Hagen. Beim Auswärtsspiel in Bochum droht Fans von Phoenix Hagen der Rauswurf. Warum das ein Skandal ist. Ein Kommentar.
Man kennt diese Bilder, die die TV-Kameras an jedem Wochenende so gerne einfangen: Fans unterschiedlicher Mannschaft in unterschiedlichen Trikots auf der Sitzplatztribüne nebeneinander, sie prosten sich zu, im besten Falle noch ein Paar, dass sich innig küsst, während auf dem Rasen um jeden Meter gerungen wird.
Stellen wir uns folgende Situation vor: Ein Phoenix-Fan aus Hagen hat eine Freundin, die in Bochum lebt und dort studiert. Sie hat Karten für das Derby Bochum gegen Phoenix Hagen besorgt und will mit ihm gemeinsam zum Spiel. Er trägt ein gelbes T-Shirt und springt jubelnd auf, als Phoenix den ersten Dreier versenkt.
Mail kommt erst Tag vor dem Spiel
Folgt man dem Regelwerk, das der Gastgeber in einer Mail zusammengefasst und am Tag vor dem Spiel (!) per Mail verschickt hat, wird es das in der Rundsporthalle Bochum nicht geben.
Betrachten wir es nüchtern: Wir reden über Zweitliga-Basketball, nicht über BVB gegen Schalke 04. Es ist nichts von einer Hooligan-Szene überliefert. Die Spiele - sowohl in Hagen als auch in Bochum - werden gern von Familien besucht.
Bochum will die Fan-Hoheit
Das Vorgehen der Verantwortlichen aus Bochum ist maßlos übertrieben. Es geht auch nicht um Sicherheit. Es geht in Wirklichkeit darum, dass Phoenix-Fans aus einem Auswärts- kein Heimspiel machen. Der Wunsch mag aus Bochumer Sicht verständlich sein. Die Maßnahmen aber schießen weit über das Ziel hinaus. Und sie sorgen bereits vor dem Hochball für eine Stimmung, die dieses Derby nicht verdient.