Bochum. Trainer Sundermann vom unglücklichen Verlierer FC Altenbochum war bedient – und Hordels Coach Talaga sauer. Reaktionen zum wilden Derby.
Sieben Tore, ein glücklicher 4:3-Sieger und zwei ratlose Trainer – das rasante Landesliga-Derby zwischen der der DJK TuS Hordel und dem FC Altenbochum am Freitagabend hatte gleich mehrere interessante und packende Wendungen.
Nach 95 Minuten hatte Hordels Trainer Mirko Talaga nur angesichts des Ergebnisses Grund zur Freude. „Es war völlig unnötig, dass wir das Spiel nach der frühen 2:0-Führung und dem 3:1-Vorsprung zur Pause noch so aus der Hand gegeben haben“, gab Talaga das Spiel seiner Mannschaft viele Rätsel auf: „Ich hatte nie das Gefühl, dass meine Mannschaft so einbrechen könnte, wie sie in der zweiten Halbzeit dann eingebrochen ist. Ich verstehe diese schwankenden Leistungen der Mannschaft innerhalb eines Spiels nicht, ich verstehe nicht, wie es zum Leistungseinbruch so vieler Spieler nach der Pause kommen konnte.“
Hohe Fehlpassquote, viele Ballverluste: Hordel bricht ein
Nach gutem Auftritt in der ersten Halbzeit waren die zweiten Hordeler 45 Minuten gekennzeichnet von vielen Ballverluste und einer hohen Fehlpassquote. Spätestens mit der verletzungsbedingten Auswechslung von Max Morgner nach 54 Minuten gelang es den Gastgeber nicht mehr, für Entlastung zu sorgen. Eine Altenbochumer 4:3-Führung wäre für Talaga nicht unverdient gewesen. Stattdessen sorgte ausgerechnet der für Morgner eingewechselte Florian Tonye mit dem Abpfiff für den ausgesprochen schmeichelhaften Hordeler Erfolg. „Wir haben trotz des Sieges eine ganze Menge zu analysieren““, verspricht Talaga eine intensive Aufarbeitung der 95 Derbyminuten.
Landesliga, Derby, TuS Hordel - FC Altenbochum
Altenbochums Trainer Axel Sundermann rang auch knapp 24 Stunden nach dem Abpfiff nach Worten. „Diese Niederlage muss man erst einmal verkraften. Das 3:4 war extrem bitter. Es passte negativ gesehen alles zusammen.“ Grandios war seine Mannschaft nach dem 1:3-Pausenrückstand zurückgekommen, übernahm in Halbzeit zwei komplett die Initiative und wurde dafür mit einem Doppelschlag innerhalb von 60 Sekunden durch Tobias Kleine Rumberg und Kenneth Neumann auch mit dem hoch verdienten 3:3-Ausgleich belohnt. „Das war richtig gut, wir haben uns gewehrt und gefightet“, lobte Sundermann sein Team bis zur 94. Minute.
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Sundermann ärgert schwache Verteidigung vor dem finalen 3:4
Dann aber zahlte seine Mannschaft einmal mehr Lehrgeld. Die Komplimente holte Altenbochum, die Punkte aber Hordel. „Dabei haben wir gleich zwei Mal die Möglichkeit den Ball vor dem 4:3 zu klären“, haderte der ehemalige Bundesliga-Abwehrspieler. „Da muss man einfach mal rigoros und konsequent klären und darf sich nicht zu schade sein, den Ball auch mal ins Aus oder auf die Tribüne zu klären.“ So muss sich Altenbochum einmal mehr an die eigene Nase fassen, die Fehler schnellstens abstellen, schließlich unterstützte der FCA die Gegner bisher beim Toreschießen nach Kräften.
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Zwar war in Altenbochum in allen Spielen bisher auf Augenhöhe, jubeln durften aber nahezu ausschließlich die Gegner. Nur mit Komplimenten wird der FCA am Saisonende absteigen. Gegen einen schmutzigen Sieg am nächsten Sonntag gegen den SV Brackel hätte Axel Sundermann deshalb sicherlich keine Einwände. Auch wenn es dann keine Komplimente geben sollte.