Bochum. In der Regionalliga West läuft es für Bochums Fußballerinnen noch nicht nach Plan. Die Trainerin erklärt im Interview warum.
Wirklich lange Zeit, um sich auf ihre neue Aufgabe einzustimmen, hatte Kyra Malinowski im Sommer nicht. Seitdem hat die Trainerin des VfL Bochum mit ihrem Team in der Frauen Regionalliga West zwar gezeigt, dass die Mannschaft in der Lage ist, mit den Großen der Liga mitzuhalten. Für eine Topplatzierung reichte es bislang aber nicht. Im Interview spricht die VfL-Trainerin über die Gründe, warum ihrem Team bislang die Konstanz fehlte und erklärt, welche taktischen Kniffe sie für die Wintervorbereitung bereit hält.
Bis zur Winterpause haben Sie mit Ihrer Mannschaft noch fünf Ligaspiele vor sich. Was ist in den ausstehenden Spielen noch drin für den VfL?
Kyra Malinowski: In den kommenden Wochen haben wir auch wieder schwere Spiele vor uns. Am Sonntag geht es gegen Leverkusen, auch Bielefeld und Bocholt sind keine leichten Gegner, die man im Vorbeigehen schlägt. Nichtsdestotrotz gehen wir in jedes einzelne Spiel, unabhängig vom Gegner, mit der Einstellung drei Punkte holen zu wollen. Ich würde uns wünschen, dass wir es in den verbleibenden Spielen vor der Winterpause schaffen, mal eine Serie zu starten. Das würde der Mannschaft vor allem psychologisch gut tun. Das Potenzial dazu haben die Mädels in jedem Fall.
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Was fehlt dem Team aktuell zur Spitzenmannschaft?
Ich glaube die Abgeklärtheit im letzten Drittel ist da ein wichtiger Aspekt, bei dem wir uns noch steigern müssen. Wir müssen unsere Leistung konstant über 90 Minuten abrufen, das haben wir zuletzt nicht immer geschafft. In Spielen wie gegen Gladbach, Fortuna Köln oder auch Gütersloh haben wir dadurch wichtige Punkte liegen lassen. Fakt ist, dass wir gegen Mannschaften, die im Tabellenmittelfeld oder auch tiefer angesiedelt sind konstant punkten müssen.
Sie haben die Mannschaft im Sommer erst kurz vor Beginn der Saison übernommen, wie viel Ihrer Spielphilosopie steckt schon in der Mannschaft?
Das lässt sich so genau schwer sagen. An sich setzen die Mädels das, was wir von ihnen erwarten aber schon gut um. Da die Taktik, die wir verfolgen aber sehr laufintensiv und dementsprechend kräftezehrend ist, müssen die Mädels noch mehr verinnerlichen, wann sie anlaufen und in welchen Spielphasen sie sich die Zeit nehmen, auch einmal durchzuatmen. Das wird allerdings auch leichter, wenn in der nächsten Zeit hoffentlich wieder einige verletzte oder angeschlagene Spielerinnen zurückkommen. Dann haben wir wieder mehr Breite im Kader, die uns gut tun wird.
Eine wirkliche Saisonvorbereitung hatten Sie aufgrund Ihrer kurzfristigen Verpflichtung im Sommer nicht. An welchen Punkten werden Sie in der Winterpause ansetzen?
Wir wollen in jedem Fall noch flexibler in unserem Spielsystem werden. Einmal was das jetzige angeht, aber auch mit Blick auf alternative Formen. Eine Dreierkette ist zum Beispiel eine Sache, die wir trainieren wollen, um im Spiel noch besser auf unsere Gegner reagieren zu können, wenn es nötig ist.
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Wird es im Winter auch personelle Verstärkungen geben?
Gewünscht ist es auf jeden Fall, inwieweit Verstärkungen auch umsetzbar sind, werden wir in den nächsten Wochen sehen. Was mich allerdings optimistisch stimmt ist, dass mit Amelie Fölsing und Anna Maiwald zwei wichtige Spielerinnen aus Verletzungen zurückkommen. Sie machen inzwischen schon Teile des Mannschaftstrainings mit und sind für das Team nicht nur sportlich, sondern auch menschlich enorm wichtig.
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