Bochum. Everswinkel sei „kein Kanonenfutter“, betont Trainer Weber – aber sein Team gewinnt im letzten Heimspiel der Aufstiegsrunde aus mehreren Gründen.

Für seine Verhältnisse kam Mathias Weber, Trainer der Oberliga-Handballerinnen des SV Teutonia Riemke, fast schon ins Schwärmen, als er von der Leistung seiner Mannschaft sprach. „Dieses Spiel drückt den Prozess, den die Mannschaft als Kollektiv in dieser Saison erfolgreich gemacht hat, als auch den Zugewinn an Qualität jeder einzelnen Spielerin aus“, erklärte Weber nach dem vorletzten Spiel seines Teams. Und was das für ein Spiel war.

Gegen den SC DJK Everswinkel hatten die Bochumerinnen schon im Hinspiel stark aufgespielt, am Ende jedoch knapp mit einem Treffer verloren. In der Heinrich-Böll-Halle war am Samstag entsprechend die Revanche fällig. Und die hatte es letztlich in sich. Mit 26:19 (11:10) verwiesen die Riemkerinnen Everswinkel in ihre Schranken und könnten den Münsterländerinnen damit womöglich auch das Aufstiegsrennen verdorben haben. „Everswinkel ist ja kein Kanonenfutter – von daher gehen wir mit einem guten Gefühl aus diesem Spiel und haben es uns auch einfach verdient“, so Weber.

Teutonia Riemke startet mit starker Abwehrleistung

Im ersten Durchgang war es vor allem der Kampf, der das Spiel prägte. In der Abwehr verteidigte Riemke gut, phasenweise sogar sehr gut. Aber auch Everswinkel wusste sich in Szene zu setzen, so dass es nach zwölf Minuten 4:4 hieß. Daraufhin erlebten beide Mannschaften eine kurze Hochphase. Erst die Teutonia, die sich auf 8:4 (19.) absetzte. Dann Everswinkel, die ihren Rückstand zum 8:8 (23.) aufholten. In den verbleibenden Minuten wurde es wieder ein umkämpftes Spiel, mit einem hauchdünn besseren Ende für die Gastgeberinnen: 11:10-Halbzeitführung.

Mathias Weber, Trainer des SV Teutonia Riemke.
Mathias Weber, Trainer des SV Teutonia Riemke. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Der erste Treffer der zweiten Halbzeit zum 11:11 war Everswinkel vorbehalten. Daraufhin schaltete die Teutonia jedoch den Turbo an. „Wir wollten unbedingt die weiße Weste zu Hause behalten“, meinte Weber und ließ mit dieser Aussage nur erahnen, was er den Seinen in der Kabine mit auf dem Weg gegeben hatte. Mit einem 5:0-Lauf setzte sich die Weber-Sieben auf 16:11 (39.) ab, ging in dieser letztlich spielentscheidenden Phase keine Kompromisse ein.

Aber was hatte plötzlich den Unterschied gemacht? „Yvi Dietrich im Tor, eine starke Abwehr mit daraus resultierendem Umschaltverhalten und die Trefferquote“, verriet Weber.

Bei Riemke passt alles – und diesmal reichen die Kräfte

Und weil seine Mannschaft auch im aufgebauten Angriff effizient spielte sowie mit Geduld und Reife wichtige Entscheidungen erzwang, musste nicht einmal der Gedanke daran verschwendet werden, dass der komfortable Vorsprung noch dahin schmelzen könnte. „Wir hatten dieses Mal auch genug Körner, um dieses Spiel über die gesamte Spieldauer durchzuhalten“, sagte Mathias Weber dazu, dass er dieses Mal sogar den Luxus besaß, auf insgesamt 13 Spielerinnen zurückgreifen zu können.

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„Am Ende war es die Gesamtleistung aller, weshalb wir dieses Spiel so bestreiten konnten“, lobte Weber das Kollektiv und hofft, dass auch das letzte Saisonspiel am kommenden Wochenende ähnlich erfolgreich verlaufen wird.

Riemke: Dietrich, Rocholl; Wozniak, Owczarzak (3/2), Zänger, Schmidtmann (4), Kogel, Brandt, Franke (4), Pfizenmaier (4), König (7/4), Istrefi, Bachmann (4)

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