Wattenscheid. FC Gütersloh - Wattenscheid 09 – ein Spiel, das eigentlich schon zur Aufstiegsrunde gehörte. Die SG hatte beim 0:0 auch Grund, sich zu ärgern.

Die Aufstiegsrunde hat begonnen in der Oberliga Westfalen – und die SG Wattenscheid 09 ist nach einem hart erkämpften 0:0 beim FC Gütersloh am Mittwochabend weiter gut im Rennen, auch wenn bei einem Kopfball von Jeffrey Malcherek in der Nachspielzeit nur Zentimeter fehlten, um die SG Wattenscheid zum ganz großen Gewinner des Abends zu machen. „Bis zur 80. Minute hätten wir den Punkt gern unterschrieben, danach fühlte es sich nach mehr an“, fand 09-Trainer Britscho, auch FCG-Coach Julian Hesse sah sein Team „glücklich“ mit dem 0:0.

Es war natürlich auf dem Papier ein Hinrundenspiel vor knapp tausend Zuschauern im Heidewaldstadion. Aber die Körperlichkeit, das Tempo und die Wucht, aber auch die Anspannung und der Respekt voreinander sowie teilweise auch die spielerischen Akzente – die gehörten zu einem Topspiel zweier Aufstiegskandidaten Ende März, gut zehn Spiele vor dem Saisonfinale.

Wattenscheid 09 hält auch gegen Gütersloh die Null

Eine Halbzeit lang waren die Wattenscheider damit beschäftigt, sich auf den Gegner einzustellen: In der Luft war gegen die deutlich längeren Ostwestfalen wenig zu holen. Schon im Spielaufbau stellten die Gastgeber dazu aber auch fast alle Passwege nach vorne stark zu – und langten in den Zweikämpfen ordentlich hin, waren mit zwei Gelben Karten zum Seitenwechsel noch gut bedient.

Gleichzeitig schaffte 09 es aber, den eigenen Strafraum sauber zu halten. Abgesehen von einem frühen Schreckmoment, als Illig auf der linken Seite durchbrach, den Ball aber nicht aufs Tor vorne bekam. Es war so der erhofft kampf- und defensivstarke Auftritt der SG 09, das bedeutete aber gegen die defensivstärkste Mannschaft gleichzeitig auch: Quasi keine Torgefahr auf beiden Seiten.

Christian Britscho, Trainer der SG Wattenscheid 09.
Christian Britscho, Trainer der SG Wattenscheid 09. © Thorsten Tillmann

Das erste Zeichen, dass es dabei nicht bleiben sollte, gab es schon kurz vor der Pause, als Emre Yesilova, schon vorher Wattenscheids Auffälligster, aus gut zwanzig Metern knapp am rechten Winkel vorbeischoss. Das zweite Zeichen dann kurz nach Wiederanpfiff, als Christian Britscho mit unter anderem Felix Casalino, Umut Yildiz, Nils Hönicke und Dennis Lerche einige vielversprechende Joker zum Aufwärmen schickte.

Yesilova vertändelt große Konterchance

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Aber auch ohne Auswechslungen war direkt mehr los vor den Toren: Gütersloh hatte mehrere gute Standards und Flanken, die aber spätestens von Bruno Staudt entschärft wurden. Wattenscheid schaffte einige gute Kombinationen und Gegenstöße. Aber ohne Erfolg.

Der Zeitpunkt zum Wechsel war dann gekommen, kurz nachdem Yesilova in der 53. Minute Wattenscheids beste Konterchance vertändelte – vier gegen drei liefen sie aufs Tor zu, aber Yesilova fand weder den Abschluss noch einen seiner Mitspieler.

Staudt pariert glänzend – und dann kommen die großen Chancen für 09

Britscho brachte Casalino und Hönicke fürs offensive Zentrum, später dann auch Yildiz für Yesilova auf Außen. Und nachdem Bruno Staudt auf der anderen Seite noch einmal einen verdeckten Schuss des eingewechselten Heisinger glänzend pariert hatte, war sie da, die große Chance für Wattenscheids Joker: Yildiz spielte aus dem Mittelfeld auf Casalino, der weiter nach rechts auf Hönicke, der frei, aber aus zu spitzem Winkel aufs Tor zulief und an Torwart Jarno Peters scheiterte. Und dann, eine noch bessere, als Malcherek in der Nachspielzeit aus kurzer Distanz frei übers Tor köpfte.

Es blieb beim 0:0, mit dem die Wattenscheider aufgrund der Tabellensituation ganz gut leben können, die Gütersloher wegen der Chancenrteilung auch. Und es blieb bei der Gewissheit, dass sich die beiden Oberliga-Topteams in dieser Saison noch mal sehen werden. Dann wirklich in der Aufstiegsrunde.

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FC Gütersloh gegen Wattenscheid 09 - so haben sie gespielt:

FCG: Peters - Will, Beuckmann, Lücke, Yahkem – Manstein – Bannink (64. Flock), Illig, Haeder, Firmino Dantas (85. Klantzos) – Nemtsis (60. Heisinger)

SG 09: Staudt - Schurig, Esser, Malcherek, Sindermann – Lucas, Yerli – Yesilova, Schmitz (61. Hönicke), Kaminski (90.+2 Lerche) – Osenberg (60. Casalino)

Gelb: Yahkem, Beuckmann, Manstein, Haeder - Malcherek

Schiedsrichter: Dennis Magne (Arnsberg)

Zuschauer: 921