Wattenscheid. Der TV Wattenscheid setzt bei der Hallen-DM in Dortmund auf Etablierte und junge Zugänge. Eine Goldhoffnung hat sich kurz vor dem Start verletzt.
Normalerweise treffen sich die Leichtathletinnen und -Athleten des TV Wattenscheid 01 vor einer Deutschen Meisterschaft im Team-Hotel. Die Verantwortlichen schwören alle noch einmal auf die Titelkämpfe ein, man pusht sich. Diesmal verzichtet der TV 01 darauf – der Weg zur Helmut-Körnig-Halle ist kurz.
In Dortmund hat Wattenscheid am Samstag (12.40 bis ca. 19 Uhr) und Sonntag (10 - ca. 15 Uhr) ein Heimspiel, und entsprechend viele Freunde, Bekannte, Verwandte werden den vielleicht ja auch entscheidenden Extra-Kick von den Tribünen sorgen.
Wenn nicht alles schief läuft, werden sie auch häufiger bei der Siegerehrung jubeln: Fünf bis sechs Medaillen sind das (Minimal-)Ziel von Manager Michael Huke. Insgesamt stehen in Dortmund 26 Entscheidungen an. Eine Woche später steigt dann in Halle/Saale die Winterwurf-DM mit Wattenscheids Diskus-Assen Julia Ritter und Daniel Jasinski.
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Erfolgsquote 50 Prozent plus: So soll die Medaillen-Rechnung aufgehen
Etwa doppelt so viele Medaillenanwärter versammelt der TV 01 in seinem knapp 30 Frau und Mann starken Team. Die von Michael Huke angesetzte Erfolgsquote von 50 Prozent hat sich bewährt – und wurde meist sogar übertroffen. Deutlich sogar bei der Hallen-DM im Vorjahr, als der TV 01 in Leipzig mit vier Gold- und sieben Silbermedaillen erfolgreichster Klub war.
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Der größte Trumpf: Hochspringerin Christina Honsel. Die 25-Jährige, derzeit mit 1,98 Meter auf Rang drei der Weltrangliste notiert, rechnet aber mit der erst 17-jährigen Johanna Göring, die bereits 1,89 Meter gemeistert hat, als harte Konkurrentin.
Hürdensprint bleibt eine Wattenscheider Domäne
Neben ihr gibt es wie berichtet zahlreiche weitere Wattenscheider/innen, die in den Bestenlisten auf den ersten Plätzen geführt werden. Im Hürdensprint etwa, in dem jeder kleinste Fehler über Finaleinzug oder Aus, Gold oder Blech entscheidet. Auch das macht die Disziplin zu eine der spannendsten, gerade aus Wattenscheider Sicht (Finale am Samstag, 18 Uhr).
Jahrelang war Pamela Dutkiewicz-Emmerich das Aushängeschild, doch auch nach dem Ende ihrer Karriere ist der TV 01 im Hürdensprint der Frauen in der Leistungsdichte national die Nummer eins. Aktuell liegen Monika Zapalska sowie die Neuzugänge Anne Weigold und Isabel Mayer auf den ersten drei Plätzen der deutschen Bestenliste.
Bitter: Mitfavoritin Anne Weigold fällt mit Bänderriss aus
Einen Dreifach-Triumph wird es aber nicht geben. Anne Weigold hat sich kurz vor der DM im Training einen doppelten Bänderriss zugezogen, so Huke auf WAZ-Anfrage am Donnerstag. „Das ist bitter“, sagte der Manager. Bleiben zwei Medaillenhoffnungen, Mayer sagte keck: „Das wird ein spannender Wettkampf. Ich wäre gerne die Erste.“
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Die drei pushen sich im Training, ohne Weigold ist noch ein Medaillen-Double möglich. „Ich hoffe doch sehr, dass wir für unseren Verein ein paar Medaillen mit nach Hause bringen können“, sagte Meyer bei der Pressekonferenz am Montag, als ihre Teamkollegin noch einsatzbereit war. Im Rampenlicht wird zunächst aber eine andere stehen: Cindy Roleder (33) verabschiedet sich von der großen Bühne, sie hofft noch mal auf Gold.
Kurz vor der DM in Fahrt gekommen ist eine Titelverteidigerin des TV 01. Jessie Maduka hat ihr Absprungbein gewechselt, eine große Herausforderung für eine Dreispringerin. Trotzdem kam sie nun bereits auf 13,58 Meter, nicht weit entfernt von der Jahresführenden Caroline Joyeux (LG Nord Berlin; 13,77 m).
1500 Meter: Junge Neuzugänge bei den Frauen und Männern mit großen Zielen
Viel vorgenommen hat sich auch Neuzugang Verena Meisl über 1.500 Meter. „Ich werde aber auf jeden Fall den Blick die ganze Zeit nach vorne haben, um so lang wie möglich in Richtung Podest gehen zu können“, sagt die U-23-Athletin aus Mülheim.
Bei den Männern versprechen Marius Probst und Nils Voigt am Samstagabend beim Finale über 3.000 Meter Hochspannung, Probst startet zudem über 800 Meter. Über 1.500 Meter zeigen sich zwei junge Neuzugänge des TV 01, die Zwillingen Maximilian und Constantin Feist. Vor allem Maximilian Feist ist einiges zuzutrauen. Er sagt: „Ich will auf jeden Fall in den Top-3 ankommen. Es ist alles möglich.“