Bochum. Das Derby in der Westfalenliga zwischen Wiemelhausen und Hordel fand einen verdienten Sieger. Hordel steckt nach dem 0:2 im Tabellenkeller

Es hörte sich an wie in den vergangenen Jahren auch. „Derbysieger, Derbysieger“, schallte es nach dem Schlusspfiff lautstark über die Sportanlage von Concordia Wiemelhausen an der Glücksburger Straße. Aber dennoch war am Sonntag alles anders. Denn im Gegensatz zu den letzten Lokalderbys in der Westfalenliga stimmten diesmal nicht die Spieler der DJK TuS Hordel die Jubelarie an, sondern die rot-weißen Kicker aus Wiemelhausen. Mit einem durchaus verdienten 2:0 (0:0)-Erfolg schickte die Elf von Trainer Jens Grembowietz Hordel nach einem allerdings allenfalls durchschnittlichen Derby auf die kurze Heimreise.

„Wir hatten uns viel vorgenommen. Deshalb ist die Enttäuschung natürlich riesengroß“, so ein niedergeschlagener Hordeler Spielertrainer Pascal Beilfuß, der zurecht die Chancenverwertung seines Teams in den ersten 45 Minuten kritisierte: „In der ersten Halbzeit haben wir die klaren Chancen, die wir gehabt haben, einfach nicht gemacht.“

Vier waren es an der Zahl. Robin Schultze scheiterte freistehend an Wiemelhausens Keeper Alex Klur, Kevin Rudolph bekam aussichtsreich den Ball nicht unter Kontrolle und Lukas Opiola setzte das Leder aus halbrechter Position am langen Pfosten vorbei. Arianit Nebihi traf zwar ins Tor, dem Treffer wurde aufgrund eines Abseitsposition allerdings zurecht die Anerkennung verweigert.

Schonungslose Worte in der Kabine von Concordia Wiemelhausen

„Wir mussten einfach mit einer Führung in die Halbzeit gehen. Das haben wir nicht geschafft“, so Beilfuß. Dies sah auch sein Gegenüber Jens Grembowietz so: „Wir waren einfach in der ersten Hälfte überhaupt nicht auf dem Platz, haben nicht genug in das Spiel investiert. Wir waren in der ersten Halbzeit nicht gut, dies wurde in der Pause auch schonungslos angesprochen.“

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Dennoch hätte Wiemelhausen sogar schon zur Pause in Führung liegen können. Wenige Sekunden vor dem Pausenpfiff setzte sich Tomislav Ivancic gleich gegen vier Abwehrspieler durch. Frei vor dem Tor verlor er dann aber die Nerven und setzte das Leder deutlich am Pfosten vorbei.

Die schonungslosen Worte in der Kabine fielen bei Wiemelhausen auf fruchtbaren Boden. Concordia präsentierte sich nun deutlich griffiger und vor allem effektiver. Der von Hordel nunmehr kaum mehr aufzuhaltende Justin Sarpong setzte sich im Laufduell gegen Philipp Dragicevic durch, seinen Querpass drückte anschließend Murat Berberoglu zur umjubelten 1:0-Führung über die Linie.

Leon Franke besorgt das 2:0 für Concordia Wiemelhausen

Hordel versuchte zwar jetzt mehr Druck aufzubauen, blieb allerdings nur bei Standardsituationen durch Dragicevic gefährlich. Auf der Gegenseite lag das 2:0 dagegen mehrmals in der Luft. Dennis Gumpert zielte am langen Pfosten vorbei, Berberoglu verzog kurz darauf nur knapp. Nach 82 Minuten war es dann aber so weit. Ein Konter landete bei Eric Yahkem und der hatte wenig Mühe, Sven Möllerke erneut das Nachsehen zu geben und zum 2:0 zu treffen.

Der eingewechselte Sven Köhler hätte Hordel noch einmal zurück ins Spiel bringen können, sein Kopfball klatschte aber nur an das Aluminium. Für das Sahnehäubchen auf den Sieg der Concorden hätte dann beinahe Leon Franke in der Schlussminute noch gesorgt.

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Sein mustergültiger Fallrückzieher rauschte jedoch knapp über das Tor. Den Szenenapplaus der 223 Zuschauer hatte sich der Angreifer aber dennoch verdient. Während Hordel bis an das Tabellenende durchgereicht wurde, verschaffte sich Wiemelhausen etwas Luft im Abstiegskampf und kletterte bis auf Tabellenplatz neun.

„Dennoch haben wir unser schlechtestes Spiel seit drei vier Wochen gemacht. Dass es dennoch mit drei Punkten und dann noch im Derby belohnt wird, tut natürlich doppelt gut“, zog Derbysieger Grembowietz realistisch Bilanz. Für Beilfuß stand nach der fünften Niederlage dagegen endgültig fest: „Kurz und knapp, spätestens mit dieser Niederlage hat für uns der Abstiegskampf begonnen.“

Concordia Wiemelhausen: Klur – Haake (61. Reiß), Tüysüz, Fechner, Schmerbeck – Ivancic, Aksu – Gumpert (62. Wolters), Berberoglu (79. Yahkem), Franke – Sarpong (74. Dirks)

DJK TuS Hordel: Möllerke – Opiola (79. Köhler), Kegel, P. Polk, Schultze – Ngali, Mehmetoglou (46. Weißbohn), Beilfuß, P. Rudolph (13. Kordt), Dragicevic (72. Noack) – K. Rudolph (25. Nebihi)

Tore: 1:0 (50.) Berberoglu, 2:0 (82.) Yahkem