Wattenscheid. Gegen Fortuna Köln startete die SG Wattenscheid in die zweite Saisonhälfte. Außer Torwart Staudt erreicht kaum ein Spieler Normalform.
0:6, ein Ergebnis, das eine Sprache spricht, die nur mit Mühe schwer zu verstehen ist. Ein Ergebnis, das vermuten lässt, dass die Vorbereitung der SG Wattenscheid 09 auf den restlichen Verlauf der Regionalliga-Saison doch nicht so berauschend verlaufen ist. Vor allem aber ist es ein Resultat, das nur einen stark eingegrenzten Interpretationsspielraum gewährt. Christian Britscho, Trainer des ehemaligen Bundesligisten, braucht den allerdings nicht, denn Analyse und Einordnung des 53-Jährigen nach der hohen Niederlage bei Fortuna Köln waren ebenso schlicht wie einfach.
„Kaum jemand von uns hatte Normalform“, bilanzierte Britscho, nahm allerdings wenige Spieler von der kollektiven Kritik aus. Simon Roscher etwa habe er im zweiten Durchgang ganz ordentlich spielen sehen, Frederik Wiebel und Kim Sane ebenfalls, außerdem Torhüter Bruno Staudt. Auf der anderen Seite des Platzes im Kölner Südstadion wiederum stand ein Team, dessen Normal- und Tagesform sich nach dem 0:3 aus Fortuna-Sicht im Hinspiel enorm gemausert hatte. Britscho: „Die waren einfach stark. Gegen eine Mannschaft, die es so gut macht, hast du keine Chance.“
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Bitter war jedoch vor allem die Höhe des Ergebnisses, das den Anschein erweckt, Britscho könne seine Forderung nach einer gänzlich anderen Formkurve als in der Hinserie als abgewiesen betrachten. Erinnerungen an das 0:8 bei Rot Weiss Ahlen aber habe der SGW-Coach nicht gehabt, als der Tross die Rückreise aus der Domstadt antrat. „Das war etwas ganz anderes. Damals sind wir regelrecht auseinander gebrochen und haben den Gegner stark gemacht. Diesmal war der Gegner von vornherein gut.“
SG Wattenscheid 09 schwächt sich selbst
Wattenscheid hingegen schwächte sich selbst: Marvin Schurig sah in der 67. Minute die Rote Karte, verursachte mit seinem Foulspiel außerdem einen Elfmeter, den Sascha Marquet zum 3:0 und damit zur Vorentscheidung für den früheren Zweitligisten erzielte. „Wir können nach so einem Rückschlag leider nicht in jedem Spiel so zurück kommen wie im Heimspiel gegen Preußen Münster“, betonte Wattenscheids Trainer Britscho.
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60 Gegentore hat seine Mannschaft in 21 Spielen kassiert, die Defensive bleibt ein Problem. Vor allem dann, wenn das andere Team selbstbewusst und abschlussfreudig auftritt. Britscho: „Wenn wir in der Liga bleiben wollen, müssen wir regelmäßig an der 100-Prozent-Marke kratzen, was unser Leistungsvermögen betrifft.“
Der erste Versuch des Jahres in einem Pflichtspiel ist in die Hose gegangen. Die nächste Prüfung: Am Freitag (19.30 Uhr) spielt die SGW beim SC Wiedenbrück. Da stand im Hinspiel – wie schon gegen Fortuna Köln – hinten die Null.
Fortuna Köln - SG Wattenscheid 09 6:0 (2:0)
SG Wattenscheid 09: Staudt - Sindermann, Lucas (46. Renke), Casalino (46. Roscher), Sané, Wiebel, Tunga (85. Jakubowski), Britscho, Schurig, Yildiz (77. Jessey), Cirillo
Schiedsrichter: Alexander Schuh (Mönchengladbach)
Tore: 1:0 Stanilewicz (22.), 2:0 Lokotsch (34.), 3:0 Marquet (70., Elfmeter), 4:0 Willms (72.), 5:0 Scholz (86.), 6:0 Lokotsch (89.)
Rote Karte: Schurig (67.)
Zuschauer: 1859