Bochum. Moritz Amediek ist aus der Westfalenliga zu Rot-Weiß Stiepel gekommen und hat viel zu erzählen. Sein Karrierehighlight will er gerne wiederholen.

„Ich kann mir das doch nicht von der Bank angucken“, rief Moritz Amediek in Richtung der Zuschauer. Beim Stand von 0:2 gegen RW Leithe hatte sich der 22-Jährige trotz Verletzung zum Warmmachen begeben. Das war am neunten Spieltag.

Ein paar Wochen zuvor hatte der Stürmer sich beim Aufwärmen im Vorfeld des Spiels gegen Türkiyemspor verletzt. Diagnose: Muskelfaserriss im hinteren Oberschenkel. „Ich wollte die Verletzung sehr geduldig auskurieren, um kein Risiko einzugehen“, erklärt Amediek. In der Trainingswoche vor dem Spiel gegen RW Leithe habe er schon überlegt, ob er spielen könne, „aber im Endeffekt wollte ich kein Risiko eingehen. Als wir dann 0:2 zurücklagen, wollte ich unbedingt mithelfen. Ich glaube, man hat aber auch gesehen, dass ich die Sprints nicht voll angezogen habe.“ Amediek hatte sich tatsächlich einwechseln lassen, konnte die Pleite aber letztlich auch nicht mehr verhindern.

Stiepels Amediek über Unterschiede zur Westfalenliga und seinen Bruder Emil

Vor der Saison wechselte der gebürtige Stiepeler von Westfalenligist Concordia Wiemelhausen zurück zu seinem Ausbildungsverein. Amediek erklärt die Unterschiede zwischen Westfalenliga und Kreisliga A: „Logischerweise ist die Qualität der einzelnen Spieler deutlich höher. Das wirkt sich auch aufs Trainingsniveau aus, weil du mit Topspielern einfach deutlich geiler trainieren kannst.“ In Stiepel sei die mannschaftliche Geschlossenheit aber eine andere, „weil wir alle auch privat freundschaftliche Beziehungen pflegen“.

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Auch sein Bruder, Emil Amediek, von dem er „brutal“ viel hält, spielt seit dieser Saison in seinem Team. „Emil spielt seine erste Senioren-Saison und geht auf dem Platz voran, das ist extrem beeindruckend. Ich glaube, wir haben eine gewisse Verbindung auf dem Platz und wissen daher, was der andere vorhat.“

Stiepels Moritz Amediek: Zwischen Kreispokalsieg und Großkreutz-Manndecker

Sich selbst beschreibt der Stürmer als extrovertierten, emphatischen und offenen Typen. Mit 17 Jahren hat er bereits sein Abitur gemacht. Danach wusste er nicht, was er machen sollte, und entschied sich dazu, einen Bundesfreiwilligendienst zu machen. „Mich haben die Naturwissenschaften schon immer begeistert. Dann habe ich mitbekommen, dass man in Dortmund Medizinphysik studieren kann“, sagt Amediek.

Während seines Studiums erlebte er auch das Highlight seiner Karriere: den Gewinn des Kreispokals mit Concordia Wiemelhausen. „Ich hab auf meinem Schreibtisch noch ein Bild von Jan Kelch und mir nach dem Spiel“, schwärmt der 22-Jährige. Außerdem sei es spannend gewesen, gegen den TuS Bövinghausen und Kevin Großkreutz zu spielen: „Ich war sein Manndecker und es war brutal beeindruckend, was der draufhat.“

Stiepel muss gegen den SV Bommern ran, die WAZ streamt live

Auch am Donnerstag, 26. Oktober, 19:30 Uhr, geht es für Amediek mit RW Stiepel wieder im Kreispokal zur Sache. Diesmal heißt der Gegner SV Bommern (live auf waz.de). Die Wittener spielen seit dieser Saison in der Bezirksliga und sind im Kreispokal Titelverteidiger. „Ich glaube, dass am Donnerstag für beide Mannschaften alles drin ist. Aber ich weiß auch, dass es für eine Auswärtsmannschaft unter der Woche in Stiepel ziemlich ungemütlich werden kann.“