Bochum. Blau-Weiß Grümerbaums Mohammed Harkous hat es im E-Sports ganz nach oben geschafft. Ein Gespräch über Fifa, Ziele und Pierre-Emerick Aubameyang.
Während Mohammed Harkous mit Blau-Weiß Grümerbaum in der Bochumer Kreisliga A1 gegen den Abstieg spielt, zählt er an der Konsole zu den besten EA-Sports-FC (vormals: „Fifa“)-Spielern des Landes. Seit dem Jahr 2016 zockt der gebürtige Bochumer professionell: ein zeitaufwändiger Beruf. „Ich bin täglich bestimmt 13, 14 Stunden mit EA Sports FC 24 beschäftigt. Dabei trainiere ich nicht nur, sondern streame auch viel auf meinen Kanälen.“
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Sein Aufstieg begann zunächst in der Region. „Am Anfang habe ich in NRW lokale Turniere um Geld gespielt. Da setzt man dann so 20 Euro und gewinnt 500“, erzählt Harkous. Da lernte er auch seinen guten Freund und heutigen Grümerbaumer Teamkollegen Eleftherios „Lefti“ Ilias kennen. Gemeinsam mit dem 25-Jährigen spielte er weitere Lokalturniere, sie duellierten sich gelegentlich in Finals. „Wir haben uns direkt sehr gut verstanden. Dann haben wir ein bisschen recherchiert und weltweit nach größeren Turnieren geschaut. Da haben wir uns dann angemeldet.“
Grümerbaums Harkous wurde 2019 Fifa-Weltmeister
Der Aufstieg sei für ihn, natürlich auf Basis seines Talents, damals noch recht einfach gewesen. „Man musste sich nur anmelden und die Qualifikation überstehen. Mittlerweile kommt man nicht mehr so einfach hoch.“
Harkous wusste das Sprungbrett zu nutzen und schloss sich im Jahr 2018 dem E-Sports-Team von Werder Bremen an. Mit Fifa 19 ging dann endgültig sein Stern auf. Harkous wurde Deutscher Meister und Weltmeister. Aus „weit kommen und ein bisschen Geld einsacken“ wurden am Ende der WM-Titel und 250.000 Dollar Preisgeld. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich hier gewinnen kann - unglaublich“, jubelte Harkous damals.
„MoAuba“: Harkous’ Gamertag entstand beim Fußball
Sein Gamertag (ein einzigartiger Name, den sich jeder Spieler gibt, d. Red.) war zunächst „MoAubameyang“. „Den Spitznamen haben mir damals meine Mitspieler in der A-Jugend von Adler Riemke verpasst. Pierre-Emerick Aubameyang hatte bei Borussia Dortmund seine Hochphase. Ich war damals Stürmer, schnell und hatte seine Frisur“, sagte er lachend.
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Mittlerweile hat er seinen Gamertag zu „MoAuba“ geändert. „Ich wollte nicht immer auf Aubameyang angesprochen werden“, begründete Harkous die Entscheidung. „Allerdings ist es auch schwer, seinen Namen komplett zu ändern, wenn man die ersten Online-Turniere gewinnt und größer wird. Deswegen habe ich mich für „MoAuba“ entschieden.“
Blau-Weiß Grümerbaum: Harkous peilt Rückkehr im neuen Jahr an
Bei Blau-Weiß Grümerbaum setzt ihn gerade eine Knieverletzung außer Gefecht. „Die haben ich noch aus der vergangenen Saison, als wir mit Rot-Weiß Stiepel unsere Relegationsspiele hatten. Ich habe Vollgas gegeben und im Finale trotz starker Schmerzen 90 Minuten gespielt. Seitdem habe ich eine hartnäckige Sehnenentzündung im Knie.“
Aktuell arbeitet er mit Physiotherapie an seiner Rückkehr, wobei sich diese noch hinziehen dürfte: „Ich gehe davon aus, dass ich erst in der Rückrunde wieder auf dem Platz stehen kann.“ Dass er Grümerbaum dort helfen könnte, ist unbestritten. Harkous ist ehrgeizig, will nach einem Ausflug in die Kreisliga C wieder höher angreifen.
Blau-Weiß Grümerbaum: Harkous will einfach wieder Fußball spielen
Zu Blau-Weiß Grümerbaum hat Harkous zudem einen besonderen Draht. „Mit vielen habe ich in der A-Jugend von Riemke zusammengespielt.“ Sein Partner auf der Sechs damals: Timo Nickel, der Grümerbaum mittlerweile trainiert. „Ich möchte einfach auf den Platz zurückkehren, mit den Jungs Spaß haben und ohne Schmerzen spielen können“, sagt Harkous.
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Rund um EASports FC 24 hat der 26-Jährige ambitioniertere Ziele. „Ich möchte auf Twitch, YouTube und TikTok weiter wachsen. Außerdem möchte ich nochmal bei einem großen Turnier mitspielen und zeigen, was ich kann.“ Seit dem WM-Titel ist es um „MoAuba“ ruhiger geworden. Mittlerweile spielt er für das E-Sports-Team „Fokus-Clan“. Die nächste Generation mache ihm das Leben schwer, sagt Harkous offen. „Ich kann mithalten, aber es ist viel schwerer als früher, Titel zu gewinnen.“