Bochum. Die Sparkassen Stars Bochum müssen weiter auf den ersten Heimsieg warten. Gegen Gießen gab es die erste hohe Niederlage in eigener Halle.
Am neunten Spieltag der 2. Basketball-Bundesliga ProA unternahmen die VfL Sparkassen Stars Bochum den nächsten Versuch, ein Heimspiel zu gewinnen. Viermal hatten sie es bisher versucht, waren jeweils knapp unterlegen. Zum fünften Versuch kamen die Jobstairs Gießen 46ers vorbei, der Tabellendritte. So war vorab erneut klar, dass es eine besonders schwere Aufgabe werden würde. Das bestätigte sich. Bochum verlor mit 89:108. Es war die erste hohe Heimniederlage.
Bochums Kapitän Niklas Geske sah richtigerweise den Schlüssel zur Niederlage in der Defensive. „Da waren wir heute nicht so gut. Am Ende haben wir dann ein paar Bälle weggeworfen. Das führt zur hohen Niederlage. Aber es nutzt ja nichts. Wir müssen den Mund abwischen, weitermachen und uns auf den nächsten Gegner vorbereiten. Klar ist, dass wir in der Abwehr ein paar Schrauben drehen müssen.“
Fast seit Saisonbeginn begleitet die Bochumer das Verletzungspech. Bei der Vorstellung des Teams in der Sparkasse Bochum waren gefühlt das letzte Mal alle Akteure spielfähig beisammen. Seitdem fallen Woche für Woche wichtige Akteure aus. Wobei es in dieser Saison beim Zehner-Profi-Kader nur wichtige Spieler gibt.
Dietz und Kamp fallen bei den Sparkassen Stars Bochum noch länger aus
Vor dem Spiel gegen Gießen waren die Einsätze von gleich fünf Spielern fraglich: Kilian Dietz, Lars Kamp, Garrett Sams, Miki Servera und Hendrik Drescher. Mit Servera, Sams und Drescher konnten drei spielen. Dafür fallen Dietz und Kamp voraussichtlich noch länger aus.
Gießen reiste mit weniger personellen Problemen an. Fraglich war in der Trainingswoche, ob Stefan Fundic (Oberschenkel) und Roland Nyama (Infekt) würden spielen können. Sie konnten, auch sie standen auf dem Spielberichtsbogen und auch auf dem Feld.
Gerade Fundic ist wichtig für das Gießener Spiel. Ligaweit ist er zweitbester Rebounder. Im Schnitt sammelt er zehn vom Brett zurückspringende Bälle ein. Das ist ein Faktor. Gerade bei engen Spielen. Von denen hatten die Bochumer in dieser Saison auch in eigener Halle bereits genug.
Sparkassen Stars Bochum lassen sich nicht entmutigen
Gegen Düsseldorf gab es ein 90:102, gegen Münster ein 82:83, gegen ein 85:91, gegen Nürnberg ein 86:87. Es waren jeweils Spiele, die auch für die Bochumer hätten ausgehen können. Nuancen gaben da den Ausschlag, ein, zwei Würfe, die nicht reingingen oder eben doch, ein Fehlpass, ein Ballverlust.
Auch interessant
Auch gegen Gießen sah es über weite Strecken ein enges, ein stets umkämpftes Spiel. Die Bochumer waren gut im Spiel. Vor allem ließen sich die Bochumer nicht von Fehlversuchen entmutigen. Beim 45:49 hatten nacheinander vier Bochumer die Chance mit einem Dreipunktwurf auf 48:49 zu verkürzen. Mit Niklas Geske traf erst der vierte.
Das Conley Garrison mit dem letzten Wurf des zweiten Viertels das Halbzeitergebnis von 53:53 erzielte, fasste das spannende, für die Zuschauer jeder Zeit unterhaltsame Spiel treffend zusammen.
Garret Sams hält die Sparkassen Stars Bochum im Spiel
Es ging nach dem Wechsel zunächst genauso weiter, wobei auch hier die Gießener besser punkteten, weniger liegen ließ. Mitte des dritten Viertels führten sie mit sieben Punkten, hatten allerdings auch bereits deutlich mehr Fouls gesammelt.
Garrett Sams hielt die Bochumer im Spiel. Im bisherigen Saisonverlauf konnte er dem Bochumer Spiel nicht immer die erhoffte Intensität und Trefferquote geben. Dann fehlte er verletzt. In der Vorwoche spielte er das erste Mal nach seiner Verletzung wieder, gegen Gießen bekam er noch mehr Spielanteile. Er nutzte sie.
Auch interessant
Gießen aber hat ein Team, das zusammengestellt ist, um möglichst sofort wieder in die BBL zurückzukehren. Trainer Ignjatovic kann auf hohem Niveau wechseln. So hatten bereits im dritten Viertel Jordan Barnes, Luis Figge und Nico Brauner zweistellig gepunktet. Mit einem 82:76-Vorsprung ging Gießen ins vierte Viertel.
Figge und Brauner setzten auch dort Akzente, trafen zum Teil wilde Dreier, bauten den Gießener Vorsprung auf zehn Punkte aus. Bochum versuchte erneut alles, hatte Gießen am Ende nur noch Kampf aber keine Wurfgenauigkeit entgegenzusetzen.
Dass Drescher drei Minuten vor Ende der Partie erneut umknickte, nicht mehr spielen konnte und nun möglicherweise länger ausfällt, passt zur Saison der Bochumer.
Dass Gießens Trainer Ignjatovic lobende Worte fand, tröstete nur wenig. „Die Bochumer haben ein talentiertes Team. Unser Sieg ist zu hoch ausgefallen.“
Viertel: 25:32, 28:21, 23:29, 13:26
Bochum: Sams (8/2 Dreier), Geske (16/2), Grof (17/1), Andre (11/3), Rodriguez (5), Garrison (12/1), Drescher (10/2), Emen, Alte (10)