Bochum. Der neue Trainer von Teutonia Ehrenfeld machte jüngst noch Späße als Spieler in der Kabine, jetzt ist er Chef. Er spricht über schlaflose Nächte.

Nachdem Ingo Freitag und die DJK Teutonia Ehrenfeld sich auf eine Trennung geeinigt haben, hat der Fußball-Kreisligist nun einen Nachfolger gefunden: Ex-Spieler Antonio Castro wird neuer Trainer bei der DJK.

„Es hat lange gedauert, mich damit abzufinden, aber irgendwann muss man sich eingestehen, dass man mit den 18- und 19-Jährigen nicht mehr mithalten kann – nach einem Kreuzbandriss machen die Knochen und Gelenke das einfach nicht mehr mit“, sagt Ehrenfelds neuer Coach.

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Der 36-Jährige war in dieser und den vergangenen beiden Spielzeiten noch Spieler bei der DJK, kam aufgrund von Verletzungen allerdings nicht über sechs Einsätze hinaus. Seit 20 Jahren ist Castro Mitglied im Verein, hat zehn Jahre lang Jugendmannschaften der DJK trainiert und war jahrelang Spieler. Eine Seniorenmannschaft zu trainieren, stand jedoch nicht auf seinem Plan für diese Saison.

Bereits seit 20 Jahren ist Antonio Castro (r.) Mitglied bei der DJK Teutonia Ehrenfeld. Das Bild zeigt den Ex-Spieler im Jahr 2013.
Bereits seit 20 Jahren ist Antonio Castro (r.) Mitglied bei der DJK Teutonia Ehrenfeld. Das Bild zeigt den Ex-Spieler im Jahr 2013. © Dietmar Wäsche / WAZ Fotopool | Dietmar Wäsche

„Das war mega krass: Vor drei Wochen habe ich noch gar nicht daran gedacht, Trainer zu werden – das wäre ein Thema für die nächste Saison gewesen. Und dann gingen auf einmal zwei Türen auf“, erklärt Ehrenfelds neuer Coach. „Plötzlich hatte ich von zwei Vereinen Angebote.“ Die Tage danach hatte Castro einige schlaflose Nächte: „Ich habe mir viele Gedanken gemacht und mit meiner Freundin geredet“, schildert Teutonias Trainer.

Antonio Castro ist mit Vorgänger Ingo Freitag seit 25 Jahren befreundet

Bevor er den Job annehmen wollte, fühlte er sich jedoch gegenüber einem langjährigen Freund verpflichtet. „Ich bin mit Ingo schon seit 25 Jahren befreundet und mir war es wichtig, erstmal mit ihm abzuklären, ob es für ihn okay ist, wenn ich den Job übernehme“, so Castro über Ex-Trainer Freitag. Die Freundschaft zu seinem Freund sei ihm wichtiger gewesen als das Job-Angebot.

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Darüber hinaus ließ den 36-Jährigen schlaflos, „dass ich immer mit den Jungs in der Kabine war und Späße gemacht hab – dann fragst du dich: Hören die Jungs mir zu, wenn ich vorne stehe und was erzähle?“ Bei seinem ersten Spiel vergangenen Sonntag gegen Hedefspor Hattingen (0:1-Niederlage) hat Castro festgestellt: „Klappt ganz gut“, sagt er mit einem Schmunzeln.

Mark Madden und Max Tolischus helfen als Co-Trainer

Und falls die Spieler mal nicht hören, hat er immer noch seine beiden Co-Trainer: Mark Madden und den spielenden Co-Trainer Max Tolischus. Mit den beiden will Castro die Wende bei der DJK schaffen. Sieben Punkte und der vorletzte Platz in der Kreisliga A2 stehen zu Buche – das Ziel ist eigentlich, oben mitzuspielen. „Es tut weh zu sehen, wo wir stehen und in die frustrierten Gesichter zu schauen. Deswegen wollen wir alles daransetzten, das Schiff wieder in die richtige Richtung zu lenken“, so der Ehrenfeld-Coach.