Wattenscheid. Günnigfeld gewinnt das Vorrundenturnier der Hallenstadtmeisterschaft Bochum. Im Finale standen nicht einfach nur die „besten“ Teams.

Es war das Jubelbild des Tages: René Löhr und Mauricio Santana mit weit ausgebreiteten Armen, Brust an Brust, soweit das bei einem Kopf Größenunterschied möglich ist – der VfB Günnigfeld ist neuer inoffizieller Hallen-Stadtmeister Wattenscheids. 3:0 gewann der favorisierte Bezirksligist das Endspiel der Vorrunde des Bochumer Hallenmasters über den FC Neuruhrort, auch dank Santanas Doppelpack und durfte nach einem emotionalen Fußballtag feiern.

Gemeinsam mit dem FCN und dem SV Höntrop zog der VfB auch in die Endrunde des Sparkassen-Masters in der Rundsporthalle am nächsten Wochenende ein. Während der Siegerehrung wurde auf den Rängen aber vor allem über eine andere Szene geredet: Den Spielabbruch im Zwischenrunden-Spiel zwischen SW Eppendorf und der DJK Wattenscheid.

Hallenstadtmeisterschaft Bochum: Eppendorf nach Abbruch raus

Nach einem Zweikampf zwischen Lucas Brämer und Timo Schulte kippte die aufgeladene Stimmung: Zeitstrafe, Rote Karte, Auswechselspieler und Zuschauer stürmten das Feld, Rudelbildung. Die Konsequenzen: Eine Turnier-Unterbrechung und schließlich die Wertung gegen die Eppendorfer, die aufgrund mehrerer Zeitstrafen nur noch einen Spieler auf dem Feld gehabt hätten.

Für Eppendorf bedeutete das das Aus, für die DJK dagegen den Einzug ins Spiel um Platz drei, wo der amtierende Stadtmeister aber 3:6 gegen Höntrop verlor.

Hallenstadtmeisterschaft Bochum: Einlass in Wattenscheid wurde zwischenzeitlich gestoppt

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Der Abbruch war ein unschöner Aspekt des ansonsten ersehnten und gefeierten Hallenfußball-Comebacks. „Es war gut, dass die Ordner ausreichend da waren und die Lage so schnell im Griff hatten. Das Problem ist aber die offene Halle, die Hemmschwelle war offensichtlich sehr gering. So schnell können die Ordner gar nicht reagieren, um alles zu verhindern“, kommentierte der stellvertretende Kreisvorsitzende Jörg Kaminski, der ansonsten ein sehr positives Fazit des Turniers zog: „Nach drei Jahren Pause hat das wirklich gut funktioniert“, sagte er zur Organisation durch den SV Höntrop. Die Halle war so gut besucht, dass bereits mittags zwischenzeitlich der Einlass gestoppt werden musste.

Hallenstadtmeisterschaft Bochum: Große Euphorie, großes Engagement

Die Euphorie nach der langen Pause war hoch, das war schnell zu spüren. Es ging ums Prestige, die Stimmung war emotional, aber größtenteils fair. Der Wille, sich gut zu präsentieren, war allen Teams anzusehen. Unter anderem RW-Leithe-Trainer Tibor Bali und Neuruhrort-Coach René Ziarna hatten vor dem Turnier betont, dass es in der Halle einfach Spaß machen soll und dass auch die Liga wichtig ist – sobald der Ball rollte, spielte Letzteres jedoch keine Rolle mehr.

Neben dem Finale war das Vorrundenspiel zwischen der DJK Wattenscheid und VfB Günnigfeld eins der fairsten und fußballerisch wohl das beste Match. Kein Wunder: Hier spielten die beiden Bezirksligisten und damit klassenbesten Teams gegeneinander. Beide Fanlager bejubelten jeden Ballgewinn, am Ende gewann die DJK das temporeiche Duell mit 2:0.

FC Neuruhrort war im Finale nicht chancenlos

„Derbysieger, Derbysieger!“, durften später auch die Fans des FC Neuruhrort feiern, nach dem Sieg im ersten Zwischenrundenspiel über Eppendorf. Der Kreisliga-Spitzenreiter, einer der Geheimfavoriten, auch in der Rundsporthalle für Aufsehen zu sorgen, zog schließlich ins Finale ein.

Hallenstadtmeisterschaft Bochum: Turniersieger VfB Günnigfeld – Roger Heiduck und Jörg Kaminski ehren Kapitän Marco Gruner, der FC Neuruhrort klatscht im Hintergrund Applaus.
Hallenstadtmeisterschaft Bochum: Turniersieger VfB Günnigfeld – Roger Heiduck und Jörg Kaminski ehren Kapitän Marco Gruner, der FC Neuruhrort klatscht im Hintergrund Applaus. © FUNKE Foto Services | Dietmar Wäsche

„Die beiden besten und fairsten Mannschaften waren im Finale – das ist so mein Gefühl“, kommentierte Neuruhrort-Coach Ziarna die Endspiel-Paarung gegen Günnigfeld. 0:3 musste sich sein Team geschlagen geben, war aber keinesfalls chancenlos: „Wir hatten einen 30-Sekunden-Block, in dem wir Chancen für vier Tore hatten.“ Das seien für ihn die Schlüsselszenen gewesen, Ziarna weiter: „Wenn du einen davon reinmachst, dann bist du auch wieder drin.“

Am Ende jubelten aber Löhr, Santana und der VfB, Ziarna gratulierte. Zur Revanche könnte es schon in einer Woche kommen – Montagabend werden die Endrunden-Gruppen ausgelost.

Alle Infos zum Ausgang der Vorrundenturniere finden Sie hier

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