Bochum. Nach einem Jahr ist Michael Minnerop wieder Headcoach des Bochumer Basketball-Zweitligisten. Er spricht über die Hintergründe und seine Pläne.

Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute doch praktisch vor der eigenen Tür liegt. Nach dieser Devise sind auch die VfL Viactiv Astro Ladies bei der Trainersuche verfahren. Gut zwei Monate nach dem Abgang von Teresa Schielke ist die Position an der Seitenlinie wieder besetzt. Mit Michael Minnerop wird ein alter Bekannter Headcoach bei den Bochumer Zweitliga-Basketballerinnen.

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„Ein wenig überrascht“ von der Anfrage sei er schon gewesen, berichtet der 35-Jährige. Die kommende Saison wird seine zweite Amtszeit als Headcoach der Astro Ladies. Er betreute die Basketballerinnen bereits in der ersten Saison in der DBBL2. „Die Mannschaft liegt mir am Herzen. Es macht schon etwas mit einem, wenn man ein Jahr lang durch dick und dünn gegangen ist.“

Nach der Saison 2021/22 hatte er eine einjährige Pause eingelegt, ohne seine ehemaligen Spielerinnen aus den Augen zu verlieren. Bei den Bochumern war er über die vergangene Saison noch für die Jugendarbeit zuständig. Diese wird er trotz seines Headcoach-Amtes auch weiter betreuen.

Astro Ladies: Seit Minnerops Abschied hat sich viel geändert

Der offizielle Trainingsstart der Astro Ladies ist für den August angesetzt. Aber jetzt schon hat sich Minnerop einen ersten Eindruck vom Kader machen können, der sich im Vergleich zur Vorsaison doch schon etwas verändert hat. „Trotzdem habe ich schon viele bekannte Gesichter gesehen“, sagt er. Doch ein wenig anders ist die Situation schon, in der Minnerop die Mannschaft übernimmt.

Laura Barroso-Perez übernimmt bei den Astro Ladies viele organisatorische Aufgaben im Hintergrund.
Laura Barroso-Perez übernimmt bei den Astro Ladies viele organisatorische Aufgaben im Hintergrund. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

In seiner ersten Spielzeit in der zweiten Liga waren die Astro Ladies sportlich abgestiegen, hielten die Klasse nur aufgrund eines Rückzuges. „Es war nicht leicht“, blickt er zurück. „Wir haben hinten raus eigentlich einen guten Job gemacht. Aber es kam viel zusammen. Der Kader war erst spät vollständig, zudem hatten wir durch Corona im Jahr vorher nicht gespielt. Ich habe aus dieser Saison viel gelernt. Es ist kein Vergleich mit Jetzt.“

Nach der erfolgreichen Saison unter Teresa Schielke hat sich die Zielsetzung der Astro Ladies verschoben. Das geht auch Minnerop mit. „Wir wollen nicht um den Klassenerhalt oder einen Platz im Mittelfeld, sondern oben eine Rolle spielen“, sagt er. „Man sollte sich zwar nicht aus dem Fenster lehnen, aber es ist schon das Ziel sich zu steigern.“

Im Kader gibt es einige Änderungen – Co-Trainer wird noch gesucht

Genau will er dabei aber gar nicht werden. Mit seiner Wiedereinsetzung von Michael Minnerop haben die Astro Ladies eine erste wichtige Baustelle geschlossen. Doch die anderen warten schon und an denen ist er beteiligt. Der Kader muss nach den jüngsten Abgängen umgebaut werden. „Da kann ich noch nicht viel zu sagen“, meint er. Unterstützung erhält er im Organisatorischen derzeit von Laura Barroso Perez.

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Auch ein Co-Trainer soll im besten Fall noch zum Team stoßen. „Anders schaffe ich das zeitlich mit der Jugendarbeit zusammen nicht“, meint Minnerop. Aber auch hier gibt es noch keine Neuigkeiten. Eine solche Mehrfachbelastung wie sie Teresa Schielke in der Vorsaison stemmen musste, soll nun nicht her der Fall sein.

Auch wenn Minnerop schon eine grobe Idee hat, wie er spielen lassen will, versteift er sich nicht auf sein System. „Ich mag harte Zweikämpfe und schnelles Spiel nach vorne mit einfachen Punkten. Aber das wollen sicherlich alle Trainer“, sagt er mit einem Lachen. Der neue alte Trainer der Astro Ladies geht ohne großen Druck an die neue Saison. Das scheint der richtige Weg zu sein.

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