Bochum. Oberligist SG Wattenscheid 09 startet am Sonntag mit einem Auswärtsspiel in Schermbeck in die Meisterrunde - und jubelt über den Spielplan.

Das wegen der Pandemie eingeführte „Experiment“ namens Aufstiegs- und Abstiegsrunde in der Oberliga Westfalen startet an diesem Wochenende. Und die ambitionierte SG Wattenscheid 09 jubelt über den erst am Freitag veröffentlichten Spielplan.

Am Donnerstag standen noch etliche Nachholspiele der Einfachrunde an, daher gab es den Spielplan erst zwei Tage vor dem ersten Anpfiff der Meisterrunde (und Abstiegsrunde). Los geht es für die SG 09 zwar auswärts, das stand vorab schon fest. Offen war aber noch der Gegner. Der Tabellendritte (42 Punkte) tritt beim Tabellenachten SV Schermbeck (32) an (Sonntag, 10. April, 15 Uhr).

Aufstiegskampf: Wattenscheid hat nach Kaan-Patzer alles in der eigenen Hand

Die Punkte aus der bisherigen Runde wurden ja komplett übernommen. Wattenscheid hat 42 Punkte, Spitzenreiter SC Paderborn U21 II 46, Kaan-Marienborn 44. Auch Westfalia Rhynern (39), der FC Gütersloh (39) und vielleicht der ASC Dortmund (37) haben noch realistische Aufstiegschancen – zwei Teams dürfen in der kommenden Saison in der Regionalliga spielen.

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Wir haben die Lizenz für die Regionalliga beantragt. Ich denke, die Jungs hätten sich den Aufstieg verdient. Wir sind Dritter und spielen im Dunstkreis der Aufstiegsfavoriten mit, das ist kein Zufall mehr und schon jetzt eine ganz starke Leistung der Mannschaft“, sagt 09-Vorstand Christian Pozo y Tamayo. Weil Kaan am Donnerstag nur 1:1 spielte in Holzwickede, „haben wir wieder alles in der eigenen Hand“, freut sich der Wattenscheider Vorstand.

Der Aufstieg ist das Ziel - aber kein Muss für die SG Wattenscheid

Druck von der Klubführung aber gibt es nicht einmal im Ansatz: „Wenn wir es in dieser Saison nicht schaffen, kann uns niemand einen Vorwurf machen. Wir können schon jetzt stolz darauf sein, was die Mannschaft erreicht hat.“ Kaan-Marienborn etwa und erst Recht der SCP II arbeiten schließlich in finanziellen Dimensionen, von denen die SG 09 derzeit noch nur träumen kann.

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Das Ziel aber ist klar: Die SG 09 sucht ihre Chance, sie will sie nutzen, will in die vierte Klasse zurückkehren. Vorteil Wattenscheid: Von den acht weiteren Partien der Meisterrunde hat die SG 09 fünf Mal Heimrecht im Lohrheidestadion – darunter gegen die ärgsten Aufstiegskonkurrenten SC Paderborn U21 und Kaan-Marienborn. „Der Spielplan ist für uns super“, sagt Christian Pozo y Tamayo. „Wir freuen uns, dass wir unseren Fans, die uns bisher so fantastisch unterstützt haben, noch fünf Heimspiele bieten können. Gut ist auch, dass wir zum Abschluss ein Heimspiel haben.“ Am Pfingstmontag, 6. Juni, geht es am letzten Spieltag gegen den FC Eintracht Rheine (15 Uhr).

Topspiele gegen Kaan-Marienborn und Paderborn im Lohrheidestadion

Die Topspiele gegen Kaan-Marienborn und Paderborn II steigen am Ostermontag, 18. April, und am Sonntag, 8. Mai. Wobei Pozo y Tamayo betont, dass es in der Meisterrunde natürlich „keine leichten Spiele“ mehr geben wird. Dennoch: Gerade gegen Kaan steht am zweiten Spieltag der Meisterrunde und damit beim ersten Heimspiel noch eine Revanche aus. In der „Hinrunde“ verlor die SG 09 im Lohrheidestadion äußerst unglücklich mit 0:1.

Zunächst aber geht es nach Schermbeck. Pozo y Tamayo erwartet ein hartes Stück Arbeit, viel Kampf. Im Hinspiel setzte sich Wattenscheid dank eines Doppelpacks von Torjäger Felix Casalino nach intensivem Fight verdient mit 2:1 durch – ein Ergebnis, mit dem Trainer Christian Britscho und sein Team sicherlich erneut gut leben könnten.

Personell sieht es gut aus. Aktuell, Stand Freitag, gibt es auch dank zahlreicher Vorsichtsmaßnahmen wie Kabinentrennung und Maskenpflicht keine Corona-Fälle im Team. „Wir sind und bleiben sehr vorsichtig“, sagt Pozo y Tamayo, wohl wissend, dass man eine Infektion eines oder mehrerer Spieler nie ganz ausschließen kann. Mit Tim Esser und Marvin Schurig kehren zudem zwei Spieler zurück, die beim jüngsten 2:0-Erfolg gegen Preußen Münster II fehlten: Britscho hat praktisch die volle Auswahl vor den entscheidenden neun Partien.

Spohn: Nächste Saison gibt es wieder eine normale Oberliga-Saison mit 18 Teams

Die Auf- und Abstiegsrunde, eingeführt als Folge der Pandemie und einer 21 Teams umfassenden Oberliga-Staffel, wird wohl einmalig bleiben. Eine große Zukunft wird das Saisonformat nicht haben in der Oberliga Westfalen. Danach gefragt, sagte Reinhold Spohn, Vorsitzender des Verbands-Fußball-Ausschusses und außerdem auch Staffelleiter der Oberliga Westfalen, kurz und knapp: „Nein.“ Er ergänzte: „In der nächsten Saison wird wieder mit 18 Mannschaften wie gewohnt gespielt.“

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Vielleicht mit der SG Wattenscheid 09 – vielleicht, und dann würden Pfingsten in der Lohrheide die Sektkorken knallen, auch nicht.

Der Spielplan der Meisterrunde für die SG Wattenscheid 09 (Anpfiff immer 15 Uhr):

Sonntag, 10. April: SV Schermbeck - SG Wattenscheid 09

Montag, 18. April: SG Wattenscheid - 1. FC Kaan-Marienborn

Sonntag, 24. April: SV Westfalia Rhynern - SG Wattenscheid 09

Sonntag, 1. Mai: SG Wattenscheid 09 - FC Gütersloh

Sonntag, 8. Mai: SG Wattenscheid 09 - FC Gütersloh

Sonntag, 15. Mai: ASC Dortmund - SG Wattenscheid 09

Sonntag, 22. Mai: SG Wattenscheid 09 - SF Siegen

Sonntag, 29. Mai: TuS Erndtebrück - SG Wattenscheid 09

Montag, 6. Juni: SG Wattenscheid - Eintracht Rheine