Wanne-Eickel. Wie im Hinspiel führte Concordia Wiemelhausen 2:1. Wie im Hinspiel glich ausgerechnet Xhino Kadiu aus. Aber damit war noch nicht Schluss.

So lange hatte Concordia Wiemelhausen die drei Punkte in der Hand. Der Matchplan war eigentlich aufgegangen, sagte Jens Grembowietz, der Trainer, nachher. Aber ganz beiläufig, mit dem Blick irgendwohin in die Wanne-Eickeler Nacht. Den Derbysieg feierte an diesem Abend doch noch der DSC Wanne-Eickel, mit 3:2 nach zwei Treffern in der Nachspielzeit. „Wanne-Eickel war die spielbessere Mannschaft“, so Grembowietz. „Aber ein Unentschieden hätten wir uns verdient gehabt. So zu verlieren, tut schon extrem weh.“

In der Nachspielzeit schlugen die Wanne-Eickeler doch noch mal zu. Mit Xhino Kadius 2:2-Ausgleich (wie im Hinspiel) sollte es immer noch nicht vorbei sein. Noch ein Angriff blieb den Wannern. Und im zweiten Nachsetzen köpfte dann David Sdzuy zum 3:2-Sieg ein. Wanne-Eickel kannte kein Halten mehr.

DSC Wanne-Eickel gibt die richtige Antwort auf die Derby-Niederlage

Der DSC hatte gerade erst am Sonntag das 0:1 gegen den SV Sodingen hinnehmen müssen: „So wie dieses Spiel gelaufen ist, war es natürlich perfekt, um zurückzukommen“, so Trainer Sebastian Westerhoff. Beim Fazit gab er seinem Trainerkollegen recht.

Kaan Cosgun gegen David Sdzuy (li.) – in der hitzigen Schlussphase behielt Wanne-Eickel die Oberhand.
Kaan Cosgun gegen David Sdzuy (li.) – in der hitzigen Schlussphase behielt Wanne-Eickel die Oberhand. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Man versteht sich sowieso. Auch wenn der Ball schon rollte: „Grembo“, ging Wannes Trainer Sebastian Westerhoff auf seinen Kollegen Jens Grembowietz zur Begrüßung zu. Kurze Umarmung, Grembowietz wünschte „Gutes Spiel“ – und diesen Faden nahmen vor allem die Wanner sofort auf.

Direkt mit dem ersten Angriff der Gastgeber in der zweiten Spielminute durchschnitt Deniz Batmans Pass die Wiemelhauser Kette, und Xhino Kadiu konnte fast schon zum Jubel ansetzen – aber so eben war noch ein Concordia-Abwehrbein dazwischen, lenkte den Ball an den Außenpfosten.

Amediek und Kelch retten für Concordia Wiemelhausen

An die erste Halbzeit aus dem Sodingen-Spiel, die Sebastian Westerhoff so sauer aufgestoßen war, erinnerte nichts im zweiten Derby in Folge für den DSC. In die Abwehr waren wie erhofft zwei Innenverteidiger zurückgekehrt: Benjamin Teichmöller und Kai Strohmann. Der Ex-Wiemelhauser hat den Wannern gerade auch für die neue Saison zugesagt.

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So hatten die Wanner weitere gute Chancen durch Marvin Piechottka, dessen Versuch von Moritz Amediek geblockt wurde, und David Sdzuy, dessen Schuss Jan Kelch parierte. Der Tabellenzweite war ins Rollen gekommen, blieb es auch, nachdem Chris Matuszak bei einem Zweikampf im Rasen hängen geblieben war und verletzt raus musste (17.).

Kaan Cosguns Freistoß landet bei Torwart Schultz

Wiemelhausen spielte sich erstmals in der 35. Minute richtig durch, aber vor Moritz Amediek machte DSC-Torhüter Daniel Schultz sämtliche Winkel zu. Und beim Freistoß von Kaan Cosgun kurz darauf stand Schultz ebenfalls richtig in seiner Ecke.

Concordia Wiemelhausens Sebastian Michalsky sichert den Ball vor seinem Gegenspieler Deniz Batman vom DSC Wanne-Eickel.
Concordia Wiemelhausens Sebastian Michalsky sichert den Ball vor seinem Gegenspieler Deniz Batman vom DSC Wanne-Eickel. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Fünf Minuten nach der Pause war er aber machtlos. Wanne nahm den nächsten Anlauf zum Führungstreffer, aber Wiemelhausen holte sich den Ball. Moritz Amediek startete über rechts, legte rüber zu Maurice Reiß, und der fand die Lücke zum 0:1. Rasim Syuleyman (geblockt) und Deniz Batman (Schuss an die Latte) hatten den Ausgleich auf dem Fuß. Die Trainer machten Dampf an der Seitenlinie. Es war Derbydruck auf dem Kessel, und beide Teams nahmen ihn auf.

Amediek bringt Wiemelhausen in Führung – aber Wanne-Eickel schlägt zurück

Erst assistierte David Sdzuy wieder einmal Xhino Kadiu zum Wanner Ausgleich (70.). Aber direkt darauf stand Moritz Amediek blank beim Wiemelhauser Eckstoß, köpfte zur erneuten Führung der Concordia ein. Die Coaching-Zonen blieben auf Betriebstemperatur. Richtig heiß liefen nach dem Schlusspfiff aber die Wanne-Eickeler.

So haben sie gespielt:

Tore: 0:1 (50.) Reiß, 1:1 (70.) Kadiu, 1:2 (72.) Amediek, 2:2 (90.+5) Kadiu, 3:2 (90.+6) Sdzuy).

Wanne: Schultz; Teichmöller (84. Redmer), Srohmann, Matuszak (17. Dzinic), Kadiu, Piechottka (70. Uzunbas), Sdzuy, Ruppert, Syuleyman, Batman, Kampmann.

Wiemelhausen: Kelch; Schmidt, Kern, Reiß, Cosgun (73. Berberoglu), Wolters, Franke, Tüysüz, Aksu, Amediek (84. Wasserloos), Michalsky.

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