Bochum. In der Staffeleinteilung des Fußballkreises Bochum ist erstmals die Kreisliga D aufgeführt. Drei Vereine haben dafür gemeldet – einer doppelt.

Mit der Staffeleinteilung der Bochumer Fußball-Kreisligen kennen nun alle Teams ihre Gegner. 32 Männer-Mannschaften spielen in der Kreisliga A, 48 in der Kreisliga B und 84 in der Kreisliga C. 15 Mannschaften haben für die Frauen-Kreisliga gemeldet. Es gibt aber auch eine neue Spielklasse – die „Kreisliga D“, auch „Freundschaftsrunde“ genannt.

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Diese Kreisliga D ist keine neue Spielklasse unterhalb der Kreisliga C, sondern eine so genannte Perspektivliga. Mannschaften, die hier gemeldet sind, können Freundschaftsspiele gegen spielfreie Mannschaften vereinbaren, nehmen aber sonst nicht am Liga-Betrieb teil. „So können Mannschaften auch Spiele bestreiten, die zum Beispiel für eine ganze Saison nicht gut genug aufgestellt sind“, erklärt Jörg Kaminski vom Fußballkreis Bochum.

Bochum: Viele Rückzüge in der Kreisliga C

Insgesamt sei die Zahl der Mannschaften etwa stabil geblieben, von einem Trend will er aber noch nichts hören: „Das werden wir in zwei oder drei Monaten sehen – in der Vergangenheit war es so, dass einige Vereine wohl nicht ganz ehrlich zu sich waren und zu optimistisch gemeldet haben und es dann schnell viele Rückzüge gab.“ In der Staffel C5 etwa spielten nur elf von 16 Mannschaften die Saison zu Ende.

Bislang werden Mannschaften, die dreimal innerhalb einer Saison nicht antreten, vom Spielbetrieb ausgeschlossen. Oberhalb der C-Liga werden sie zu Absteigern erklärt. Das sorgt für Druck bei den Klubs und für Ärger bei den anderen Vereinen, weil Löcher im Spielplan entstehen. In der neuen Perspektivliga können neue Mannschaften einsteigen in den Spielbetrieb, ohne sich gleich für 26 oder 30 Spieltage zu verpflichten – oder auch Mannschaften nach vielen Abgängen weiterspielen, die sich sonst auflösen würden.

AFC Bochum, VfL Bochum und TuRa Rüdinghausen probieren es aus

Axel Zimmermann, Vorsitzender vom Fußballkreis Bochum, hier am Rande des Sparkassen-Cups mit Ata Lameck vom VfL Bochum.
Axel Zimmermann, Vorsitzender vom Fußballkreis Bochum, hier am Rande des Sparkassen-Cups mit Ata Lameck vom VfL Bochum. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

Bochums Kreisvorsitzender Axel Zimmermann hatte im März erklärt: „Wir sehen auch, dass sich einige Teams, gerade dritte oder vierte Mannschaften, abgemeldet haben. Da ist schon etwas dran. Wir vermuten, dass die sonntägliche Verpflichtung als zu bindend angesehen wird. Möglicherweise auch, weil den Teams immer mal der eine oder andere Spieler wegbricht.“ Auch der sportliche Ehrgeiz stehe in den unteren Ligen nicht immer im Vordergrund.

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Drei Klubs haben im Kreis Bochum von dem Angebot Gebrauch gemacht: Der AFC Bochum hat eine neue zweite Mannschaft gemeldet, TuRa Rüdinghausen eine neue Dritte. Der VfL Bochum hat seine Betriebssportmannschaft, die bislang in der Kreisliga C spielte, für die Freundschaftsrunde gemeldet – und dazu seine neue U21 als Perspektivteam, das sich aber nicht mit Gegnern aus der Kreisliga, sondern eher auf Ober- und Westfalenliga-Niveau messen wird.

Beim Wittener Verein TuRa Rüdinghausen (bislang in der A- und B-Kreisliga vertreten) existiert eine dritte Mannschaft zwar noch nicht, „aber wir haben sie dennoch mal gemeldet, um uns diese zusätzliche Option offen zu halten. So könnten wir dann zumindest Freundschaftsspiele bestreiten. Würde man eine Mannschaft nachmelden, wäre das ziemlich teuer“, so TuRa-Abteilungsleiter Ulrich Engelmann. Er hält es für möglich, dass die Wittener in den kommenden Wochen noch weitere Seniorenspieler zum Verein stoßen. „Auch im Jugendbereich haben wir diese zusätzliche Meldung von dritten oder vierten Mannschaften schon vorgenommen, da wir dort extremen Zulauf haben“, so Engelmann.

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