Wattenscheid. Einmal dramatisch, einmal dominant: U19 und U17 der SG Wattenscheid steigen auf. Auf die Talente freut sich Oberliga-Trainer Christian Britscho.

Spannender kann ein Aufstiegsrennen nicht sein: Am letzten Spieltag der A-Junioren-Bezirksliga braucht die U19 der SG Wattenscheid 09 unbedingt einen Sieg im Titel-Showdown beim Tabellenführer TuS Ennepetal, um noch selbst auf Platz eins zu springen.

90 Minuten fielen keine Tore – dann kam Abid Yanik und schoss die Wattenscheider Talente mit dem 1:0 zum umjubelten Aufstieg in die Landesliga. Bereits der zweite Aufstieg für die Jugendabteilung des ehemaligen Bundesligisten, nachdem die B-Jugend zuvor souverän die Landesliga-Meisterschaft eingefahren hatte.

Einer, der sich ganz besonders darüber freut, ist Christian Britscho, Cheftrainer der Oberliga-Mannschaft, die ja selbst mitten im Aufstiegsrennen steckt. Britscho sagte nach dem Heimerfolg seines Teams gegen Siegen am Sonntag: „Das ist für den Verein das absolut wichtigste, dass wir in der Jugend gut aufgestellt sind, weil wir gesagt haben, wir wollen diesen Weg über junge Spieler gehen. Dadurch, dass jetzt U17 und U19 aufgestiegen sind, werden wir für junge Spieler noch attraktiver. Man sieht, dass wir auf dem richtigen, neuen Weg sind und das fühlt sich gut an. Gratulation!“ Dabei sah es lange nicht danach aus, dass die Wattenscheider A-Jugend aufsteigen würde.

Wattenscheid 09: Britscho freut sich auf Talente für die erste Mannschaft

Auch interessant

Von den ersten drei Spielen verlor die zunächst von Bartosz Maslon gecoachte Mannschaft zwei. Anfang Oktober 2021 übernahm Maslon das Traineramt beim Niederrhein-Oberligisten FSV Duisburg, Ömer Yanik übernahm. Nach einer Niederlage im ersten Spiel des Jahres 2022 war die Mannschaft eigentlich raus aus dem Aufstiegsrennen. Dann folgte ein Lauf von zehn Siegen in Serie (davon zwei 2:0-Wertungen). Zwei davon gegen Ennepetal.

Britscho anerkennend: „Sie waren ganz weit weg, haben das Blatt nochmal gedreht, mussten zweimal gegen den souveränen Tabellenführer gewinnen und haben es geschafft – da kann man nur den Hut vor ziehen.“

Abid Yanik, Siegtorschütze der Wattenscheider A-Jugend gegen Ennepetal (auf diesem Bild im Spiel gegen Wiemelhausen).
Abid Yanik, Siegtorschütze der Wattenscheider A-Jugend gegen Ennepetal (auf diesem Bild im Spiel gegen Wiemelhausen). © FUNKE Foto Services | Biene Hagel

Britscho hat ein festes Auge auf der ältesten Nachwuchsmannschaft und sagte am Sonntag gegenüber dieser Redaktion: „Da ist definitiv der eine oder andere dabei, der im nächsten Jahr bei uns sein wird.“

B-Jugend mit dominanter Saison – 101 Tore

Einen ersten Eindruck davon, was es heißt, im Lohrheidestadion auf dem Rasen zu stehen, bekam die Wattenscheider B-Jugend von Trainer Dimitrios Dimopolous am Sonntag. Die Mannschaft hat in der U17-Landesliga aus 26 Spielen 69 Punkte geholt, dabei 101 Tore geschossen und stand bereits vorzeitig als Meister fest.

In der Halbzeitpause des Oberliga-Spiels wurde die Mannschaft geehrt, von Jugendleiter Tim Krickhahn gab es ein großes Kompliment vor den mehr als 1600 Fans: „Was die Mannschaft geleistet hat, ist unvergesslich. Sie haben die Meisterschaft dominiert. Riesen-Applaus und Dankeschön, auch für die Unterstützung der Eltern und dafür, wie sich der Trainerstab gekümmert hat“, so Krickhahn, der frühere Co von Farat Toku.

Die C-Jugend muss noch zittern

Auch interessant

Die SG 09 kommt dem strategischen Ziel, im Jugendbereich möglichst in der höchsten Verbandsliga (Westfalenliga) vertreten zu sein, näher. Während die A-Jugend kommende Saison in der Landesliga antritt, spielt die B-Jugend in der Westfalenliga. Und möglicherweise auch wieder die C-Jugend, die als Vorletzter den Klassenerhalt schafft, wenn Lippstadt nicht aus der Regionalliga absteigt. „Dann hätten wir das Maximum in dieser Saison erreicht“, sagt Krickhahn.

Der Erfolg der B-Junioren macht übrigens zusätzlich Hoffnung auf noch mehr starke Eigengewächse: Gleich mehrere Spieler aus der U17 standen am Sonntag im Kader der U19, mit Quentin Weiß und Luca Pasche zwei sogar in der Startelf. Als Joker kam Aggelos Meselidis von der Bank – und legte in der Nachspielzeit von der Grundlinie auf Abid Yanik, der den Ball links oben zum Wattenscheider Aufstieg versenkte.

Auch interessant