Dortmund. Es war eine Frage der Zeit, aber der Zeitpunkt war überraschend: Kevin Großkreutz und der TuS Bövinghausen steigen in die Oberliga auf.
Der TuS Bövinghausen ist am Ziel: Seit Donnerstagabend, 12. Mai, kurz vor halb zehn steht fest, dass der Dortmunder Verein die Saison in der Westfalenliga auf Tabellenplatz eins beendet – und das ohne selbst zu spielen. Es ist der vierte Aufstieg in Folge für den Club, der 2017/18 noch in der Kreisligist war und nun kommende Saison in der Oberliga Westfalen spielen wird. Wenn Kevin Großkreutzam Samstagabend mit dem TuS zum Heimspiel gegen Hagen 11 aufläuft, dann ist er nicht nur Deutscher Meister und Weltmeister, sondern auch Westfalenliga-Meister.
Bövinghausens Aufstieg war eine Frage der Zeit, der Zeitpunkt kam nun aber etwas überraschend: Der Tabellenzweite DJK TuS Hordel aus Bochum verlor Donnerstag überraschend sein Nachholspiel beim Vorletzten FSV Gerlingen mit 0:3. Vier Spieltage vor Schluss beträgt Hordels Rückstand auf Bövinghausen damit weiter 13 Punkte – uneinholbar.
Ursprünglich hatte der TuS geplant, am Samstag beim Heimspiel gegen Hagen mit einem Heimsieg den Aufstieg perfekt zu machen und dann zu feiern, das ist nun schon vorzeitig der Fall, nach einer bemerkenswert starken Saison:
- Bövinghausen stellt den besten Angriff mit 85 Toren (2,8 pro Spiel), nächstbestes Team ist Hordel mit 68 Toren.
- Bövinghausen hat auch die beste Abwehr mit nur 25 Gegentoren. Zweitbester: Der FC Iserlohn mit 39 Toren.
- 23 von 30 Spielen hat der TuS bislang gewonnen, nur drei Partien verloren – macht starke 73 Punkte.
Der TuS machte vor allem mit großen Namen wie Kevin Großkreutz und David Odonkor auf sich aufmerksam, hat aber noch mehr starke Spieler mit Erfahrungen aus höheren Ligen in seinen Reihen. Großkreutz zieht zwar die Fäden im Mittelfeld und stand in jedem der 30 Spiele auf dem Feld, hat aber nur vier der 85 Treffer erzielt. Bester Torschütze ist Sebastian Mützel (ehemals u.a. RW Oberhausen, Westfalia Herne) mit 17 Treffern vor dem erst im Winter verpflichteten Elmin Heric.
An den verbleibenden vier Spieltagen geht es für Bövinghausen nun noch gegen Hagen 11, dann auswärts zum TuS Hordel und FC Iserlohn, bevor am letzten Spieltag noch ein Heimspiel gegen den FC Lennestadt ansteht – danach geht es ab in die Oberliga Westfalen, die fünfte Spielklasse.
Dahinter dürfte sich die DJK TuS Hordel trotz der Niederlage am Donnerstag für das Relegationsspiel der beiden Vizemeister qualifizieren. In der Parallelstaffel Westfalenliga 1 geht es spannender zu: Vier Tage vor dem Saisonfinale führt der Delbrücker SC mit 66 Punkten die Tabelle an, vor dem 1. FC Gievenbeck (63), Preußen Espelkamp (57) und dem SV Rödinghausen II (56).