Wattenscheid. Als „absolute Notlösung“ sieht Trainer Jörg Kostrzewa sein Spieler-Comeback in Günnigfeld. Bei der Kaderplanung hat sich der VfB aber verschätzt.

Der VfB Günnigfeld (11. Platz/9 Punkte) läuft aktuell noch den eigenen Ansprüchen in der Fußball-Bezirksliga hinterher. Nach neun Spielen stehen lediglich neun Zähler auf der Habenseite, somit liegen momentan nur zwei Punkte zwischen Günnigfeld und dem ersten Abstiegsplatz. Auf WAZ-Anfrage äußert sich nun der 42-jährige Trainer des VfB, Jörg Kostrzewa, und gibt einen Einblick in die Probleme seines Teams.

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Wie beurteilen Sie das bisherigen Auftreten Ihres Teams?

Kostrzewa: Unser bisheriges Auftreten war insgesamt enttäuschend, das muss man einfach so sagen. Wir hatten den Kader vor der Saison in der Breite und Qualität deutlich verstärkt. Dann folgte eine gute Vorbereitung, es war ein guter Prozess zu erkennen, die Jungs hatten sich auch spielerisch weiterentwickelt. In Meisterschaftsspielen gegen Frohlinde, Herbede und auch Heven haben wir dann aber nur in Teilen überzeugen können. Leider reißen unsere Personalsorgen nicht ab, oft fehlt unsere gesamte Mittelachse. Dabei wollten wir das vor der Saison eigentlich ausschließen.

Sie haben gezwungenermaßen in fast jeder Partie mit einer anderen Aufstellung spielen lassen. Auch Sie mussten bereits, obwohl Sie es eigentlich vermeiden wollten, wieder selbst auf dem Feld als Spieler aushelfen. Ist ein Ende der personellen Misere in Sicht?

Mein Einsatz im Spiel gegen Huckarde war eine absolute Notlösung und nicht geplant. Wir dachten anfangs, der Kader wäre für unsere Verhältnisse groß genug, jetzt wurden wir aber eines Besseren belehrt. Die Verletzungsmisere hat sich von der letzten Saison fast nahtlos fortgesetzt. Angefangen hat es eigentlich mit der Verletzung von René Löhr, der eigentlich einer der Spieler von uns ist, der vorneweg geht und ein unheimlich wichtiger Faktor für uns ist. Er hat sich vor dem ersten Spiel einen Bänderriss zugezogen und fällt damit weiterhin aus. Erst in den kommenden Tagen bekommt er die ärztliche Nachricht darüber, ob er wieder ins Training einsteigen darf.

Jörg Kostrzewa, Trainer des VfB Günnigfeld.
Jörg Kostrzewa, Trainer des VfB Günnigfeld. © FUNKE Foto Services | Biene Hagel

Auch Kamil Kokoschka und Bernd Paul haben uns lange gefehlt, hinzu kommen dann die urlaubsbedingten Ausfälle. Marco Gruner als Lehrer beispielsweise ist an die Schulferien gebunden, in dieser Zeit haben wir ihn sehr vermisst. Wir hoffen aber, dass im November wieder einige Spieler zurückkehren. Lichtblicke aktuell sind Maurice Neuser und Lukas Bernhard, die beide nach ihren Verletzungen wieder ins Training eingestiegen sind und zuletzt auch schon auf der Bank saßen.

Wie lautet Ihre Zielsetzung bis zur Winterpause?

Wir haben das Tal der Tränen nun langsam durchwandert. Der Pokalerfolg und die zuletzt beiden guten Spiele in der Meisterschaft, das alles hat uns schon optimistisch gestimmt. Ich denke, wir sind auf dem richtigen Weg, es kann jetzt nur noch nach oben gehen. Denn nur 12 Leute von 25 zur Verfügung zu haben, das kann so auf jeden Fall nicht weitergehen. Wir wollen bis zur Winterpause jetzt noch so viele Punkte wie möglich sammeln, das ist doch klar.

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