Bochum. Kein guter Sonntag für die beiden Bochumer Landesligisten: Beide ärgern sich, Harpen dabei nach verrücktem Spielverlauf. Was die Trainer bemängeln.

Das war kein guter Landesliga-Sonntag für Aufsteiger TuS Harpen und SW Wattenscheid 08. Harpen konnte in einem turbulenten Spiel beim Mitaufsteiger FC Roj zwar zwischenzeitlich einen 1:4-Rückstand ausgleichen, doch nach 90 Minuten unterlag die Mannschaft von Björn Lübbehusen dennoch mit 4:5. Den Gästen aus Buer reichten an der Dickebank dagegen zwei Treffer zum Sieg.

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TuS Harpens wilde Aufholjagd reicht nicht gegen Roj

Obwohl Harpen die erste große Möglichkeit der Partie hatte – David Boutayeb knallte das Leder früh ann den Innenpfosten – lagen die Gastgeber dank zweier Standardsituationen schnell 2:0 in Führung. Doch Nikolas Wiebel stellte umgehend den Anschluss her. Als die Gastgeber dann aber erneut doppelt nachlegten, schien die Partie nach 37 Minuten und einem 1:4-Zwischenstand aus Harpener Sicht verloren.

Doch der TuS bewies Moral. Vor allem Nikolas Wiebel. Der Harpener „Maskenmann“ traf zunächst aus halblinker Position und verwandelte anschließend einen Elfmeter, David Boutayeb wurde zuvor im Strafraum gefoult. Somit stand zur Pause beim 4:3 nur noch ein Ein-Tore-Rückstand auf der Anzeigetafel. 

Als dann David Boutayeb zu Beginn der zweiten 45 Minuten mit einem tollen Alleingang den Ausgleich erzielte, schien das Momentum eindeutig auf Seiten der Lübbehusen-Elf zu liegen. Doch ein schlampig ausgeführter Einwurf mit unmittelbar folgendem Ballverlust ermöglichte den Gastgebern einen Konter. Und nach 61 Minuten lag Roj alles entscheidend wieder in Führung.

Harpen-Trainer Björn Lübbehusen und sein Team haben erst einen Punkt nach drei Landesliga-Spielen.
Harpen-Trainer Björn Lübbehusen und sein Team haben erst einen Punkt nach drei Landesliga-Spielen. © FUNKE Foto Services | Uwe Ernst

So musste Lübbehusen von einem gebrauchten Tag berichten: „Wir haben uns für eine tolle Moral nicht belohnt. Allerdings muss man auch sagen, dass wir Standardsituationen einfach schlecht verteidigen.“ Und auch die in der Landesliga nötige Abgezockheit fehle seinem Team noch. „Vor dem 1:4 sind wir mit drei Mann am Gegenspieler dran. Dann sind wir aber einfach zu brav, müssen auch einmal ein taktisches Foul ziehen um die Gefahr aus der Situation herauszunehmen.“

  • TuS Harpen: Zöllner – Oberhagemann, Höppner, Backenecker – Brockmeier (89. A. Hoffmann), D. Hoffmann, Music (70. Böning), Wiebel – Haliti (86. D. Jankowski), Boutayeb (72. Kahlfuß) – M. Jankowski.
  • Tore: 1:0 (13.), 2:0 (19.), 2:1 (20.) Wiebel, 3:1 (26.), 4:1 (37.), 4:2 (41.) Wiebel, 4:3 (45.+2, 11m) Wiebel, 4:4 (50.) Haliti, 5:4 (64.).
  • Bes. Vorkommnis: Gelbrote Karte für Niko Böning wegen wiederholtem Foulspiel (89.), Gelbrote Karte für Roj (90.+6).

SW Wattenscheid trifft gegen Buer das Tor nicht

Auch Wattenscheids Trainer René Ziarna hatte allen Grund sich zu ärgern. „Buer hatte bis zur Pause überhaupt keine Chance,“ sah er sein taktisches Konzept komplett aufgehen: „Aber dafür können wir uns am Ende absolut nichts kaufen.“ Denn es gelang seiner Mannschaft nicht, die durchaus verdiente Führung zu erzielen. Ugnius Motiejunas kam dem 1:0 am nächsten, aber in der 41. und 44. Minute wurden seine Versuche für den schon geschlagenen SSV-Keeper noch auf der Linie geklärt.

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„Die Einwechslung von Routinier Kadir Mutluer auf Seiten der Gäste hat dann die Statik des Spiels nach der Pause komplett geändert“, musste Ziarna miterleben, wie die Gelsenkirchener die immense Schnelligkeit in der Offensive immer mehr ausspielen konnten. Ein gelungener Steckpass, Girolamo Tomasello fälschte den folgenden Schuss noch unglücklich ab und Torwart Kim Kaemper war geschlagen. Zwar fanden die 08 noch einmal besser zurück ins Spiel doch, in der Nachspielzeit fiel das 0:2.

  • SW Wattenscheid 08: Kaemper – Ramku, Mohammad, Tomasello, Sediqui (86. Tabi) – El Chakif – Motiejunas (46. Marijan), Zaskoku, Kanapin (74. Tahiri), Pape – Milaszewski.
  • Tor: 0:1 (65.), 0:2 (90.+2).