Wattenscheid. Auf mehreren Positionen sucht Wattenscheid 09 Verstärkung – viele Probespieler stellen sich vor. Kim Sané bekommt nach seinem Comeback ein Lob.

Wer ist der Mann hinten rechts mit der Nummer 5 bei der SG Wattenscheid 09? Der Nachname „Sané“ auf dem Spielbericht, die lauten „Kim!“-Rufe der Teamkollegen räumten jeden Zweifel aus: Kim Sané ist zurück bei der SG Wattenscheid 09. Der, wie seine jüngeren Brüder Leroy und Sidi, in Wattenscheid aufgewachsene hauptsächlich beim FC Schalke 04 ausgebildete Sané hatte seine Karriere eigentlich vor fünf Jahren beendet, nach fünf Regionalliga-Einsätzen für die SG 09. Jetzt ist er wieder da.

„Er ist seit ungefähr zwei Wochen bei uns im Training, wollte sich ein bisschen fithalten – und fußballerisch klappt es ja ganz gut“, sagte 09-Co-Trainer Timo Janczak nach dem 0:1 im Test gegen Bövinghausen, bei dem der 27-jährige Sané sein Lohrheide-Comeback gab. „Wir müssen schauen, wie es weitergeht, ob eine Verpflichtung realisierbar ist. Er ist wie ein Quereinsteiger – schauen wir, was daraus wird.“

Wattenscheid 09 sucht Außenspieler, vor allem aber Stürmer und Torawrt

In den vergangenen Jahren hatte Sané unter anderem als Wide Receiver in der GFL American Football gespielt, ist außerdem aktiver Leichtathlet. Am vergangenen Wochenende lief er beim Meeting in Köln im Trikot des TV Wattenscheid die 100 Meter in 11,10 Sekunden, seine Bestzeit liegt sogar noch unter der Elf-Sekunden-Marke.

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Als weiterer Außenspieler würde Sané den Wattenscheidern durchaus gut passen. Das gleiche gilt für Ibrahim Das. Der 20-Jährige hat in der vergangenen Saison elfmal in der Regionalliga für RW Ahlen gespielt. Mittwoch kam er nicht zum Einsatz, soll sich aber Sonntag gegen St. Tönis zeigen dürfen, wenn Cheftrainer Christian Britscho wieder dabei ist.

Sie sind nur zwei von mehreren Trainingsgästen, die bei Wattenscheid 09 in teilweise schnellem Wechsel vorspielen – die Kandidaten müssen nicht nur sportlich in den Kader, sondern auch ins eng gesteckte Budget passen. Ein dritter Torwart wird so gesucht. Vincent Friedsam (1. FC Köln II) hat 09 abgesagt, als nächstes stellt sich Ramon Büsken vor (FK Pirmasens). Die SG 09 sucht außerdem einen Mittelstürmer. Und besonders wenn Berkant Canbulut geht, herrscht auch im zentralen Mittelfeld noch Bedarf.

Ex-Aachener Cebulla hat im Test einen schweren Stand

Matti Cebulla (re.) im Test für die SG Wattenscheid 09.
Matti Cebulla (re.) im Test für die SG Wattenscheid 09. © FUNKE Foto Services | Heinrich Jung

Hier spielte Mittwoch Matti Cebulla vor und hatte einen schweren Stand. Er war gegen den Ball bemüht, attackierte unter anderem Kevin Großkreutz mehrfach. Richtig zeigen konnte er sich nicht, hat es als zentraler Spieler aber auch schwer in einer gemischten Offensive aus Etablierten (Casalino, Yildiz) und Neuzugängen (Küper, Jessey). Cebulla (20) durchlief die Jugend von RB Leipzig, war U16-Nationalspieler, schaffte vor einem Jahr bei Alemannia Aachen den Sprung in den Regionalliga-Kader, wurde aber im März freigestellt, als klar war, dass er im Abstiegskampf sportliche keine Rolle spielen würde. In der Hinrunde war er noch zu zwölf Einsätzen gekommen. Canbulut könnte er wohl kaum ersetzen.

Einen guten Eindruck machte Moritz Hinnenkamp (20), der auch ein Lob von Janczak bekam: „Er hat die aggressiven Zweikämpfe angenommen. Er hat das, was wir sehen wollen, wirklich gut gemacht.“

Hinnenkamp macht sich gut, hätte aber viel Konkurrenz

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Hinnenkamp kam in der vergangenen Saison auf drei Kurzeinsätze für den SV Meppen in Liga drei. Was gegen eine Verpflichtung spricht: Seine Position ist eigentlich das Prunkstück des Wattenscheider Kaders, mit Kian Licina aus Oberhausen hat 09 schon einen Perspektivspieler auf dieser Position verpflichtet.

In gut zwei Wochen beginnt die Meisterschaft, spätestens kommende Woche fallen nach der Urlaubszeit Entscheidungen. Längst klar war dagegen, dass Eugene Ofosu-Ayeh die Lohrheide nach nur einem halben Jahr verlässt – er spielt nun für Oberligist FC Kray.

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