Bochum. Stiepel peilt in der neuen Saison wieder den Aufstieg in die Bezirksliga an. Dabei helfen soll auch ein Routinier, der ein Versprechen einlöst.

RW Stiepel möchte es Bayer Leverkusen gleichtun: Den vermeintlichen Fluch des Vizemeisters loswerden. Nachdem der Klub aus dem Süden Bochums sich die vergangenen zwei Spielzeiten mit dem zweiten Platz zufriedengeben musste, soll in der kommenden Saison in der Kreisliga A mit dem Aufstieg der ganz große Wurf gelingen.

In der Saison 2022/23 stolperte man im Endspurt des Aufstiegsrennens und bescherte so dem FC Neuruhrort um den damaligen Coach René Ziarna den Bezirksliga-Aufstieg. Vergangene Saison war es ein Mix aus zwei Faktoren: Stiepel wurde seinen Ansprüchen in der Hinrunde überhaupt nicht gerecht, während der ärgste Konkurrent - SV Phönix Bochum, so gut wie keine Federn ließ. Dabei spielten die Stiepeler eine herausragende Rückrunde. Das Problem war nur: Phönix gewann 14 seiner 15 Rückrundenspiele. „Wir haben in der Rückrunde bewiesen, dass wir zu den Top-Teams der Liga gehören“, sagt Stiepels Trainer Alexander Schüning selbstbewusst.

Alexander Schüning, Trainer von Rot-Weiß Stiepel, traut seinem Team den Aufstieg zu.
Alexander Schüning, Trainer von Rot-Weiß Stiepel, traut seinem Team den Aufstieg zu. © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

Als verlorene Spielzeit betrachtet man die Saison bei den Stiepelern aber nicht: „Es war eher ein Übergangsjahr. Wir konnten die beiden A-Jugendlichen Emil Amediek und Jan Sollik an die Mannschaft heranführen und das Team hat ein weiteres Jahr Kreisliga-A-Erfahrung sammeln können.“ Amediek war nach kurzer Eingewöhnungszeit bei den Stiepelern gesetzt (22 Spiele) und spielte ein starkes erstes Jahr bei den Senioren.

Stiepel-Urgestein hängt noch eine weitere Saison dran

In der kommenden Saison soll der Aufstieg endlich gelingen. „Ich kann mich ja jetzt schlecht hinstellen und sagen: Den Aufstieg wollen wir als Ziel nicht ausgeben. Das wäre nicht authentisch. Wenn du zweimal Zweiter wirst, willst du dich natürlich nicht verschlechtern. Dementsprechend wollen wir bis zum Ende ganz oben mitspielen“, so Schüning.

Der größte Vorteil, den die Stiepeler gegenüber vielen anderen Aufstiegsaspiranten in der Kreisliga A haben werden: Die Mannschaft verändert sich nicht. Außer Mittelfeldmann Jari Below, der den Verein verlässt und sich der DJK Wattenscheid anschließt, verliert Rot-Weiß keinen Spieler. „Der Abgang von Jari tut aber umso mehr weh. Das ist schon ein herber Verlust. Er war die letzten Jahre Stammspieler und hat als Sechser eine sehr zentrale Position in unserem System gespielt“, erzählt der Stiepel-Coach.

Jens Bückner von RW Stiepel

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    Urgestein Jens „Bücke“ Bückner hat sich dazu entschlossen, eine weitere Saison dranzuhängen. Wichtig für Stiepel, denn: In der vergangenen Saison war der 33-Jährige mit 23 Toren und 29 Vorlagen der absolute Unterschiedsspieler des Teams. „Ein bisschen haben wir es auch euch zu verdanken, dass er weitermacht. Im Interview hat er es angekündigt, und dann kam er aus der Nummer auch nicht mehr raus“, schmunzelt er. Falls „Bücke“ die Stiepeler in seinem vermeintlich letzten Jahr zum Aufstieg führt, wäre es das erste Mal seit Jahrzehnten, dass im Süden Bochums Bezirksliga-Fußball gespielt wird. Trainer Schüning will die Erwartung aber nicht zu hoch hängen: „Wir wissen, dass du auch Glück haben musst, da gehören verschiedene Faktoren zu, wenn du aufsteigen willst. Ich glaube aber, wir sind jetzt reif und werden uns belohnen.“

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