Ludwigsburg. Die Aktiven der Lateinformation vom VfL Bochum steigen in die Bundesliga auf. Warum die Entscheidung in Ludwigsburg ein Rechenexempel wurde.
Sie wurden mächtig auf die Folter gespannt, die Formationstanzsportler des VfL Bochum. Beim Aufstiegsturnier zur Latein-Bundesliga in Ludwigsburg waren die Wertungen für die vier Finalisten so kreuz und quer durcheinander, dass erst aufwändig gerechnet werden musste. „Wir wussten selbst erst bei der Siegerehrung, dass wir es geschafft haben“, so VfL-Trainerin Miriam Perplies nach dem zweiten Platz hinter Mitaufsteiger Rot-Gold Casino Nürnberg.
Umso emotionaler war es für die Bochumer, die eine so überzeugende Saison in der West-Staffel der 2. Bundesliga hingelegt und drei der fünf Turniere gewonnen hatten. „Wir wollten unbedingt diesen Aufstieg schaffen. In den drei Wochen vor dem Aufstiegs-Wettbewerb hat sich die Mannschaft noch mal unheimlich ins Zeug gelegt, all ihre Energie auf die Fläche gebracht“, war Perplies ebenso wie Trainerkollege Robin auf’m Kampf begeistert über das Engagement der Bochumer Aktiven.
VfL Bochum misst sich in Ludwigsburg mit fünf weiteren Formationen
Insgesamt sechs Mannschaften hatten sich für dieses entscheidende Turnier in Baden-Württemberg qualifiziert - jeweils die beiden besten aus den Bereichen Nord, Süd und West. Nach der Vorrunde wurde das Starterfeld zusammengestaucht auf vier Teams, u. a. schaffte es West-Vizemeister TD TSC Düsseldorf Rot-Weiß nicht bis in die Entscheidung.
Der VfL Bochum aber war weiterhin dabei, ebenso wie die Rivalen von Blau-Weiß Buchholz (B), vom 1. TC Ludwigsburg und eben vom TSC Rot-Gold Casino Nürnberg. „Insgesamt war es für uns ein perfekter Tag. Die Halle in Ludwigsburg war ausverkauft, die Stimmung dort war großartig. Unsere Mannschaft hatte eine ganz ordentliche Stellprobe, auch die Vorrunde war dann richtig gut, die Highlights der Choreographie haben fast optimal funktioniert“, so Miriam Perplies. Die acht VfL-Paare waren exakt die gleichen, die schon das erste Saisonturnier in Borken bestritten hatten. „Das war uns wichtig, weil die es sich alle verdient hatten, bei dieser Entscheidung auf der Fläche zu stehen“, ergänzte die Trainerin.
Nach Wertungs-Durcheinander wird lange gerechnet
Als dritte der vier Formationen musste das Ensemble des VfL Bochum im Finale aufs Parkett, war mit seinen rund sechs Minuten und dem Musikthema „I’m alive“ an der Reihe. „Die Endrunde hätte kaum besser sein können. Unsere Mannschaft hat voller Emotionen getanzt, noch mal alles ‘rausgehauen. Man hat schon gemerkt, dass alle unbedingt aufsteigen wollten“, so Perplies.
Die Bewertung durch die sieben Juroren war dann allerdings beim VfL (3-3-1-1-3-2-3) ebenso durcheinander wie bei den drei übrigen Formationen. Zwei Einser-Wertungen entfielen auch auf Nürnberg und Buchholz. Umso größer fiel bei den Bochumern dann der Jubel aus, als bei der Siegerehrung die Plätze vier und drei an den enttäuschten Gastgeber und Mitfavoriten Ludwigsburg sowie BW Buchholz gingen und nur noch Bochum und Nürnberg fehlten.
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Deutsche Meisterschaft am 11. November in Braunschweig
„Die Nürnberger hatte eigentlich keiner so richtig auf dem Schirm“, verriet Perplies, freute sich aber ungemein mit der eigenen Mannschaft über Rang zwei und den Aufstieg in die Bundesliga. Für den VfL Bochum stehen nun die beiden nächsten wichtigen Termine schon mal fest. Am 4. Juni (10 bis 15 Uhr) findet das Auftakttraining des Erstliga-Neulings statt, bei dem auch potenzielle Neuzugänge dabei sein dürften. „Einige Anfragen von Aktiven haben wir bereits“, so Perplies. Danach sind es dann noch gut fünf Monate Vorbereitung bis zur Deutschen Meisterschaft am 11. November in Braunschweig, bei der die VfL-Formation das einzige Lateinteam aus Nordrhein-Westfalen sein wird und u. a. auf Weltmeister und Branchenprimus Grün-Gold-Club Bremen treffen wird.
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