Wattenscheid. Der Angreifer ist ein Mann für die besonderen Momente. Aber ist er in Wattenscheid nur Edeljoker? Trainer Pache widerspricht vor dem Kracher gegen den ASC.
Dass Emre Yesilova ein Mann für die besonderen Momente sein kann, hat er am Montagabend wieder gezeigt: Mit einem platzierten Rechtsschuss machte er einen 3:1-Sieg für Eintracht Spandau in der Baller League perfekt - Yesilova läuft in der Hallenliga für die Mannschaft von Influencer „Hand of Blood“ und Ex-Profi Hans Sarpei auf.
Was Yesilova kann, muss man bei Wattenscheid 09 niemandem erzählen - sonst hätte der Verein den Angreifer im Sommer nicht zum insgesamt dritten Mal verpflichtet. Er kann in der Oberliga in jedem Spiel den Unterschied machen. In den ersten beiden Partien kam der 29-Jährige aber jeweils von der Bank, wurde rund um die 70. Minute eingewechselt. Yesilova als Edeljoker?
Wattenscheid 09: Emre Yesilova drängt in die Startelf
„Wer Emre als Edeljoker bezeichnet, der wird ihm nicht gerecht“, sagt Wattenscheid-Trainer Christopher Pache. „Er hat die gleiche Chance und den Anspruch wie alle anderen auch, von Beginn an zu spielen.“ Dass das bislang noch kein Thema war, liegt daran, dass Yesilova zu Beginn der Vorbereitung fehlte, nicht richtig fit war, dann auch wieder angeschlagen fehlte.
Wenn er auf dem Platz stand, zeigte er aber in Kurzeinsätzen seine Qualitäten: Bei der Generalprobe gegen den Mülheimer FC erzielte er kurz vor Schluss das 3:2-Siegtor. Beim 4:1 in Bamenohl sorgte er in der Schlussphase für die Entscheidung, bekam ein Sonderlob. Beim 2:0-Testspielsieg über Obercastrop vergangene Woche spielte er wieder 90 Minuten und bereitete das Führungstor von Deniz Duran vor.
Trainer Christopher Pache sagt über Yesilova: „Man muss Emre vor allem in Ruhe lassen. Er hat Qualitäten, die nicht viele Spieler in der Liga haben. Vor allem sein Tempo, aber auch sein Eins-gegen-Eins und sein Abschluss. Vielleicht versteht er manchmal selber nicht, wie viel er kann.“
Wattenscheid 09 ist in der Offensive aktuell gut aufgestellt
Ob Yesilova am Freitagabend gegen den ASC 09 (20 Uhr, Berliner Straße/Livestream auf waz.de) ein Startelf-Kandidat ist, lässt Pache sich nicht in die Karten schauen. Das ist auch eine Aussage über die anderen (Außen-)Angreifer: Robert Nnaji, Hivan Kouonang, Jamal El Mansoury haben alle Argumente dafür, in der ersten Elf zu bleiben. Yesilova ist ebenso ein Kandidat wie Deniz Duran, der gegen Obercastrop ein tolles Tor erzielte. Pache genießt die Situation - und ist selbstbewusst.
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Dass die Dortmunder aktuell das dickste Brett der Oberliga sind, sieht auch Pache so - nur die Sportfreunde Siegen, Wattenscheids übernächsten Gegner, sieht der Coach ähnlich weit vorne. Ob er dagegen Außenseiterfußball spielen lassen will? „Ich würde uns nicht als klaren Außenseiter bezeichnen. Wir wollen mutig sein und unser Spiel spielen, aber auch mit klarem Kopf und Verstand.“
Gute Erinnerungen an den ASC hat 09 noch aus dem Vorjahr - vor zehn Monaten gelang ebenfalls an der Berliner Straße ein 3:2-Erfolg über die Dortmunder im Westfalenpokal. Serhat Kacmaz machte das umjubelte Siegtor, von damals sind allerdings nur noch wenige Spieler übrig geblieben.
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