Bochum. Im Duell der Zweitvertretungen behielt Günnigfeld gegen Harpen die Oberhand. Im Tableau stehen beide gut da. Zwei Urgesteine erklären den Spirit.
Das 4:3 vom VfB Günnigfeld II gegen den TuS Harpen II bot am vergangenen Wochenende reichlich Gesprächsstoff. Die Günnigfelder rückten dank der überraschenden Niederlage von Phönix Bochum bis auf drei Punkte an Platz eins heran, Harpen steht trotz der Pleite auf einem guten achten Rang. Doch was macht den Spirit in zweiten Mannschaften aus? Und wie unterscheiden sie sich von den Ersten? Harpen-Urgestein Marcel Wolny und Günnigfelds Kapitän Fabian Schulz erklären, was ihre Team so besonders macht.
Zweite Mannschaften: Geringere Ansprüche und lockere Atmosphäre
Schulz spielt bereits seine siebte Saison in der zweiten Mannschaft des VfB Günnigfeld und seine vierte Spielzeit als Kapitän. „Klar ist natürlich, dass die Erste andere finanzielle Mittel hat. Die können auch mal einen Top-Neuzugang holen, dafür gibt es bei uns in der Zweiten keine Alphatiere und alle stehen auf einer Stufe.“
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Wolny kommt aus Harpen und spielt seit jeher beim TuS. Die Bezeichnung Urgestein wäre also schon fast eine Untertreibung. „Der wesentliche Unterschied ist der Anspruch. Die erste Mannschaft hat deutlich höhere Ambitionen“, schildert Harpens Mittelfeldspieler. Laut Wolny ist der Anspruch der Spieler an sich selbst auch nicht so hoch wie bei der ersten Garde, „und es ist lockerer“.
Spieler schwärmen von großem Zusammenhalt bei Günnigfeld II
Auch der große Zusammenhalt spiele eine Rolle, erzählt der Günnigfelder Kapitän. „Die Prämien, die wir kriegen, bekommen wir als Mannschaft – das schweißt dich zusammen und der Zusammenhalt untereinander ist höher“, so Schulz. Das erspielte Geld würde für Mannschaftsabende genutzt werden. „Ansonsten bezahlen wir davon auch gerne mal das ein oder andere Bierchen oder gehen zusammen mit unseren Freundinnen und Anhang essen – dadurch, dass man sich das erspielt hat, schmeckt es dann noch köstlicher“, erzählt Günnigfelds Kapitän.
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Kai Patalla, der vergangenen Saison noch in der ersten Mannschaft Günnigfelds gespielt hat, habe genau das wahrgenommen: „Kai hat aus beruflichen Gründen nicht mehr so viel Zeit und ist deswegen zu uns gekommen“, so Schulz. „Ihm ist irgendwann aufgefallen, wie stark der Zusammenhalt in der Mannschaft ist.“
Apropos Zeit: Davon haben viele Spieler in Harpens Zweiter vermutlich auch viel. Ungefähr zwei Drittel der Mannschaft studiert noch. „Man kann schon sagen, dass wir die Studenten-Mannschaft der Kreisliga A in Bochum sind“, sagt Wolny und lacht. Er selbst studiert Maschinenbau an der TU in Dortmund.
Günnigfeld II schielt auf die Tabellenspitze
Am kommenden Sonntag sind beide Teams wieder im Einsatz. Für den TuS geht es ab 15 Uhr gegen Eintracht Grumme. Der VfB empfängt zeitgleich Mit-Aufsteiger Croatia Bochum und könnte bei eigenem Sieg und einer Niederlage von Spitzenreiter Phönix Bochum sogar die Tabellenspitze übernehmen. Wie sich die Phönixer gegen den BV Hiltrop schlagen, können Sie bei uns im Livestream verfolgen.
Der VfB Günnigfeld II lauert jedenfalls auf den nächsten Ausrutscher. „Wir würden uns definitiv trauen, die Tabellenspitze anzugreifen“, sagt der VfB-Kapitän selbstbewusst. „Ich lehne mich mal aus dem Fenster und sage: Wir sind es gewohnt, um die Spitze mitzuspielen. Das kennen wir noch aus der vergangenen Saison.“