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