Bochum. Theoretisch läuft die Saison, gespielt wird aber kaum. Ein Team hat sich zurückgezogen. Ein Trainer sagt: Der Verband verletzt seine Pflichten.
Auch an diesem Wochenende legt die aktuelle Corona-Welle den Handball in Bochum in großen Teilen lahm. Die Bezirksliga-Frauen und Männer der SG Linden Dahlhausen sowie die Herren- und Damenmannschaft des VfL Bochum haben spielfrei. Ebenso stimmten die Landesliga- und Verbandsliga-Handballer des SV Teutonia Riemke dem Verlegungswunsch ihrer Gegner zu.
Das Frauen-Verbandsliga-Team des TV 01 Wattenscheid muss ebenfalls auf die Wiederaufnahme des Spielgeschehens warten. Bei ihnen ist es aber nicht durch eine Absage bedingt, sondern durch den Rückzug des TV Arnsberg, der sich dazu entschieden hat, die Saison nicht weiterspielen zu wollen und somit freiwillig in die Landesliga absteigen.
Corona: Deutliche Kritik am Handball-Verband
Dass eine Mannschaft sich für diesen Schritt entscheidet, ist für Lat Al-Youssef, Trainer der Riemker Landesliga-Handballer, ein sehr drastischer Schritt.
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„Jedem Spieler gegenüber, der eigentlich in der Liga bleiben möchte, ist diese Entscheidung unfair“, begründet er die Tatsache, dass zwar auch innerhalb einer Mannschaft das demokratische Prinzip gilt, einzelne jedoch auf der Strecke bleiben.
Daher kann er auch nicht nachvollziehen, dass der Handballverband Westfalen an der Aufrechterhaltung des Spielbetriebs festhält: „Eigentlich sollte der Schutz der Spieler dem Verband am Herzen liegen. Aber so werden die Spielerinnen und Spieler zum Spielen gezwungen, viele Mannschaften müssen personell geschwächt antreten. Das ist zumindest nicht unsere Vorstellung von Wettbewerb und Fairplay.“
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