Dortmund. Das Spiel entschädigte für den Schneeregen: Vor toller Kulisse gewannen die Fußballerinnen des VfL ein spannendes Spiel gegen Borussia Dortmund.

Die Derby-Premiere geht an den VfL Bochum: Die Fußballerinnen des VfL gewannen am Mittwochabend ihr erstes Duell überhaupt mit Borussia Dortmund: 3:2 gewann der Regionalligist nach 0:2-Halbzeitrückstand in einem Spiel, das einen anderen Rahmen verdient gehabt hätte als den Trainingsplatz 4 in Dortmund-Brackel. Highlight war das Traumtor von Madeline Gier zum 2:2 – da war das Spiel gekippt. Eine halbe Stunde später feierten die Blau-Weißen unter den mehreren Hundert Fans, die in mehreren Reihen rund um den Trainingsplatz standen: „Derbysieger!“ Für den BVB war es die erste Pflichtspiel-Niederlage der Saison (14 Bezirksliga-Spiele, 42 Punkte).

Ursprünglich hatte das Westfalenpokal-Duell im Jugendstadion des BVB stattfinden sollen. Nach den Schneefällen ging es aber auf den benachbarten Kunstrasen, noch am Nachmittag wurde Schnee geschippt, bis klar war, dass das Spiel nicht zum zweiten Mal abgesagt werden muss. Trotz des Schneeregens wurde es aber (stimmungs-)voll auf dem engen Platz.

VfL Bochum: Trainerin Malinowski freut sich über die Atmosphäre

„Es war eine sehr schöne Atmosphäre“, fand VfL-Trainerin Kyra Malinowski, „vielleicht wäre es noch etwas schöner gewesen im kleinen Stadion, aber wir sind sehr dankbar, dass wir so einen Rahmen hatten und dass die Unterstützung der Fans von beiden Seiten da war – das hat auch beiden Teams geholfen, glaube ich. Das war eine runde Sache.“

An den Umständen lag es aber nicht, dass der VfL einen Fehlstart hinlegte: „Wir wussten, dass Dortmund kein gewöhnlicher Bezirksligist ist, aber dass wir uns so in die Bredouille bringen, war natürlich nicht der Plan“, kommentierte Malinowski den 0:2-Halbzeitstand. Nach einer Viertelstunde überlupfte Mandy Reinhardt VfL-Keeperin Antonia Pimentel-Bauer. 1:0 für den Außenseiter.

Bochums Siegtorschützin Svenja Streller gegen Dortmunds Marina Jung.
Bochums Siegtorschützin Svenja Streller gegen Dortmunds Marina Jung. © FUNKE Foto Services | Thorsten Tillmann

Ana Louisa Zabell legte mit einem Abstauber nach: Dortmunds Marie Grothe hatte vorher einen hohen Ball fein mitgenommen, bekam aber auch reichlich Platz von der VfL-Defensive um Maja Hünnemeyer und Carina Reis. Nach Grothes Hereingabe stand Zabell in der Mitte richtig (23.).

VfL geht mit 0:2-Rückstand in die Pause

Der VfL hatte viel Ballbesitz und eine gute Doppelchance, bei der Angrick den Pfosten traf – davon abgesehen war der größte Aufreger, dass Ann-Sophie Vogel ihre Gegenspielerin an der Außenlinie hart abräumte und Gelb sah: Derbystimmung an der Bande.

Kyra Malinowskis Fazit zu Halbzeit eins: „Zu viele Fehlpässe, zu oft die falsche Entscheidung – wir haben nicht hundert Prozent unserer Leistung umgesetzt. Und das haben wir in der Halbzeit angesprochen, dass wir mit anderer Einstellung rausgehen müssen.“

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Sie wechselte dreimal aus – und dann drehte der Regionalliga-Dritte das Spiel: Janine Angrick verwandelte einen Freistoß aus dem Halbfeld direkt. Der vielleicht als Flanke gedachte Ball ging allen Mitspielerinnen und Gegnerinnen vorbei ins lange Eck. Keine zwei Minuten später der erwähnte 20-Meter-Hammer von Gier in den linken Winkel – alles wieder offen.

Mittelstürmerin Svenja Streller erzielte in der 63. Minute den Siegtreffer und auch wenn der BVB in die Offensive ging: Der VfL brachte den Derbysieg über die Zeit, steht jetzt im Westfalenpokal-Halbfinale und hat gute Chancen auf den erneuten Einzug in den DFB-Pokal.

  • Tore: 1:0 Reinhardt (16.), 2:0 Zabell (23.), 2:1 Angrick (55.), 2:2 Gier (55.), 2:3 Streller (63.).
  • BVB: Schröer - Becker (82. heper), Rechenbach, Reinhardt, Kuhl (82. Hentrich), Lau (57. Bedarf), Jung, Kllemann, Grothe, Glänzer, Zabell.
  • VfL: Pimentel-Bauer - Hünnemeyer, Reis (46. Dubbel), Schmidt (90. Koch), A.-S. Vogel, Fölsing, Holtmeyer (46. Gier), Angrick, Beyer (46. A. Vogel), Wilhelm, Streller (84. Sommer).

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