Bochum. Westenfeld statt Westfalenliga: Maurice Reiß könnte höher als Kreisliga spielen, tut das aber nicht. Das wissen auch seine Gegenspieler.

Von der Westfalenliga in die Kreisliga A – Maurice Reiß ist nicht der einzige Spieler, der diesen Weg gegangen ist. Vor der Saison kam er von Concordia Wiemelhausen: „Ich bin im vergangenen Winter bei Wiemelhausen aus zeitlichen Gründen schon kürzergetreten“, erklärt der offensive Mittelfeldspieler. „Nach einem halben Jahr hat es mir dann in den Füßen gejuckt und ich habe mit Westenfelds Coach Dennis Risse, den ich schon seit 23 Jahren kenne, gequatscht.“ Außerdem kenne Reiß viele Leute im Verein und hat sich daher für den Wechsel entschieden.

Westenfelds Reiß spielte schon mit bekannten Namen zusammen

Von 2011 bis 2016 spielte der inzwischen 26-Jährige in der Jugend des VfL Bochum. Zu seinen Mitspielern zählten unter anderem Nationalspieler Lukas Klostermann der inzwischen bei Champions League Teilnehmer RB Leipzig unter Vertrag steht. Außerdem spielte Reiß mit Gino Fechner zusammen. Der 26-Jährige ärgert zurzeit mit dem SV Wehen Wiesbaden die großen Teams der 2. Bundesliga. „Gino ist immer noch einer meiner besten Freunde“, erzählt der Mittelfeldmann. Darüber hinaus kickte er gemeinsam mit Evangelos Pavlidis. Der griechische Nationalspieler sorgt aktuell bei AZ Alkmaar für Furore. In 97 Spielen erzielte er 55 Tore für die Niederländer. Gegen den SC Heerenveen gelang ihm jüngst ein Dreierpack.

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Die Unterschiede zwischen der Eredivisie und der Bundesliga sind sicherlich nicht so groß wie zwischen der Westfalenliga und der Kreisliga A1. Reiß erklärt: „Der größte Unterschied sind die technischen Fähigkeiten der Spieler. Durch schlechtere Technik entsteht dann auch ein deutlich langsameres Spiel. In der Westfalen- oder Oberliga brauchen die Jungs teilweise zwei Kontakte, um den Ball zu verarbeiten. In der Kreisliga sind es vier oder mehr – da leidet dann das Tempo des Spiels drunter.“ Das würden auch seine Gegenspieler merken. „Deswegen sind sie auch gern mal mit mehr Leuten an mir dran, aber auch gegen zwei Mann kann ich mit gut wehren. Bei vier Gegenspielern wird es dann schwer, ich bin ja kein Messi“, sagt er und lacht.

Westenfelds Reiß hat drei Aufsteige nacheinander erlebt

Sich selbst beschreibt Reiß als Teamplayer, der vorangeht. „Ich versuche den Jungs zu helfen, indem ich mit ihnen spreche und viel kommuniziere. Auch taktisch versuche ich den Jungs viel zu erklären und das Spiel zu lenken. Ich bin aber kein abgehobener Typ, der sich für etwas Besseres hält.“ Trotzdem ist unbestritten, dass Reiß mit seinen erst 26 Jahren viel erlebt und Erfahrung gesammelt hat. Sein Karriere-Highlight? „Da gab es zu viele positive Ereignisse. Aber mit dem TVD Velbert zwei Mal aufzusteigen war schon cool. Vor allem der Aufstieg in die Oberliga. Anschließend bin ich auch mit dem FC Wülfrath aufgestiegen, also habe ich quasi drei Aufstiege hintereinander mitgemacht“, erzählt Reiß.

Am Sonntag (29. Oktober, ab 15 Uhr live bei WAZ.de) geht es aber nicht gegen ein Oberliga-Team, sondern gegen den VfB Günnigfeld II. Der Aufsteiger steht in der Kreisliga A1 derzeit drei Punkte hinter Spitzenreiter Phönix und sorgt mit den Pancke-Brüdern für Furore: „Ich kenne den Spielstil Günnigfelds nicht, weiß aber, dass die Panckes ordentlich wirbeln. Ich kenne die Jungs auch schon seit klein auf, das sind gute Freunde von mir.“ Worauf es ankommen wird: „Wir müssen endlich mal wieder die Null halten, und das Spiel gegen Phönix als Messlatte nehmen, damit wir Konstanz reinkriegen.“