Münster. Die SG Wattenscheid kann den Negativlauf nicht stoppen, im Gegenteil. Das 0:5 ist verdient. Auch die Personalmaßnahmen des Trainers wirken nicht.

Keine Wende in Sicht bei der SG Wattenscheid 09 – auch einige personelle Änderungen von Trainer Engin Yavuzaslan haben nicht die erhoffte Wirkung gezeigt. Im Gegenteil: Das Schlusslicht der Oberliga Westfalen kassierte bei der U23 von Preußen Münster eine 0:5-Klatsche. Die höchste Niederlage der laufenden Saison. Beim Tabellenfünften zu verlieren ist keine Schande. Aber so hoch?

Die Reaktion von Sportvorstand Christian Pozo y Tamayo: „Es ist schwierig, das in Worte zu fassen. Wir bekommen wieder ein Slapstick-Gegentor zum 0:1 – danach habe ich auch ein bisschen das Gefühl, dass die Mannschaft sich selbst zerlegt. Wir haben es nicht geschafft, uns ins Spiel zurückzukämpfen.“ Kein Wattenscheider Spieler erreichte Normalform, weder in der auf mehreren Positionen veränderten Startelf, noch bei den fünf Einwechselspielern.

Wattenscheid 09: Lerche und Cirillo auf der Bank, zwei Startelf-Debütanten

Es werde sich einiges ändern, hatte der Coach angekündigt: Er entscheide bei seiner Aufstellung danach, wer „brenne“. Unter anderem gaben Yutaro Ichimura und Nils da Costa Pereira auf den Außenverteidiger-Positionen ihre Startelf-Debüts. Dennis Lerche dagegen, der beste Torschütze der aktuellen und vergangenen Saison saß ebenso auf der Bank wie beispielsweise Marco Cirillo oder der spielende Co-Trainer Marvin Schurig.

Aber das Bild war allzu oft das gleiche, die SGW leistet sich zu viele individuelle Fehler und Unsicherheiten bei Standards. Schon nach drei Minuten hätte eine missglückte Rückgabe von Kapitän Jeffrey Malcherek fast die Münsteraner Führung eingeleitet, danach folgten aber einige gute Minuten: Eduard Renke umkurvte Münsters Keeper nach Pass von Abid Yanik, sein Schuss aus spitzen Winkel wurde aber geblockt. Es wäre das so ersehnte Erfolgserlebnis gewesen – stattdessen ging es schnell dahin.

Engin Yavuzaslan, Trainer der SG Wattenscheid 09.
Engin Yavuzaslan, Trainer der SG Wattenscheid 09. © FUNKE Foto Services | Dirk A. Friedrich

Das angesprochene 0:1 fiel nach einer Viertelstunde, im dritten Versuch überwand Münsters Kevin Schacht Torwart Phil Lenuweit, nachdem die Wattenscheider Abwehr den Ball nicht wegbekam.

Schon zur Pause 3:0 für Münster

Wattenscheid bäumte sich nur kurz auf, noch vor der Pause erhöhten Kevin Schacht und Keleb Nwubani aber auf 3:0 für Münster – das dritte Tor fiel nach einer Ecke, Lenuweit und Malcherek behinderten sich gegenseitig. Yavuzaslans Reaktion: Abid Yanik und Tom Sindermann mussten zur Pause raus, der spielende Athletiktrainer Karoj Sindi und Marco Cirillo kamen ins Spiel, aber es gelang nicht einmal mehr ein wenig Schadensbegrenzung.

Mit den Stürmern Dennis Lerche und Arda Nebi brachte Yavuzaslan nach einer guten Stunde zwei weitere Neue, da stand es aber schon 0:4. Lenuweit verhinderte in der letzten halben Stunde ein deutlich höheres Ergebnis, war nur einmal gegen Romano machtlos. Um kurz vor fünf am Sonntagabend waren die Wattenscheider erlöst – ein Ende der Krise aber nicht in Sicht. Im Gegenteil.

Pozo: „Wir verfallen jetzt nicht in Panik“

„Es muss sich jeder einzelne selbst hinterfragen, wie er seine Interessen hinten anstellt“, sagte Pozo, der über „alte Muster“ klagte. „Wir verfallen jetzt aber nicht in Panik. Ich bin nach wie vor von der Qualität des Kaders überzeugt, aber wir kriegen es nicht auf den Platz. Da ist der Trainer gefordert, das in vielen Gesprächen hinzukriegen.“

Die Aufgaben werden nicht leichter: Mittwochabend empfängt die SGW den ASC Dortmund im Westfalenpokal an der Berliner Straße. Und am Wochenende kommt Tabellenführer Lotte ins Lohrheidestadion.

So haben sie gespielt:

Tore: 1:0 Schacht (16.), 2:0 Schacht (33.), 3:0 Nwubani (41.), 4:0 Kehl (57.), 5:0 Romano (71.).

SGW: Lenuweit - Ichimura (87. Muharremi), Malcherek, Wiebel, da Costa (61. Nebi) - Renke, Sindermann (46. Cirillo), Lewicki, Kaminski - Yanik (46. Sindi), Casalino (61. Lerche).

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