Wattenscheid. Richard Weber übernimmt als Sportlicher Leiter der SG Wattenscheid - im Kader sind noch einige Lücken. Offen ist dazu die Zukunft eines Publikumslieblings.
Seine neue Mailadresse hat Richard Weber schon eingerichtet - seit Donnerstag ist er Sportlicher Leiter der SG Wattenscheid 09, hat auch schon ein offizielles Postfach beim Verein. Schon vor der engültigen Einigung Anfang der Woche hat er sich Gedanken gemacht und muss jetzt auch direkt loslegen - der Kader der SG Wattenscheid 09 ist nämlich noch lange nicht fertig. Das sind seine ersten Aufgaben:
1. Bei Umut Yildiz muss schnell Klarheit her
Flügelstürmer Umut Yildiz ist bereits zum dritten Mal bei der SG Wattenscheid 09 - steht er auch zum dritten Mal vor dem Abschied? Weber kann die Frage noch nicht beantworten, will aber auch schnell wissen, wie der Publikumsliebling seine Zukunft plant. Yildiz war einer der Winter-Zugänge, die in ihrem Vertrag eine Ausstiegsklausel haben. Zieht er die, wie Maurice Haar, Niklas Lübcke und Nico Thier? Oder bleibt er, wie Berkan Firat und David Loheider?
Richard Weber hat mit Yildiz sogar noch zusammengespielt - sie gehörten beide zum Kader von trainer Farat Toku in der Insolvenz-Saison 2019/20. Noch bevor er offiziell vorgestellt war, hat Weber Kontakt zu Yildiz aufgenommen. Deniz Duran kommt aus Sprockhövel, gesucht wird aber noch ein weiterer Angreifer, der auch im Zentrum spielen könnte. Geht Yildiz, wäre der Handlungsbedarf noch größer.
2. Der Kader braucht noch Erfahrung
Die Frage nach jungen oder erfahrenen Spielern will Weber nicht grundsätzlich beantworten - es gehe nicht ums Alter, sondern um Qualität. „Und wenn ein junger Spieler sich den Platz verdient hat, dann sollte er auch spielen.“ Weber sagt aber auch: „Die Mischung macht es.“ Und die stimmt eben noch nicht. Der Wattenscheider Kader ist sehr jung, einige Spieler haben noch kaum oder gar keine Oberliga-Erfahrung. Der einzige Spieler über 30 ist Angreifer David Loheider. Tim Kaminski mit seinen 24 Jahren ist schon einer der Erfahrensten.
„Ein oder zwei ältere Spieler könnten uns gut tun“, sagt Richard Weber. Teil der Lösung könnten aber auch interne Verstärkungen sein. Mit Mike Lewicki (23) und Tom Sindermann (26) kommen zwei Spieler aus sehr langen Pausen zurück, die sich schon auf Ober- oder sogar Regionalliga-Niveau bewiesen haben. Aufgrund der Verletzungsgeschichten steht allerdings ein Fragezeichen dahinter, wann sie zu ihrer Topform zurückkehren. „Das ist natürlich auch unsere Aufgabe in der Vorbereitung, ihnen mit Geduld die Möglichkeit zu geben, wieder auf dieses Level zu kommen“, sagt Weber.
3. Die Innenverteidigung ist die größte Baustelle
Grundsätzlich benötigt Wattenscheid auf allen Positionen noch Verstärkung, außer im Tor. Mit Webers Ex-Mitspieler Semih Sarli etwa hat Wattenscheid nur einen Linksverteidiger im aktuell 19-köpfigen Kader. Besonders eklatant ist die Lücke aber in der Innenverteidigung. Mit Serhat Kacmaz und dem zuletzt verletzten Talent Quentin Weiß stehen aktuell nur zwei Innenverteidiger unter Vertrag.
Immer, wenn die SG Wattenscheid 09 in den vergangenen Jahren erfolgreich war, war eine starke Innenverteidigung das Fundament - ob mit Jeffrey Malcherek und Marvin Schurig in der Aufstiegssaison oder Maurice Haar und Serhat Kacmaz im vergangenen halben Jahr. Hier muss Verstärkung her. Eine Option ist aber ausgeschlossen: Dass Richard Weber selbst aufläuft. Vergangene Saison gab er zwar noch ein Comeback für den SV Schermbeck, hat seine Karriere jetzt aber endgültig beendet.
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