Wattenscheid. Nach dem Abstieg aus der Regionalliga sucht die SG Wattenscheid 09 nach der Form. Auch gegen Vreden lief das Spiel nicht wie erhofft.
Den Szenen, über die nach dem Spiel alle sprachen, war wenig Erbauliches abzugewinnen. Das gewohnte ausgiebige Zelebrieren des Zusammenhalts mit den Fans sparten sich die Spieler der SG Wattenscheid 09, stattdessen bedankten sie sich knapp. Mancher Anhänger beklagte nach der 0:1 (0:0)-Niederlage bei der SpVgg Vreden, die Oberliga-Fußballer hätten nicht einmal Richtung Gästeblock geschaut, der gut die Hälfte der Stadionbesucher beherbergte. „Die meisten waren mit sich selbst beschäftigt“, begründete Sportvorstand Christian Pozo y Tamayo, der nach der zweiten Niederlage im zweiten Oberliga-Spiel hörbar gefrustet war.
„Wir sind im Moment keine Glücksritter“, kommentierte er knapp und spielte damit auf einen erneuten Aluminiumtreffer an. Der eingewechselte Abid Yanik hatte gegen den Pfosten geschossen (73.), „das war das fünfte Mal in zwei Spielen“, knurrte Pozo y Tamayo und bilanzierte mit Blick auf die Partie nahe der niederländischen Grenze: „Uns hat in Vreden das Spielglück gefehlt. Das hat den Unterschied gemacht.“
Nach der 1:3-Niederlage zum Auftakt gegen Finnentrop/Bamenohl habe der Funktionär etwas Kopfkino, wie er sagte. Beide Spiele hätte die SGW in seinen Augen nicht verlieren müssen, in beiden Partien habe die Mannschaft von Trainer Christian Britscho die besseren Chancen gehabt. „Ich bin etwas gefrustet“, kommentierte Pozo y Tamayo.
SG Wattenscheid 09 bekommt das 0:1 in eigener Drangphase
Unglücklich und mit Blick auf den Spielverlauf im Hamalandstadion: In der 82. Minute, da war die SGW eigentlich am Drücker und im Begriff, den erlösenden Führungstreffer zu erzielen, traf Maximilian Hinkelmann nach einem Wattenscheider Abwehrspieler zum 1:0 für die Gastgeber.
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Dabei hatte der Regionalliga-Absteiger eigentlich die besseren Möglichkeiten gehabt. Felix Casalino etwa stand zweimal aussichtsreich vor dem Vredener Tor, vergab seine Chancen aber (49.+54.), Dennis Lerche scheiterte vor dem Seitenwechsel aus der Distanz (19.).
SG Wattenscheid 09 will weiter positiv bleiben
Die große Willensstärke war allerdings auch bei den Vredenern zu sehen, die dem Besuch des ehemaligen Bundesligisten hohe Bedeutung beigemessen und aus der Vergangenheit des Gegners wohl ein Plus an Eigenmotivation geschöpft hatten. „Wir kommen irgendwo hin, dann heißt es, da kommt der frühere Bundesligist. Und dann sind alle noch mehr motiviert. Aber gut, das ist eben so“, sagt Pozo y Tamayo.
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Die zwei Auftaktniederlagen müsse die Mannschaft nun abhaken („Wir wollen und werden positiv bleiben“) und den Blick nach vorn richten. Der geht dann auf das Heimspiel am kommenden Sonntag gegen den ASC 09. Um den ergebnistechnischen Fehlstart abzuwenden, muss das zitierte Glück zurückkehren: Die Aplerbecker dürften als gestandener Oberligist keine Geschenke verteilen in der Lohrheide.
Im Heimspiel gegen den Gast aus Dortmund dürfte Tim Kaminski wohl wieder dabei sein. Der Verteidiger musste im ersten Durchgang ausgewechselt werden, er war umgeknickt. Nach der Schrecksekunde relativierte sich die Sorge um den Routinier: Kaminski wird wohl nicht ausfallen.
SpVgg Vreden - SG Wattenscheid 09 1:0 (0:0)
SG Wattenscheid 09: Dudek - Kaminski (40. Renke), Kacmaz, Wiebel, Schurig (86. Ichimura) - Lucas, Cirillo, El Mansoury (60. Sindi), Nebi (60. Yanik) - Casalino (72. Broos), Lerche
Tor: 1:0 Hinkelmann (82.)
Zuschauer: 620