Bochum. Der FC Bochum und Türkiyemspor stehen ohne Sportplatz da, weil ihre Anlage gesperrt wurde. Was die Stadt dort gefunden hat und wie es weitergeht.
Schlechte Nachrichten für die Bochumer Fußball-Kreisligisten SV Türkiyemspor und FC Bochum: Die Sportanlage Gahlensche Straße, auf der beide Vereine trainieren und spielen, ist aktuell gesperrt, da dort gefährliche Stoffe gefunden wurden. Bei vorbereitenden Arbeiten für das geplante Kunstrasen-Spielfeld hat die Stadt Bochum auf dem Ascheplatz sogenanntes Kieselrot festgestellt, das mit Dioxin belastetet ist. Das teilt die Stadt auf WAZ-Anfrage mit.
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Bei Dioxin handelt es sich um einen giftigen Stoff, der als krebserregend gilt. Kieselrot ist derweil eine rote Schlacke, die einst bei einem bestimmten Verfahren zur Kupfergewinnung anfiel. Sie wurde bis 1970 vor allem als Belag für Sport- und Spielplätze und für den Bau von Wegen verwendet. Erst 1991 wurde bekannt, dass Kieselrot mit Dioxin belastet ist.
Platz bleibt mindestens bis in die neue Woche gesperrt
Damals hatte die Stadt Bochum nach eigenen Angaben verdächtige Flächen untersucht, auf dem Sportplatz an der Gahlenschen Straßen seien die Ergebnisse unauffällig gewesen. Bei den aktuellen Untersuchungen war das aber nun anders: Laut Stadt überschreitet die Dioxin-Konzentration auf der Sportanlage Gahlensche Straße den vorgegebenen Grenzwert um das Sechsfache.
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Die Stadt will die Schadstoff-Konzentration nun genauer bestimmen und prüfen lassen, inwiefern Gesundheitsgefahr für Sportler besteht. Sie hat dafür einen Gutachter beauftragt. Ergebnisse soll es im Laufe der kommenden Woche geben, so lange bleibt die Sportanlage vorsorglich gesperrt. In den vergangenen Jahren war mit Dioxin belastetes Kieserot auch auf anderen Bochumer Sportplätzen und Wegen festgestellt worden, unter anderem im Wattenscheider Ehrenmal-Park. Dort stellte sich das Kieselrot aber als ungefährlich heraus.
Die beiden an der Gahlenschen Straße ansässigen Vereine Türkiyemspor und FC Bochum stehen nun ohne Sportanlage da. Am vergangenen Wochenende wurden bereits alle Heimspiele beider Klubs abgesagt. Trainer Murat Yusufoglu sagt im Gespräch mit der WAZ, dass sein Team wegen der Platzsperre sogar schon in der ganzen vergangenen Woche nicht trainieren konnte.
Suche nach Ausweichplätzen läuft
„Die Sportverwaltung steht mit beiden Vereinen im Austausch“, teilt die Stadt mit. Sie habe beiden Klubs verschiedene Nutzungszeiten auf anderen Sportanlagen angeboten, eine Entscheidung stehe allerdings noch aus. Die meisten Spiele am kommenden Wochenende sind jedoch nicht in Gefahr, denn für den Großteil der Teams stehen Auswärtsspiele auf dem Programm.
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