Münster. Nach dem 1:3 im Aufstiegsspiel ist besonders Pascal Beilfuß emotional. Der Frust ist riesig – Hordel plant aber schon den nächsten Angriff.

An den Fans der DJK TuS Hordel lag es nicht. „Es waren super viele, noch mehr als erwartet“, meinte Spielertrainer Pascal Beilfuß – aber auch die kleine grün-weiße Choreo half nicht, ebenso wenig Fahnen, Tröten, Trommlen, Megaphon. Hordel hatte zwar die Stimmungshoheit unter den 1300 Fans im Gievenbecker Sportpark, sah aber auf dem Platz kein Land gegen den 1. FC Gievenbeck.

Manager Jörg Versen ging von Spieler zu Spieler, fand zu Patrick Polk aufmunternde Worte: „Lass uns nicht die ganze Saison schlecht reden.“ Das wollte auch Polk nicht, der aber meinte: „Es ist einfach ein Scheiß-Moment für uns nach dieser Saison. Es ist sehr, sehr bitter.“

Pascal Beilfuß dagegen war „einfach leer“, untröstlich. Er meinte: „Ich will das jetzt nicht hören, ich kann jetzt nicht sagen, dass es eine tolle Saison war. Ich wollte aufsteigen, dafür haben wir das ganze Jahr über so viel investiert. Wir haben es verkackt. Ich hab keine Worte.“

DJK TuS Hordel wird vom 1. FC Gievenbeck völlig kaltgestellt

Hordel hatte auch einen guten Plan, der wurde aber vom 1. FCG in jeder Hinsicht zunichte gemacht. Zusätzlich zu Nervosität und einer schwachen Tagesform auf Hordeler Seite war der Gegner einfach stark. „Wir wussten, was kommt, wir hatten Lösungen dafür. Aber auf dem Platz ist es noch etwas anderes. Das war taktisch einfach brutal gut von Gievenbeck“, meinte Hordels Pascal Beilfuß, der hinten links begann und es am eigenen Leib spürte: „Ich bekomm den Ball, es ist direkt einer hinter mir, ich kann nur zurückspielen oder lang.“

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„Man stellt sich so viele Fragen“, sagte Beilfuß. „Was, wenn wir zu Hause auf Kunstrasen gespielt hätten. Wenn ein, zwei Leute nicht verletzt gewesen wären. Wenn wir eine andere Taktik gewählt hätten. Wenn wir eher umgestellt hätten.“ Unterm Strich blieb das verdiente 1:3 – und der Ausblick auf spannende nächste Tage und Monate.

Dass die Hordeler schon lange Platz zwei als realistisches Ziel angepeilt hatten, zeigt sich daran, dass bewusst keine Abschlussfahrt geplant war, wie Patrick Polk verriet: „Wegen der Relegation ging das noch nicht. Wir müssen erst einmal drüber schlafen und dann schauen wir weiter, wie die nächsten Tage sind.“

Hängende Köpfe bei der DJK TuS Hordel nach der Niederlage in Gievenbeck.
Hängende Köpfe bei der DJK TuS Hordel nach der Niederlage in Gievenbeck. © MSS | Jürgen Peperhowe

Für Jörg Versen dagegen herrscht nun Klarheit, dass er für ein weiteres Jahr Westfalenliga planen kann. Hordel hat teilweise zweigleisig geplant, so dass in der kommenden Woche werden noch einige Kader-Entscheidungen fallen werden für die neue Spielzeit, in der viele interessante Aufgaben warten.

In der Westfalenliga sind die Gegner attraktiver als in der Oberliga

Aus Bochumer Sicht ist die Westfalenliga 2 spätestens seit dem Aufstieg der SG Wattenscheid deutlich attraktiver als als die Oberliga Westfalen, in der die nächsten Gegner aus Sprockhövel, Ennepetal und Dortmund gekommen wären. In der Westfalenliga warten alte Derbys gegen Wiemelhausen, Sodingen und Wanne-Eickel sowie Duelle mit Westfalia Herne und möglicherweise der Spvgg. Erkenschwick.

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Einige Abgänge stehen bereits fest, unter anderem werden Murat Yildirim und Torwart Hendrik Zimmermann zum SV Sodingen wechseln, wo der aktuelle U19-Trainer der Hordeler, Thomas Stillitano, die Westfalenliga-Elf übernimmt. Ersatzkeeper Benedikt Mroß wechselt zum FC Brünninghausen, neue Nummer eins wird der Oberliga-erfahrene Sven Möllerke. Dazu kehren Patrick und Kevin Rudolph aus Sodingen zurück, Robin Schultze kommt vom Holzwickeder SC.

Ein Ausblick, der Polk Mut macht. „Wir bekommen mit den Neuzugängen gute Jungs dazu. Die sind alle erfahren und haben in der Oberliga gespielt. Es kommen gute Spieler dazu. Und: Wenn du jetzt Zweiter geworden bist, willst du dich in der Regel nicht verschlechtern“, so Polk. Pascal Beilfuß dagegen konnte das am Donnerstagabend noch nicht trösten: „Ich hab jetzt gerade keinen Bock. Ich hab keinen Bock auf den Trainingsstart. Ich brauche jetzt einfach zwei Wochen Abstand davon, dann kommt auch die Lust wieder.“

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